Bochum. Die Spielzeit der Bochumer Symphoniker endet. Wegen Corona war sie sehr speziell. Orchesterchef Steven Sloane setzt auf den Neustart im Herbst.

Die Bochumer Symphoniker sind froh und geschafft zugleich. Einerseits konnte die durch das Coronavirus stark beeinträchtigte Spielzeit „sauber“ über die Runden gebracht werden. Zum anderen forderte die ganz und gar ungewöhnliche Situation den Musikern und Mitarbeitern in Bochum in den letzten Wochen alles ab. Die Sommerpause kommt also gelegen, um durchzuschnaufen.

Steven Sloane vor seiner letzten Spielzeit in Bochum

Bis September ruht der Betrieb im Musikforum am Marienplatz, was aber nicht bedeutet, dass hinter den Kulissen nun Däumchen gedreht werden.„Wir stellen uns der Herausforderung, im September und Oktober wieder an den Start zu gehen. Aber schon jetzt ist klar, dass wir nicht den vollständigen, eigentlich geplanten Fahrplan werden halten können“, so Generalmusikdirektor Steven Sloane, der vor seiner letzten Spielzeit in Bochum steht. Ab Sommer 2021 übernimmt der taiwanische Dirigent Tung-Chieh Chuang, der dieser Tage seinen Anstellungsvertrag unterschrieb.

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Mit einer ausführlichen Videobotschaft richteten sich Sloane und Musikforum-Betriebsdirektor Thomas Kipp dieser Tage im Internet an das interessierte Klassik-Publikum. Bei allen Überlegungen für die neue Saison stünde die gesundheitliche Sicherheit an erster Stelle. „Das mögliche Wohlbefinden für das Publikum, aber auch für die Künstler ist uns ganz wichtig“, so Steven Sloane.

Kick gibt zu bedenken, dass „eine Schutzverordnung die andere jage“, dass also aktuell keine verbindlichen Aussagen zur Organisation der Konzerte im Herbst gemacht werden können. „Wir rechnen aber damit, zum Spielzeitbeginn 500 Besucher/innen im Großen Saal erlaubt sein werden“, so Thomas Kipp. Als knapp die Hälfte dessen, was das Musikforum mit seinen 960 Plätzen üblicherweise bietet.

Programm ist stark eingeschränkt

„Die Menschen können sicher sein, dass dabei alles ,mit rechten Dingen‘ zugeht“, sagt Steven Sloane. „Trotz der Einschränkungen gibt es ein spannendes Programm“, verspricht er. Das allerdings eingeschränkt sein wird. Zwar bleibt man dem bewährten Gerüst (Sinfoniekonzerte, BoSy pur, Familienkonzerte usw.) treu, aber alles wird eine Nummer kleiner ausgelegt. So wird nicht nur die Zahl der Konzertgäste, sondern – wegen der Abstandsregeln – auch die Zahl der Musiker/innen auf der Bühne reduziert. Was zum Beispiel zur Folge hat, dass die in Aussicht gestellt 4. Sinfonie von Gustav Mahler nicht als großes Orchesterwerk, sondern instrumentiert als Kammersinfonie erklingen wird.

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Wie es um die geplanten konzertanten Aufführungen von Richard Wagners „Ring“ steht, ließ Sloane offen. Eigentlich hatte der GMD für eine letzte Spielzeit vor, alle vier Opern der Tetralogie (Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung) in Bochum an verschiedenen Abenden herauszubringen. Ob es dazu kommt, steht Corona-bedingt dahin.

Steven Sloane: „Wir spielen für Sie!“

Bis auf Weiteres gibt es somit keinen Spielplan für die gesamte Saison, vielmehr werden Zwei-Monats-Programme über die Aktivitäten der Bochumer Symphoniker informieren. Das erste Heft mit den Terminen für September und Oktober soll Ende Juli erscheinen.

Gleichwohl bleiben Steven Sloane und sein Team hoffnungsvoll, so bald wie möglich wieder auf die gewohnte Betriebstemperatur zu kommen. „Nicht vergessen: Wir spielen für Sie!“, richtet er seine Botschaft an das Bochumer Publikum.

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Wegen der unsicheren Situation und der reduzierten Platzzahl im Musikforum können für die Spielzeit 2020/21 keine Abonnements gebucht werden.

Die Konzerttermine für September und Oktober sollen Ende des Monats vorliegen, sie können im Internet unter www.bochumer-symphoniker.de abgerufen werden.

Der Kartenvorverkauf für die neue Spielzeit beginnt am Montag, 17. August.

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