Bochum. Von Montag an sollten im Schlachthof Bochum wieder Rinder geschlachtet werden. Alle Mitarbeiter wurden getestet. Doch nun bleibt der Betrieb zu.

Ein Wasserschaden hat in den vergangenen Wochen für einen Betriebsstopp im Schlachthof Bochum gesorgt, fast zeitgleich hatten sich außerdem 22 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Nun wollte der Betreiber, die Willms Fleisch GmbH, am Montag den Schlachtbetrieb eigentlich wieder aufnehmen.

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Doch daraus wird vorerst nichts. Nach der Ankündigung am Donnerstag, es werde wieder geschlachtet, folgte tags darauf die Rolle rückwärts. Die Rede ist von einem „Folgeschaden“, der erst am Donnerstag entdeckt worden sei.

Bis dahin hatte es nach der Wiederaufnahme des Betriebs ausgesehen. Vorausgesetzt das Personal ist gesund. Am Donnerstag wurden nach Auskunft des Unternehmens alle Mitarbeiter auf das Coronavirus getestet. „Die Ergebnisse erwarten wir am Wochenende, damit der Betrieb am Montag reibungslos anlaufen kann“, so Unternehmenssprecher Christian Wolfram am Donnerstag. Alle Beschäftigten, die sich in dieser Woche im Betrieb aufgehalten haben, dazu gehören Teile der Verwaltung sowie einige Handwerker, seien bereits einmal getestet worden. Wolfram: „Die Ergebnisse sind alle negativ.“

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400 Rinder werden jeden Tag geschlachtet

Vor drei Wochen hatte Willms die Produktion einstellen müssen – wegen eines Wasserschadens. Was genau geschehen und wie hoch der entstandene Schaden ist, dazu macht das Unternehmen keine Angaben. Nur soviel: „In den vergangenen Tagen wurden Erd- und Betonarbeiten im Schlachthof durchgeführt, damit der Betrieb zügig wieder aufgenommen werden kann.“ Die Arbeiten seien jetzt in Teilbereichen weitgehend abgeschlossen. So weit der Stand am Donnerstag.

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Am Montag sollte die Produktion im Einschichtbetrieb aufgenommen werden, hieß es ursprünglich. „Ab Januar werden etwa 200 Beschäftigte am Schlachthof arbeiten“, so der Unternehmenssprecher. Dazu werden auch Arbeitnehmer gehören, die bislang im Rahmen von Werkverträgen beschäftigt sind. Werkverträge, mit denen nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes bislang etwa zwei Drittel der Schlachthof-Beschäftigten in Deutschland ausgestattet sind, sind vom kommenden Jahr an verboten.

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In Bochum sollen spätestens mit Beginn des Jahres 2021 täglich 400 Rinder geschlachtet und verarbeitet werden. Die Schweineschlachtung hat Willms Fleisch von einigen Wochen bis auf Weiteres eingestellt.

Arbeitsschutz kontrolliert jede Woche

Die Bezirksregierung Arnsberg erklärt derweil, dass mit der Aufnahme der Produktion auch die Überprüfung des Schlachthofs wieder aufgenommen wird. „Einmal in der Woche wird der Arbeitsschutz vor Ort sein, so wie das schon seit dem Frühjahr der Fall ist“, sagt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung. Damals waren zahlreiche Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Gesundheitsamt und Ordnungsamt hatten auch hygienische Mängel festgestellt.

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