Bochum. Auch in der eigenen Stadt kann man schöne Ferien verbringen. Im Chinesische Garten an der Ruhr-Uni Bochum kann man den Alltagsstress vergessen.

Spaziergänge im Park, Radtouren und Wanderungen vor der eigenen Haustür: Viele Bochumerinnen und Bochumer verbringen ihren Urlaub in diesem Jahr zu Hause. Viele besondere Orte gibt es auch in der eigenen Stadt. Micro-Adventures, kleine Abenteuer in der eigenen Umgebung, können eine gelungene Abwechslung zu Flugreisen sein. Hinter der Betonwüste der Ruhr-Universität Bochum versteckt sich ein besonderer Ort zum Erholen. Der Botanische Garten. Reporterin Melina Helf aus Dortmund macht für die Serie „Ferien vor der Haustür“ Urlaub in Bochum.

Im Chinesischen Garten kann man aufgrund der verwinkelten Elemente besondere Erinnerungsfotos schießen.
Im Chinesischen Garten kann man aufgrund der verwinkelten Elemente besondere Erinnerungsfotos schießen. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Vom Campus aus taucht man schnell in eine grüne Oase ein. Der Botanische Garten ist ein beliebtes Ausflugsziel für Pflanzenliebhaber, Familien und Spaziergänger. Insbesondere an warmen Sommertagen bietet die Pflanzenwelt Schatten. Wer also an einem sonnigen Urlaubstag Balkonien verlassen möchte, um sich ein bisschen zu bewegen, ist hier genau richtig. Nach wenigen Gehminuten vom Eingang „Betriebshof“ aus erreicht man den Tertiärteich. Über einen Holzsteg kann man das sumpfähnliche Gewässer überqueren.

Chinesischer Garten ist einer der Hauptattraktionen im Botanischen Garten

Die Freiflächen des Botanischen Gartens sind in die Vegetationszonen der Kontinente Europa, Asien und Nord-Amerika eingeteilt. Zurück auf dem Hauptweg: Wenige Gehminuten weiter erreichen Besucher den Chinesischen Garten – einer der Hauptattraktionen im Botanischen Garten. Spätestens wenn man hier ankommt, kann man den Alltagsstress und das Stadtleben vergessen. Es empfiehlt sich allerdings, den Chinesischen Garten unter der Woche zu besuchen. Besonders am Wochenende sind viele Besucher unterwegs. Da die Wege relativ schmal sind, darf man den Chinesischen Garten nur in eine Richtung begehen.

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Die ehemalige Deponie wurde begrünt, dient als Naherholungsgebiet und bietet Aussichten auf Bochum, Herne und die umliegenden Städte.
Von Melina Helf und Jürgen Boebers-Süßmann

Beim Rundgang durch die verwinkelten Mauern und Felsformationen vergesse ich, dass ich eigentlich in Bochum bin. Da ich den Garten vormittags erkunde, sind kaum andere Besucher da. Es lassen sich viele kleine und besondere Details entdecken: Wasserspiele und bunte Koi-Karpfen im Teich und besondere Symbole und skulpturale Elemente. Auch für kleine Fotoshootings ist der Ort bestens geeignet. Da die Bauteile von einem chinesischen Architekten geplant wurden und in China vorgefertigt wurden, ist der Garten ein authentisches Stück der chinesischen Kultur. Im Jahr 2001 wurde eine gründliche Sanierung von chinesischen Facharbeitern durchgeführt

Weitere schöne Erlebnisse im Botanischen Garten

So erreicht man den Botanischen Garten

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln : Besucher, die mit der U-35 anreisen, können entweder bis zur Haltestelle „Lennershof“ oder „Uni-Center“ fahren. Von dort aus dauert es zu Fuß ungefähr 10 Minuten. Aufgrund der Corona-Pandemie kann allerdings nur der Eingang „Betriebshof“ genutzt werden.

Mit dem Auto: Da der Botanische Garten die gleiche Postadresse wie der gesamte Campus der Ruhr-Universität hat, ist es schwieriger den richtigen Eingang zu finden. Deshalb macht es Sinn die Adresse Universitätsstraße 160 ins Navi einzugeben. Das ist die Adresse der Firma Idemia. In der Nähe gibt es einige Parkmöglichkeiten und bis zum Eingang „Betriebshof“ sind es zu Fuß nur wenige Meter.

Um den Garten rankt sich die „Sage des Pfirsichblütenquells“, die von dem berühmten Dichter Tao Yuan Ming (365-427 n. Chr.) stammt. Diese besagt, dass ein Fischer durch Zufall in die Felslandschaft des Pfirsichblütenquells gelangt. Dabei handelt es sich um eine Welt, in der jeder Mensch ein glückliches und zufriedenes Leben führt. Ein Gang durch den Garten soll seine Besucher dazu anregen, Harmonie zwischen den Dingen der Natur uns sich selbst zu empfinden. Und genau das hat bei mir auch funktioniert: Nach dem besonderen Spaziergang trete ich den Rückweg deutlich gelassener und in einem langsameren Tempo an. Neben dem Chinesischen Garten lassen sich im Botanischen Garten noch weitere Welten, wie zum Beispiel das Tropenhaus, die Savannenhäuser und den Arzneigarten, entdecken.

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Mein persönliches Fazit: Der Chinesische Garten ist mein persönliches Highlight von allen Micro-Adventures, die ich in Bochum erlebt habe. Der Spaziergang hat sich wirklich nach Urlaub angefühlt. Wenn es nicht so voll ist, kann man im Botanischen Garten wunderbar die Stille genießen. Ich werde auf jeden Fall nochmal eine größere Runde durch den Botanischen Garten drehen.

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