Ehrenfeld. Der Maschinenbauer Mönninghoff baut in Wattenscheid neu. Im Bochumer Ehrenfeld können nach dem Wegzug neue Wohnungen und Büros entstehen.

Platz für neue Wohnungen schafft der Umzug der Maschinenfabrik Mönnighoff an der Ehrenfeld-/Bessemerstraße. Etwa 115 neue Wohnungen können auf der 15.000 Quadratmeter großen Gewerbefläche entstehen, zudem soll die Fläche für Büros, Praxen und Dienstleistung genutzt werden. Auch ein Hotelbau wurde bereits erwogen.

Der Bebauungsplan Ehrenfeldstraße in Bochum
Der Bebauungsplan Ehrenfeldstraße in Bochum © funkegrafik nrw | Miriam Fischer

Im Planungsausschuss ging es am Dienstag um die Aufstellung und öffentliche Auslegung des Bebauungsplans. Die bestehende Blockrandbebauung soll, so heißt es in der Vorlage, städtebaulich sinnvoll ergänzt werden. Die im Plangebiet bisher durch Betriebsflächen abgebundene Ehrenfeldstraße als Privatstraße soll wieder geöffnet werden. Dies könnte benachbarte Straßenabschnitte wie Diberg- und Grottenstraße verkehrlich entlasten.

Das Traditionsunternehmen Mönninghoff kann sich in dieser Lage inmitten eines gewachsenen Quartiers nicht weiter vergrößern und will sich neu an der Burgstraße in Wattenscheid niederlassen. Deshalb bereitete die Stadt die Aufstellung des neuen Bebauungsplans für das Areal direkt an der S-Bahnlinie vor.

Bürogebäude an der Bahnlinie

Investor ist ein Unternehmen aus Köln, die Kreer Development GmbH. Zur Bahnlinie Essen-Bochum hin sind Bürogebäude vorgesehen. Die künftige Bauweise soll sich dem städtebaulichen Erscheinungsbild im Ehrenfeld anpassen. Die Stadt plant geförderten Wohnungsbau. Natürlich kann die Bebauung erst beginnen, wenn Mönnighoff das Gelände verlassen und seinen Betrieb in Wattenscheid neu aufgenommen hat. So rechnen die Planer mit bis zu fünf Jahren bis zur Umsetzung der Pläne mit ersten Abbruch- und Bautätigkeiten.

Spielfläche soll erhalten bleiben

Bei der Bürgerversammlung im Frühjahr 2019 legten die Anlieger großen Wert auf die Erhaltung der großzügigen Spielfläche und den Bolzplatz im nördlichen Teil an der Kleine Ehrenfeldstraße.

Sie wird vor allen von den Kindern des Familienzentrums „Hand in Hand“ an der Dibergstraße direkt nebenan genutzt. Dort an der Dibergstraße ist ergänzend zum Bestand auch Wohnungsbau vorgesehen.

Einzelhandel mit zentrenrelevanten Sortimenten sind ausgeschlossen, ebenso wie Wettbüros, Vergnügungsstätten und Betriebe mit Sex-Dienstleistungen.

In einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr wurden Details bekannt wie eine viergeschossige Bauweise (mit Dachgeschoss) als städtebauliche Konzeption. Der Entwurf beinhaltet einen Innenhof in der neuen Wohnanlage zwischen Ehrenfeld- und Dibergstraße. Zudem sind Parkplätze in Tiefgaragen vorgesehen.

Gebäude der Fabrik

Das Gebiet ist südlich der Ehrenfeldstraße bereits weitgehend durch Gebäude der Fabrik sowie durch Mehrfamilienhäuser bebaut. Das Mehrfamilienhaus Dibergstraße 30 gehört nicht zum Eigentum von Mönninghoff. Die Betriebsbereiche nördlich der Ehrenfeldstraße werde als Anlieferzone und Stellplätze für die Mitarbeiter genutzt. Die angrenzenden Flächen liegen brach und sind mit einer teils dichten Vegetation aus Gehölzen und Bäumen bewachsen. Längs der Bahnstrecke verläuft eine Wegetrasse, welche im weiteren Verlauf zur Kleingartenanlage Bergmannsheil führt.

Auch mit Blick auf die Neunutzung der Gewerbefläche soll auf der Park- & Ridefläche am Bahnhof Ehrenfeld eine Quartiersgarage für die Anwohner entstehen. Denn seit Jahren steigt der Parkdruck im Ehrenfeld als einem der attraktivsten Wohnquartiere. So brachten SPD/Grüne im vergangenen Herbst die Idee als Anregung in die Bezirksvertretung Mitte ein. Der Parkplatz – Betreiber ist die Deutsche Bahn – bietet heute 130 Stellplätze. Die Verwaltung sollte in Kontakt treten, um die Chance für die Quartiersgarage auszuloten.