Bochum-Werne. Gute Nachricht für Bochum-Werne: Aldi bereitet den Bau einer neuen Filiale am Werner Hellweg vor. Viele Jahre musste der Stadtteil darauf warten.

Manch einer in Bochu m-Werne hat wohl schon nicht mehr daran geglaubt. Doch jetzt ist Erstaunliches auf der Brachfläche am Werner Hellweg 517 geschehen: Es wird gearbeitet! Was über zehn Jahre durch diverse Klagen verhindert wurde, soll nun in die Tat umgesetzt werden: Aldi beginnt mit dem Bau einer neuen Filiale.

Bochum: Aldi bereitet den Neubau einer Filiale in Bochum-Werne vor

Seit 20. Januar liegt dem Unternehmen die Baugenehmigung vor. Auch von der Politik gab es – wie schon in all den Jahren zuvor – grünes Licht. Vor einigen Tagen dann rückte ein Bautrupp zur Brachfläche aus. Container wurden aufgestellt, Toilettenhäuschen. Dann starteten Probebohrungen. Klares Indiz dafür, dass es nun losgeht.

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„Wir haben mit vorbereitenden Maßnahmen begonnen“, bestätigt Aldi-Sprecher Axel vom Schemm auf WAZ-Anfrage. Zunächst habe man das Grundstück vom Bewuchs befreit. „Zum anderen müssen wir den alten Luftschutzstollen unterhalb des Grundstücks verfüllen. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, können wir umgehend mit der eigentlichen Baumaßnahme beginnen.“

Ende 2020 soll der neue Aldi fertig sein

So weit war Aldi bisher nie gekommen. Und es gab bislang auch noch keinen konkreten Zeitplan. Nun schon. Axel vom Schemm: „Unser Plan ist es, den neuen Markt zum Jahresende 2020 eröffnen zu können.“

Man ist also optimistisch in der Unternehmenszentrale, das Projekt nun endlich zum Abschluss bringen zu können. Nach aktuellem Stand wohl zurecht. Denn nach Angaben der Stadt Bochum liegt bis dato keine erneute Klage vor.

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Dabei handelt es sich laut Stadtsprecher Tim Fröhlich um Normenkontrollanträge, die in einer Klage münden. „Davon ist den zuständigen Fachämtern nichts bekannt.“ Wohl aber von Anregungen und Rügen gegen den Bebauungsplan 926. „Diese müssen allerdings nicht juristisch beschieden werden“, klärt Fröhlich auf.

Markt wird kleiner als ursprünglich geplant

2010 hat die Stadt den Neubau des Lebensmittel-Discounters mit einer Verkaufsfläche von ca. 1006 Quadratmetern und 137 Parkplätzen genehmigt. Nach einer ersten Klage wird seit 2011 mit einer deutlich verkleinerten Variante (799 Quadratmeter, 70 Stellplätze) geplant.

Wegen einer weiteren Klage wurde der Bebauungsplan 926 aufgestellt. Daraufhin folgten immer wieder Klagen wegen Formfehlern – bisher stets erfolgreiche.

Als gerechter Interessensausgleich für die Eigentümer der Nachbargrundstücke an der Heroldstraße will die Stadtverwaltung dort den Bau zusätzlicher Wohngebäude ermöglichen.

Zehn lange Jahre hatte die Stadt Bochum versucht, am Werner Hellweg 517-521 Baurecht für einen Aldi-Neubau zu schaffen. Aktuell läuft der sechste Versuch. Die vorherigen Male wurde erfolgreich geklagt. Meist waren es Formfehler im Bebauungsplan, auf die hingewiesen wurde und die vom Gericht bemängelt wurden.

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So auch beim letzten Mal, als der Bebauungsplan in den Räumen des Stadtplanungsamtes länger einsehbar war, als er im Internet online abrufbar war. Die Stadt hat die öffentliche Auslegung daraufhin wiederholt. Und zur Sicherheit auch gleich noch einmal das Verkehrs- und das Artenschutzgutachten überprüft. Sicher ist sicher. Nicht noch einmal will man sich Verfahrensfehler gerichtlich um die Ohren hauen lassen.

Alter Markt ist nicht mehr zeitgemäß

Aldi sieht sich in Werne zum Handeln gezwungen, weil der aktuelle Aldi-Markt am Werner Hellweg 502 nicht mehr zeitgemäß ist. Er ist zu klein, hat zu wenig Parkplätze und kann schlecht beliefert werden. Deswegen baut Aldi ein paar Meter weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen neuen, modernen Markt. Diesmal wirklich.

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