Bochum. Im Klimaschutz muss viel passieren, meint Lisa Storcks aus Bochum. Mit der WWF-Jugend hat sie Forderungen veröffentlicht, an die Bundesregierung.

Seit Studentin Lisa Storcks (26) aus Bochum zwölf Jahre alt ist, engagiert sie sich für die Umweltschutzorganisation WWF. Ihr Anliegen: „Es muss mehr Klimaschutz geben – jetzt, direkt. Wir können nicht noch weitere zehn Jahre warten.“ Sie ist Teil eines Redaktions- und Aktionsteams, das diese Woche ein Positionspapier veröffentlicht hat, das zukunftsfähige Lösungen zeigt.

„Wir wollen die Regierung und die zukünftige Regierung daran erinnern, dass noch viel passieren muss, damit unserer Zukunft enkeltauglich ist“, sagt Lisa Storcks (26) aus Bochum. Sie hat mit der WWF-Jugend ein Paper entworfen, um den Umweltschutz voranzutreiben.
„Wir wollen die Regierung und die zukünftige Regierung daran erinnern, dass noch viel passieren muss, damit unserer Zukunft enkeltauglich ist“, sagt Lisa Storcks (26) aus Bochum. Sie hat mit der WWF-Jugend ein Paper entworfen, um den Umweltschutz voranzutreiben. © Lisa Storcks

In dem Papier gibt es viele Forderungen, die das siebenköpfige Autorenteam an die Bundesregierung richtet. „Wir wollen Politiker nicht angreifen, im Gegenteil. Wir wollen in einen Dialog treten und so eine Lösung finden“, sagt Storcks. In der Verkehrspolitik sei ein radikaler Paradigmenwechsel nötig, fordert die WWF-Jugend. Öffentlicher Parkraum in den Innenstädten solle reduziert, Verbrennungsmotoren abgeschafft werden. Im Gegenzug gelte es, den öffentlichen Nahverkehr und das Schienennetz auszubauen.

Bochumerin stellt Forderungen: Fester Zeitplan für Kohleausstieg

Konkret verlangen die Jugendlichen unter anderem, dass bis 2030 75 Prozent des Bruttostroms durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dazu brauche es einen festen Zeitplan für den Kohleausstieg und Investitionen in neue Energietechnologien. Außerdem sollen im Stromsektor verbindliche CO2-Mindestpreise eingeführt werden, um schon jetzt einen umweltverträglicheren Stromverbrauch zu erreichen.

Doch wie kam es zu der Idee, das Positionspapier zu schreiben? „Wegen Corona waren in den vergangenen Monaten viele Dinge nicht umsetzbar. Bei einem deutschlandweiten Workshop im April haben wir digital überlegt, was wir dieses Jahr machen können“, erklärt Storcks. Schnell kam die Idee, Forderungen aufzuschreiben. „Wir wollen nicht unsere eigene Meinung vertreten, sondern die der WWF-Jugend, die auf dem aktuellen Forschungsstand beruht“, so die Studentin der Ruhr-Universität Bochum.

Positionspapier der WWF Jugend richtet sich an Bundesregierung

Ein siebenköpfiges Team machte sich an die Arbeit. Storcks: „Jeder von uns ist durch sein Studium oder seine Berufserfahrung Experte oder Expertin auf einem bestimmten Gebiet.“ Die 26-Jährige studiert im Master das Fach „Economic Policy Consulting“ mit dem Schwerpunkt Umweltschutz.

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Nach einem halben Jahr Arbeit und Video-Besprechungen, die alle zwei Wochen stattfanden, ist das Positionspapier nun fertig. Es richtet sich an die Bundesregierung und Kanzlerin Angela Merkel. Storcks: „Wir wollen die Regierung und die zukünftige Regierung daran erinnern, dass noch viel passieren muss, damit unserer Zukunft enkeltauglich ist.“ Geplant ist, mit den Forderungen in der Hand zum Beispiel zu Veranstaltungen des Bündnisses für Klimaschutz zu gehen – wann die sind, steht wegen Corona aber noch nicht fest.

Lisa Storcks: „Es gibt ein wachsendes Bewusstsein“

Positionspapier der WWF Jugend

Das Positionspapier der WWF Jugend ist in dieser Woche erschienen. Es umfasst 34 Seiten und ist aufgebaut wie ein wissenschaftliches Paper mit langem Quellenverzeichnis.

Die kompletten Forderungen gibt es im Internet unter www.wwf-jugend.de/pages/klimaschutz-positionspapier.

Die Chancen der WWF-Jugend schätzt Storcks als gut ein: „In Zeiten von Corona gibt es viele politische Forderungen und durch Fridays for Future (FFF) auch ein wachsendes Bewusstsein“, sagt Storcks, die jedoch kein Teil dieser Bewegung ist. Das würde zeitlich einfach nicht mehr passen, generell unterstütze die WWF-Jugend die Forderungen von FFF.

Das Thema Umwelt- und Klimaschutz beschäftig die Bochumer Studentin Lisa Storcks eigentlich fast immer, in ihrem Ehrenamt und bald auch beruflich: Nach ihrem Master möchte sie Politikberaterin werden – genau auf diesem Gebiet.

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