Bochum. Ein Familienvater (52) aus Bochum soll eine 13-Jährige mehrfach äußerst schwer missbraucht haben. Sie ist die Mitschülerin seiner Söhne.
Jetzt hat die Staatsanwaltschaft noch einmal kräftig nachgelegt. Ein verheirateter Familienvater (52) aus Bochum soll eine minderjährige Mitschülerin seiner Söhne mehrfach sexuell missbraucht habe. Und dies erheblich schwerer als bisher bekannt.
Der Mann steht bereits seit 11. August vor der 3. Strafkammer des Landgerichts. An diesem Tag wurde ihm vorgeworfen, sich zwischen Oktober 2018 und April 2019 in zehn Fällen an dem Mädchen vergangen zu haben. Damals war das Mädchen 13 und 14 Jahre alt.
Verabredung des 52-jährigen Bochumers mit der 13-Jährigen per What’s App
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Der Mann soll sich mit der Schülerin per What’s App verabredet haben, um zu einem Schnellrestaurant zu gehen, und ihr dann 100 Euro versprochen haben, wenn sie ihm zuschaue, wie er an sich auf der Rückbank des Pkw manipuliere. So soll es dann auch geschehen sein, insgesamt dreimal. Bei den weiteren Übergriffen soll er sie aktiv mit eingebunden haben.
Jetzt aber wurden diese ohnehin schon schweren Vorwürfe noch einmal erheblich ausgeweitet. In fünf Fällen soll er laut Anklage mit dem Mädchen in Hotels in Bochum (viermal) und in Duisburg (einmal) den Geschlechtsverkehr vollzogen haben. Erneut gegen Geld: je 100 Euro. Das Mädchen war damals in vier der fünf mutmaßlichen Fälle noch 13.
Es droht eine Gefängnisstrafe
Vor Gericht schweigt der nicht vorbestrafte Mann zu den Vorwürfen. Ihm droht eine Gefängnisstrafe. Die heute 15-Jährige sagte am Freitag stundenlang unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus.
Die neuen, massiveren Vorwürfe kamen erst ans Licht, nachdem das Gericht bereits die Hauptverhandlung terminiert hatte. Die 15-Jährige hatte sie erst relativ kurz vor dem Prozessauftakt ihrem Verteidiger mitgeteilt. Motto: Da war noch mehr passiert als bereits gesagt worden ist.
Die Mutter der Schülerin berichtete am Freitag im Zeugenstand, dass sie und ihr Mann aus allen Wolken gefallen seien, als sie von den Vorwürfen gehört hätten. „Wir waren aufgebracht.“ Ihr Kind habe auf die Frage, warum sie denn auf den Angeklagten eingegangen sei, geantwortet, dass sie das Geld gelockt habe. Das „Vertrauen“ zu ihrem Kind sei damals erst einmal weg gewesen und habe erst wieder aufgebaut werden müssen.
Auch in der Schule in Bochum sollen die Vorwürfe bekannt sein
Die mutmaßlichen Verbrechen sollen auch in der Schule der 15-Jährigen die Runde machen. Auch der Name des Mannes soll dort bekannt sein. Die Schülerin hat ausgezeichnete Noten. Die Mutter glaubt, dass sie später psychologische Hilfe in Anspruch nehmen werde wegen der Sache.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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