Bochum. Die Stadt Bochum und das Traditionsunternehmen BVV tauschen Flächen in der Nähe des Stadtzentrums. Beide Seiten sollen profitieren.
Mit einem Flächentausch eröffnen sich die Stadt Bochum und die Bochumer Verein Verkehrstechnik (BVV) neue Perspektiven für die Zukunft. Mehr als 62.000 Quadratmeter Fläche in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt wechseln die Besitzer. Die Rede ist von einer „Win-win-Situation“. Bochum hat nun Platz für ein zentrumsnahes Gewerbegebiet und einen Skaterpark direkt am Westpark.
Die Grundstücke befinden sich mitten in Bochum zwischen Gußstahlstraße, Bahngleisen und dem Werksgelände des BVV (Grafik). Die Stadt gibt ein etwa 48.000 Quadratmeter großes Gelände an die BVV ab. Das mittlerweile zu einem chinesischen Konzern gehörende Traditionsunternehmen will in die Entwicklung des Areals investierten und so den Standort Bochum für die Zukunft stärken, so BVV-Geschäftsführer Karlheinz Springer. Außerdem eröffnet der Tausch dem Hersteller von Radsätzen für Hochgeschwindigkeitszüge einen direkten Zugang zu wichtigen Bahngleisen. „Wir legen heute den Grundstein zur Schaffung neuer Arbeitsplätze“, so Springer am Donnerstag.
Auch interessant
Heimische Firmen sollen profitieren
Tags zuvor hatten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in nicht-öffentlicher Sitzung den Flächentausch abgesegnet. Er eröffnet auch der Stadt neue Perspektiven. Jetzt kann sie ihr noch 70.000 Quadratmeter großes Gelände neben dem BVV-Areal zu einem Gewerbegebiet mit kleinteiligem Zuschnitt entwickeln. Vor allem heimische Firmen sollen von dem neuen Flächenangebot in attraktiver Lage profitieren.
Auch interessant
Wie viel die Erschließung des Geländes die Stadt kosten wird, ist noch ungewiss. Zumindest ein Teil des Areals ist mit Altlasten belastet. Es soll dennoch, so Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), möglichst ohne Fördergelder entwickelt werden. Dann könnten sich auch Firmen ansiedeln, die den größten Teil ihres Umsatzes in der näheren Umgebung erzielen.
Stadt bezahlt 180.000 Euro
Die Erschließung war bisher nicht möglich, weil Werkshallen nördlich der Gußstahlstraße den Weg auf das Gelände versperren. Sie sollen zum Teil abgerissen und mit neuen Abschlusswänden versehen werden. Die Stadt erhält von der BVV im Gegenzug ein 14.300 qm großes Gelände direkt am Westpark. Langfristig ist dort der Bau eines Skaterparks sowie der Open Space Academy, einer Trainingsstätte für Streetartistik, geplant. 180.000 Euro bezahlt die Stadt zusätzlich.
Auf der Brachfläche, die der Stadt gehört, war es vor einigen Wochen zu einem tragischen Unfall gekommen. Eine 22-jährige Frau aus Bergheim (Rhein-Erft-Kreis), die gemeinsam mit zwei jungen Männern (21 und 22 Jahre alt aus Kerpen und Bergheim) auf dem Gelände unterwegs war, war in der Nacht zum 12. Juli plötzlich zusammengebrochen. Sie starb später im Krankenhaus.