Ehrenfeld. Die Maschinenfabrik Mönnighoff zieht von der Bessemerstraße nach Wattenscheid. Damit kann die Stadt Bochum ihre Wohnbau-Pläne verwirklichen.

Die Maschinenfabrik Mönnighoff gilt an ihrem Standort inzwischen als städtebaulicher Fremdkörper inmitten der sonst von Wohnhäusern dominierten Bebauung an der Bessemerstraße. Das Bochumer Traditionsunternehmen kann sich in dieser Lage inmitten eines gewachsenen Quartiers nicht weiter vergrößern und will in Wattenscheid an der Burgstraße neu bauen. Jetzt ist der Bebauungsplan „Nr. 1004 - Ehrenfeldstraße“ per Satzung beschlossen, somit ist der Weg frei für eine neue Nutzung der Fläche. Vorgesehen sind Wohnungen und Büros.

Etwa 115 neue Wohnungen können auf der 15.000 Quadratmeter großen Gewerbefläche entstehen, zudem soll das Areal für Büros, Praxen und Dienstleistung genutzt werden. Auch ein Hotelbau wurde bereits erwogen.

Geförderter Wohnungsbau

Investor ist ein Unternehmen aus Köln, die Kreer Development GmbH. Zur Bahnlinie Essen-Bochum hin sind Bürogebäude vorgesehen. Die künftige Bauweise soll sich dem städtebaulichen Erscheinungsbild im Ehrenfeld anpassen. Die Stadt plant geförderten Wohnungsbau.

Bei der Bürgerversammlung im Frühjahr 2019 legten die Anlieger großen Wert auf die Erhaltung der großzügigen Spielfläche und des Bolzplatzes im nördlichen Teil an der Kleine Ehrenfeldstraße. Sie wird vor allem von den Kindern des Familienzentrums „Hand in Hand“ an der Dibergstraße direkt nebenan genutzt. Dort an der Dibergstraße ist ergänzend zum Bestand auch Wohnungsbau vorgesehen.

50f3267a-bc4a-11ea-85df-9840db1e257d
© funkegrafik nrw | Miriam Fischer

Natürlich kann die neue Bebauung erst beginnen, wenn Mönnighoff das Gelände verlassen und seinen Betrieb in Wattenscheid aufgenommen hat. Deshalb rechnen die Planer mit bis zu fünf Jahren bis zur Umsetzung der Pläne, bevor überhaupt erste Abbruch- und Bautätigkeiten beginnen können.

Seit 1916 produziert Mönnighoff am Standort Ehrenfeld. Der frühere Bergbauzulieferer, der heute Kupplungen und Antriebe herstellt und in Chemnitz einen weiteren Betrieb mit 100 Mitarbeitern unterhält, will auf einem 27.000 Quadratmeter großen Geländes an der Burgstraße in Wattenscheid einen neuen Standort errichten.

Die im Plangebiet bisher durch Betriebsflächen abgebundene Ehrenfeldstraße als Privatstraße soll wieder geöffnet werden. Dies könnte benachbarte Straßenabschnitte wie Diberg- und Grottenstraße verkehrlich entlasten. Die Ehrenfeldstraße soll, so erklärt Tobias Hundt vom Planungsamt, bis zur Dibergstraße geöffnet werden; dort und auf der Grottenstraße sollen Aufpflasterungen und Baumbeete dafür sorgen, dass die Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h eingehalten wird.

Quartiersgarage nicht wirtschaftlich

Eine Quartiersgarage, die sich die Politik fürs Ehrenfeld seit langem wünscht, wird wohl nicht realisiert. Sie sollte auf dem Gelände des jetzigen Park- und Ride-Parkplatzes an der S-Bahnstation Ehrenfeld gebaut werden. Hundt: „Das Konzept passt nicht. So eine Garage würde zu viel Fläche für die Rampen erfordern, der Bau wäre aus Platzgründen nicht möglich und auch nicht wirtschaftlich.“

Schall- und Naturschutz

Die so genannte Block-Randbebauung, die bereits das citynahe Viertel an der Bessemerstraße kennzeichnet, ist auch für eine Neubebauung auf der Fläche der jetzigen Mönnighoff-Gebäude Bestandteil der städtebaulichen Konzeption.

Möglich sind vier Geschosse plus Dachgeschoss, so die Planer. Der Entwurf beinhaltet außerdem einen gestalteten Innenhof innerhalb der neuen Wohnanlage zwischen Ehrenfeld- und Dibergstraße.

Gutachter prüften neben der Erschließung auch Aspekte wie Schallschutz, Natur- und Artenschutz und die mögliche Festsetzung von Waldflächen.

Zudem Insbesondere aber hätte die Deutsche Bahn AG in das Planverfahren eingebunden werden müssen. Das, so die Verwaltung, machte die Zeitschiene nicht mehr kalkulierbar. Hingegen sieht die Wirtschaftsförderung einen erhebliche Parkdruck, der auch zur Akzeptanz einer gebührenpflichtigen Quartiersgarage führte, im direkten Bereich um das Klinikum Bergmannsheil.