Bochum-Weitmar. Die BMX-Bahn in der Grünfläche im Springorum-Park wird neu modelliert und wieder geöffnet. Die Stadt Bochum setzt auch auf Kooperationspartner.
Sören (13), Lucas (17) und Jan (14) sind nur drei der vielen Jugendlichen, die es nicht erwarten können, dass die BMX-Anlage in der Springorum-Grünanlage An der Holtbrügge wieder nutzbar wird. Die Stadt Bochum hat sich ob der nicht abreißenden Nachfrage junger Sportler entschlossen, die Strecke zu reaktivieren.
2007 wurde sie inmitten der kleinen Grünfläche, beliebt bei Spaziergängern und Joggern, erbaut. 2016, so weiß Adriana Haberer vom Umwelt- und Grünflächenamt, zu berichten, hat die Stadt sie stillgelegt und überließ der Natur ihren Lauf. „Die Unterhaltung wurde immer schwieriger, zumal einige BMX-Fahrer stetig wilde Bauten anlegten, Rampen vergrößerten und Erde aufschütteten.“ Dennoch wurde weiter gefahren.
Stadt Bochum sperrte Bahn ab
Da entschloss sich die Stadt, die Bahn durch einen Zaun abzusperren. Oliver Fuhrmann: „Die Kids graben Löcher, das wurde zu gefährlich; einige verletzten sich bei Stürzen, so dass wir die Notbremse ziehen mussten.“ Er ist für die Instandsetzung der Anlage zuständig, die jetzt in Angriff genommen wird und laut Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) „am 10. August fertig sein wird“.
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Seit den Schulschließungen wegen der Corona-Beschränkungen hielt auch die Absperrung die Jugendlichen nicht mehr vom Fahren und von Sprüngen ab. „Die Nachfrage wuchs“, so Adriana Haberer.
Jugendliche nehmen weite Anreise in Kauf
Denn eine adäquate BMX-Bahn gibt es nicht in der näheren Umgebung. Sören etwa kommt aus Höntrop und nimmt den Weg bis Weitmar gern in Kauf, um sich auszuprobieren. „Es gibt ein kleines Waldstück am Südpark, wo wir zwischenzeitlich hin auswichen, doch das ist nicht vergleichbar.“ Die nächsten Anlagen seien dann erst wieder in Essen, Recklinghausen und Witten. Er selbst fährt seit drei Jahren BMX, sein Kumpel Lucas „mein Leben lang“.
Bezirk gab 2007 grünes Licht
Im Sommer 2007 gab die Bezirksvertretung Südwest „Grünes Licht“ für den Bau der BMX-Bahn in Weitmar An der Holtbrügge. Jugendliche sollten schon damals in die Planung mit eingebunden werden.
Für die kontinuierliche Streckenpflege sollte das benachbarte Jugendfreizeithaus „Jawo“der Awo an der Neuhofstraße angesprochen werden.
Die Instandsetzung wird rund 20.000 Euro kosten und soll am Donnerstag beginnen. Oliver Fuhrmann: „Das Gelände kann nicht mit schweren Lkw befahren werden. Also müssen wir uns mit kleinen Erdanlieferungen begnügen oder aus dem schöpfen, was wir hier vorfinden.“ Ein Baustraße extra für Radlader würde die Maßnahme finanziell hochtreiben. Und in die Tiefe zu graben ist auch nicht drin: „Das war mal ein Deponiestandort.“
Jugendliche können sich am Umbau beteiligen
Die künftigen Nutzer sind ausdrücklich ermuntert, sich an den Arbeiten zu beteiligen und eigene Ideen einzubringen. Ziel sei es, Spaß für verschiedene Könnerstufen zu schaffen, „vom Dreijährigen bis zum Profi“.
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Doch würde die Bahn in Weitmar gemäß aller DIN-Normen gebaut, wäre sie, so der Oberbürgermeister, nur noch für ganz langsame Fahrer interessant.
„Die Falken“ und der Verein „Happy Trail Friends“ betreuen die Anlage
Laut Eiskirch geht die Stadt Bochum damit ungewöhnliche Wege. „Als ich vor längerer Zeit in der Zeitung las, die Stadt habe eine Bikerstrecke in einem Waldstück plattgemacht, dachte ich verärgert: Das passiert kein zweites Mal.“ 2016 hatte sie einen Radsportparcours in einem Waldstreifen in Langendreer eingeebnet, der schon lange existierte. Das hatte damals für viel Ärger gesorgt.
Um zu verhindern, dass die Jugendlichen auch die neu erstellte Dirtbike-Anlage nach eigenem Gusto verändern, hat die Stadt Kooperationspartner gewinnen können: So werden „Die Falken“ und der Verein „Happy Trail Friends“ ab August die neu modellierte BMX-Bahn betreuen. Jannik Bußmann von „Happy Trail Friends“: „Von uns ist die Szene dabei.“