Bochum. Nachdem viele Schiller-Schüler aus Bochum am Mittwoch zu Hause blieben, will die Bezirksregierung mit ihnen sprechen. Ein Erfolg, so die SV.

Ein Großteil der Schiller-Schüler aus Bochum ist am Mittwoch (2. Dezember) zuhause geblieben. Gemeinsam haben die Gymnasiasten gestreikt. Sie setzen sich für ein Recht auf sicheren und effektiven Hybridunterricht ein – halb von zu Hause, halb präsent in der Schule. „Wir denken, dass unser Streik eine starke Wirkung hatte“, sagt Schülersprecher Abdelbari (14). Am Donnerstag kommt die Bezirksregierung Arnsberg in die Schule am Waldring, um das Gespräch zu suchen.

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Höchstes 100 von 900 Schülerinnen und Schülern seien am Mittwoch zur Schule gegangen, schätzt Abdelbari. Auch er selbst war nicht vor Ort, hat stattdessen digital von zu Hause gelernt. „Die Rückmeldung aus der Schülerschaft ist, dass das sehr gut funktioniert hat“, sagt der 14-Jährige. „Unserer erste Zwischenbilanz ist, dass wir sehr zufrieden sind.“

Bezirksregierung wendet sich an Schiller-Schule: „Ein Erfolg“, so die Schüler-Vertretung

Dass die Bezirksregierung Arnsberg sich nach dem Streik an die Schule gewandt hat, sei ein Erfolg. „Denen gefällt der Streik wohl nicht“, so Abdelbari. Den Schülerinnen und Schülern drohen nun Fehlstunden, vielleicht sogar die Note ungenügend für die Stunden, in denen sie nicht da waren. Das nehmen die Gymnasiasten in Kauf.

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An einem runden Tisch soll es am Donnerstagmorgen zu einem Gespräch zwischen Schülerinnen und Schülern, Eltern, Schulleitung und Vertretern der Bezirksregierung kommen. „Die Fehlstunden werden dokumentiert. Das ist allerdings der formale Aspekt und nicht der Kern. Wir wollen schauen, wie man mit der aktuellen Situation umgehen kann“, sagt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung. Deshalb solle in Ruhe über die aktuelle Situation geredet werden, um einen guten „Umgang mit der Situation zu finden“. An der aktuellen Situation werde das jedoch nichts ändern. „Das sind landesweite Vorgaben, aus denen wir nicht ausbrechen können“, so Söbbeler.

Schulministerium hält weiter an Präsenzunterricht fest

Das Schulministerium bleibt weiterhin dabei, dass der Unterricht in Präsenzform den Regelfall darstellt. „Schulscharfe Maßnahmen zum Infektionsschutz werden aufgrund eines besonderen Infektionsgeschehens vor Ort durch die Gesundheitsämter getroffen. Darüber hinaus können Schulleitungen Distanzunterricht (...) nach Rücksprache mit der zuständigen Schulaufsichtsbehörde einrichten, wenn der Präsenzunterricht nicht mehr sichergestellt werden kann, beispielsweise durch coronabedingt fehlende Personalkapazitäten“, heißt es aus dem Schulministerium. Der angepasste Schulbetrieb vor Ort stelle sich in diesem Schuljahr weiterhin stabil dar. „ Wenn 96 Prozent aller Schülerinnen und Schüler am Präsenzunterricht teilnehmen, zeigt das, die strengen Schutzmaßnahmen greifen“, so das Schulministerium weiter.

Zahl der Schüler und Lehrer in Quarantäne geht zurück Aus der Politik gibt es Zuspruch für den Streik. „Durch ihre Art des Protests zeigen die Schülerinnen und Schüler der Schiller-Schule, dass sie die Verantwortung der jungen Generation in der Corona-Krise ernst nehmen und solidarisch an die Menschen in ihrem Umfeld denken“, sagt Vince Schlinkmann (SPD), Vorsitzender der Juso Schülerinnen und Schüler in Bochum.

Jusos, Grüne und Linke unterstützen Streik von Schiller-Schule und Steilmann-Berufskolleg

„Es ist nicht einzusehen, warum die Landesregierung hier so einen rigiden Kurs fährt, anstatt darauf zu vertrauen, dass die Schulgemeinschaften pragmatische Lösungen für pandemieangepasste Unterrichtsformen entwickeln, bei denen niemand zurückbleibt. Gerade an der Schiller-Schule gibt es hier sehr gute technische Voraussetzungen“, heißt es von den Bochumer Grünen.

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Volle Unterstützung erhalten die streikenden Bochumer Schülerinnen und Schüler auch von Amid Rabieh, Kreissprecher der Bochumer Linken: „Es ist gut, dass die Schülerinnen und Schüler der Bochumer Schiller-Schule und des Klaus-Steilmann-Berufskollegs in Wattenscheid heute den Druck auf die Landesregierung erhöhen.“ Auch eine Klasse des Berufskolleg blieb am Mittwoch für zwei Stunden dem Unterricht fern.

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