Bochum. Ein Bochumer (38) und sein Sohn (7) haben bei einer Schatzsuche in einem Park in Bochum eine Bombe gefunden. Sie lag knapp unter der Oberfläche.
Diesen Ausflug in den Schlosspark Bochum-Weitmar werden Vater und Sohn wohl nicht vergessen.
Timo Langner (38) und sein siebenjähriger Sohn aus Weitmar gingen am vergangenen Mittwochabend in den Schlosspark und hatten einen Metalldetektor dabei. Sie waren auf einer „mittelalterlichen Schatzsuche“ unterwegs, wie der 38-Jährige der WAZ mitteilte. Dann hatten sie an einem Baumstamm im Erdreich nur knapp unter der Oberfläche etwas entdeckt, das sich später als Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg herausstellte.
Kurz nach dem Fund rückte der Kampfmittelräumdienst in Bochum an
„Wir haben sofort die Feuerwehr verständigt“, sagt Tim Langner, nachdem er das für ihn noch unbekannte Objekt selbst freigelegt hatte. Die Feuerwehr alarmierte die Polizei, die den Fundort absicherte, bis noch am selben Abend der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg anrückte und die Bombe unter großen Sicherheitsvorkehrungen abtransportierte. Das sei eine „aufregende Geschichte“ gewesen, sagt Langner.
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Bei der Bombe handelt es sich um eine rund 7,5 Kilo schwere und 47 Zentimeter lange englische Flüssigkeitsbrandbombe, wie Ursula Kissel, Sprecherin der Bezirksregierung, der WAZ sagte. Die ist im Wortsinn auch heute noch, nach gut 75 Jahren, brandgefährlich. Sie besitzt, so die Bombenentschärfer, eine kleine Sprengladung, die die Hülle aufreißen soll, um die Brandmasse zu verteilen. Die Brandmasse wird durch Phosphor entzündet, das sich ebenfalls in der Bombe befindet und sich bei Reaktion mit Luftsauerstoff selbst entzündet.
Kontakt mit Phosphor kann zu äußerst schlimmen Verletzungen führen
Wird die Bombe fachgerecht behandelt, entzündet sich nichts. Die Gefahr besteht eher darin, dass diese Bomben oftmals durchgerostet oder auch durch die Sprengladung bereits aufgerissen sind und das Phosphor austreten kann. Ursula Kissel: „Hier kann es bei Kontakt mit der Haut zu äußerst schlimmen Verletzungen kommen. Auch ein entstehender Brand ist möglich. Weißer Phosphor ist ein starkes Gift. Durch das Einatmen der Phosphordämpfe kann sich in der Lunge Phosphorsäure bilden.“
Die Brandbombe wird im landeseigenen Munitionszerlegebetrieb vernichtet. Wo sich dieser befindet, sagt die Bezirksregierung nicht.
Auch an der Feldsieper Straße wurde in diesem Jahr eine Brandbombe gefunden
Das sollte man tun, wenn man ein Kampfmittel findet
Die Bezirksregierung gibt diese Tipps beim Auffinden vom Kampfmitteln:
Nicht berühren! Wurden Kampfmittel trotzdem versehentlich aufgehoben, vorsichtig ablegen.
Wurde das Kampfmittel durch eine Baumaschine erfasst oder auf ein Fahrzeug verladen, Kampfmittel in der Lage belassen! Maschine abstellen und sichern, Erschütterungen vermeiden, Arbeiten am Fundort einstellen.
Fundstelle markieren und räumen. Polizei und Ordnungsamt alarmieren.
Gesperrt werden musste der Schlosspark nicht. Das war beim letzten bekannt gewordenen Fund einer Brandbombe in Bochum im vorigen März ein bisschen anders. Damals hatte ein Baggerfahrer bei Arbeiten auf einer Freifläche an der Feldsieper Straße eine 40 Zentimeter lange Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt.
Das Kampfmittel begann zu rauchen, als es an die Oberfläche kam und mit Sauerstoff reagierte. Die Bombe war mit Phosphor und Kautschuk gefüllt. Sofort hat der Baggerfahrer den gefährlichen Fund wieder mit Erde bedeckt, bis der Kampfmittelräumdienst ihn in einem Behälter wegschaffte. Die Feuerwehr sperrte damals die nahegelegenen Gärten der Wohnhäuser zur Sicherheit ab.