Bochum-Nord. Die Grünen im Bezirk Bochum-Nord finden, dass die Belastung durch den sechsspurigen Ausbau der A 43 und A 40 für die Anwohner zu hoch wird.

Die Grünen im Bochumer Norden lehnen den sechsspurigen Ausbau der A 43 und auch der A 40 ab. Die Bezirksvertretung Nord hatte sich in ihrer jüngsten Sitzung mit den Plänen des Landesbetriebs Straßen-NRW befasst, wobei die Fraktionen sich für mehr Lärmschutz im Bezirk stark machen.

Für die Grünen sind die negativen Eingriffe für Mensch und Natur zu massiv. Besonders am Autobahnkreuz in Harpen sei bereits jetzt die Verkehrsbelastung hoch, wie das „Verkehrskonzept Nord“ belege. Statt auf den Ausbau von Straßen setzen die Grünen auf den Ausbau des Umweltverbundes (Bus, Bahn, Rad-/ Fußwege).

Einfluss der Stadt Bochum auf die Pläne ist gering

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„Mehr Autobahnspuren lösen nicht die Verkehrsprobleme, wie Beispiele aus anderen Teilen Deutschlands und den USA zeigen“, betont Christian Schnaubelt, Fraktionsvorsitzender der Grünen, nach der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Nord. „Uns ist bewusst, dass die Einflussmöglichkeiten der Stadt Bochum bei den sechsstreifigen Autobahnerweiterungen nur gering sind, aber wir wollen dem Schutz von Mensch und Natur dabei die oberste Priorität einräumen“, ergänzt Petra Willich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Nord.

Belastungen für Bewohner „Auf dem Knust“

Dies gelte insbesondere für das Autobahnkreuz Bochum und für die dortigen Anwohner in Harpen und Kornharpen, z.B. auf der Straße „Auf dem Knust“. Für den Bochumer Norden bedeute dies Lärm, Feinstaub und Abgase sowie erhebliche zusätzliche Belastungen während der mehrjährigen Bauphase. Schnaubelt: „Der Verkehr wird vor allem in den Stadtteilen Harpen, Kornharpen, Hiltrop und Gerthe zunehmen – dies ist keine Lösung der Verkehrsprobleme, sondern wird diese noch weiter verstärken“.

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Am Rosenberg drängt die Bezirksvertretung Nord auf die Errichtung eines Lärmschutzwalls, wenn der Bau der A 43 beginnt. Denn dort ist geplant, die jetzige Fläche des ehemaligen Nordbads für Wohnungsbau und eine Grünfläche zu nutzen. „Diese Maßnahme sollte vor Baubeginn umgesetzt werden“, fordert Christian Schnaubelt. Und weiter: „Wir wollen Autofahren nicht bestrafen, sondern für gute Alternativen beim ÖPNV und den Radverkehr sorgen, so dass ein Wechsel möglich wird“, so Schnaubelt.

Nur so werde es aus Sicht der Grünen möglich sein, die Kohlendioxid-Emissionen in Bochum langfristig zu senken und den Klimaschutz auszubauen.

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