Bochum-Dahlhausen. Neue Naturwissenschaftsräume am Schulzentrum Südwest in Bochum-Dahlhausen locken Schüler aus den Ferien. Kosten betrugen rund 5,5 Millionen Euro.

Sie waren beide keine Naturwissenschaftler. Und doch lässt sich wohl annehmen, dass die Namensgeber der Theodor-Körner-Schule (TKS) und der Rupert-Neudeck-Schule über die jüngste Entwicklung am Schulzentrum Südwest höchst erfreut gewesen sein dürften: Je fünf neue naturwissenschaftliche Räume inklusive Vorbereitungsräumen sind nach rund anderthalb Jahren Bauzeit fertiggestellt.

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„Hochmodern“ nannte Projektleiter Peter Reddmann vom Schulverwaltungsamt bei einer Besichtigung der Räumlichkeiten das, was dort in Dahlhausen entstanden ist: Helle Räume mit Whiteboards und Deckeninstallation samt USB-, Gas- und Stromanschlüssen, Drehstühle und WLAN-Ausstattung, zudem knallige Wandfarben und ein offener Galeriestil.

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„Als mir eine Mutter bei einem Tag der offenen Tür vor sechs Jahren sagte, dass ihr unser Schulkonzept zwar am besten gefalle, ihr Kind aber wegen der schlechten naturwissenschaftlichen Raumausstattung eine andere Schule besuchen werde, tat das schon weh“, erinnerte sich der Schulleiter der Theodor-Körner-Schule (TKS) Bernhard Arens. Nun könne er es kaum erwarten, die Räume seinen Schülern zu präsentieren.

Auch die Eltern der Bochumer Schüler sind angetan

„An der TKS sind aus ursprünglich sechs Räumen fünf geworden, die dadurch deutlich größer sind“, erklärte Architekt Olaf Ballerstedt. Insgesamt umfasse der sanierte Bereich beider Schulen rund 2000 Quadratmeter. Vor den Maßnahmen hätten alle Räume einen treppenförmigen Aufbau ähnlich einem universitären Hörsaal gehabt, wodurch Frontalunterricht der Standard gewesen sei.

Förderprogramm „Gute Schule 2020“

Das Förderprogramm „Gute Schule 2020“ hat ein Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro. Über vier Jahre werden je 500 Millionen Euro bereitgestellt.

Gefördert werden Investitionen inklusive Sanierungs- und Modernisierungsaufwand auf kommunalen Schulgeländen mit dazugehörigen Sportanlagen.

Gefördert werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur und Ausstattung von Schulen.

Ulrike Busse, Schulleiterin der Rupert-Neudeck-Schule, freute sich deshalb über den didaktischen Wandel, den die neuen Räume einleiten können: „Jetzt kann moderner Unterricht stattfinden, mit dem wir die Kinder auf zukünftig immer bedeutsamere Berufe im naturwissenschaftlich-technischen Bereich vorbereiten. Dadurch sind wir als Schule auch konkurrenzfähig.“

Jugendliche auf Berufe vorbereiten

Auch Elternvertreter Thomas Golz von der Rupert-Neudeck-Schule meinte: „Der Unterricht kann jetzt viel interaktiver und praktischer sein.“ Während der Umbauarbeiten musste der Physik-, Chemie- und Biologieunterricht in den Klassenzimmern, vorrangig in theoretischer Form, stattfinden. Noch wichtiger aber als die Begeisterung von Lehrern und Eltern: Locken die neuen Räume die Schüler wissbegierig aus den Sommerferien?

Die neuen Fachräume sind ab 1,. September nutzbar.
Die neuen Fachräume sind ab 1,. September nutzbar. © FUNKE Foto Services | Olaf Ziegler

Benutzbar werden sie ab dem 1. September – etwa zwei Wochen nach Schulstart – sein. „Meine Mitschüler werden positiv überrascht sein“, glaubte jedenfalls Schülervertreter Jaron Busse. Der 15-Jährige, der ab kommender Woche die Q1 besucht, erinnert sich noch gut an die alten Räume: „Eine Sanierung war wirklich dringend notwendig. Experimente konnten wir nur begrenzt durchführen, es war kaum Gruppenarbeit möglich“, so der Schüler.

Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro in vier Jahren

5,5 Millionen Euro hat die Sanierung der neuen Fachräume gekostet, die Gelder stammten aus dem „Gute Schule Programm“. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen und der „NRW.Bank“ für die Sanierung, die Modernisierung und den Ausbau der kommunalen Schulinfrastruktur. Von den neuen Räumlichkeiten profitieren schon jetzt mehr als 1000 Schüler: Rund 800 besuchen derzeit die TKS, knapp unter 500 die Rupert-Neudeck-Schule. „Nimmt man alle Programme und Maßnahmen zusammen, sind in den letzten vier Jahren rund 15 Millionen Euro in das Schulzentrum geflossen“, ergänzte Ulrich Tarrutis, Sachgebietsleiter bei den Zentralen Diensten.

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Dazu zählten sanierte WC-Anlagen ebenso wie noch laufende Maßnahmen zur Brandschutzsanierung und Fassadenerneuerung. In Planung sei außerdem eine Schulhofumgestaltung. Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) hob hervor: „Die Lehrer wurden bei der Ausstattung und Gestaltung miteinbezogen.“ Thomas Ratenhof, Leiter des Schulverwaltungsamtes, resümierte: „Zukunftsorientierung spiegelt sich in den Räumen wider, das ist für den gesamten Bezirk eine deutliche Verbesserung.“

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