Bochum-Werne. Im Gewerbegebiet Robert Müser in Bochum-Werne wird schwer gearbeitet. Viele Bagger bereiten das Gelände für 180 Lkw der Spedition Graf vor.

Erste Beschwerden und Nachfragen gab es bereits. Denn die umfangreichen Erdbewegungen auf dem ehemaligen Areal der Zeche Robert Müser zwischen der Von-Waldthausen-Straße und dem Arnoldschacht in Bochum -Werne hatten Besorgnis bei den Anliegern erregt. Doch Grund zur Besorgnis besteht nicht: Es handelt sich um eine private Baumaßnahme der Spedition Graf, die ihren Firmensitz von Am Vorort zum Arnoldschacht verlegen wird.

„Unsere Lkw parken derzeit an verschiedenen Stellen“, sagt Firmeninhaber Gerard Graf, der bis Ende des Jahres alle seine Fahrzeuge auf 180 neu zu errichtenden Parkplätzen am Arnoldschacht zusammenziehen möchte. Bisher gab es lediglich Arbeiten an der Oberfläche des neun Hektar großen Geländes, und in diesem Zuge sind zur Von-Waldthausen-Straße hin bereits Wälle als Sicht- und Schallschutz entstanden.

Gerard Graf zeigt die Pläne, die er mit seiner Spedition für das Gewerbegebiet am Arnoldschacht in Bochum-Werne hat.
Gerard Graf zeigt die Pläne, die er mit seiner Spedition für das Gewerbegebiet am Arnoldschacht in Bochum-Werne hat. © Eberhard Franken

Reichlich gefundene alte Beton- und Ziegelteile sind aussortiert und warten – nach Zerkleinerung – auf die Wiederverwertung vor Ort. „Wir haben in den Wällen den Boden verbaut, den wir von der Oberfläche des Grundstücks abgezogen haben“, erklärt der Unternehmer. Diese sogenannten „Landschaftsbauwerke“ sollen noch um weitere eineinhalb Meter aufgeschüttet und schließlich abgedeckt werden, bevor noch ein weiterer Meter reiner Mutterboden aufgebracht wird.

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„Ich habe bereits mit direkten Anliegern gesprochen“, erzählt Gerard Graf. „Die finden unsere Planung gut.“ Man habe, freut sich Graf, sogar schon über die Blumensorten gesprochen, die letztlich auf dem Landschaftsbauwerk gepflanzt werden.

In der südwestlichen Ecke des neun Hektar großen Grundstücks, Richtung Rixenburgweg und Von-Waldthausen-Straße, wird ein 4500 Quadratmeter großes Regenrückhaltebecken entstehen, über welches das Gesamtgrundstück entwässert werden soll. Dieses Becken wird mit den Harpener Teichen verbunden, wohin überschüssiges Wasser nach entsprechender Reinigung abgeleitet wird.

Industriegebiet wird seit Jahren entwickelt

Das Gesamtgelände am u-förmigen Arnoldschacht in Werne wird schon seit einigen Jahren als Industriegebiet entwickelt. U.a. der Getränkelieferant „Flaschenpost“ ist dort jetzt ansässig. Gegenüber des Graf-Areals wurde zuletzt auch ordentlich gearbeitet. Dort hat die Brock Kehrtechnik GmbH gerade ihren neuen Firmenstandort in Bochum bezogen.

Zwischenzeitlich war genau auf dem jetzigen Graf-Gelände eine Bodenreinigungsanlage gebaut worden, die am Ende aber politisch nicht gewollt war und wieder demontiert wurde. „Wir haben“, so Graf, „immer noch Reste davon gefunden.“

Das Gelände sei frei von Altlasten. „Hier wurde nur Koks gelagert.“ Gerard Graf denkt darüber nach, dem Tierschutzverein Bochum-Hattingen zu helfen. „Die müssen wegen ihrer Neubaumaßnahme einige Lkw Erdaushub loswerden.“

„Es handelt sich dabei“, so Gerard Graf, „um ein innovatives Konzept, welches nach unserem aktuellen Wissensstand wahrscheinlich sogar förderungsfähig ist.“ Prüfung und Entscheidung stehen noch aus. Direkt an diesem großen Teich ist das Verwaltungsgebäude der Spedition geplant, dessen Grundfläche im Vergleich zur benachbarten Wasserfläche eher klein ist. „Wir brauchen nicht so viel Platz für unsere Verwaltung.“ Auf dem Grundstück sollen außerdem eine Werkstatt und eine Flüssiggastankstelle entstehen.

Alle Gebäude werden im Übrigen begrünt. „Und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Werner Hellweg“, erklärt der Firmenchef, „bleibt nach den ersten Baumaßnahmen eine Reservefläche von 30.000 Quadratmetern, die wir zunächst nicht nutzen werden.“

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Das Gelände der ehemaligen Zeche Robert Müser grenzt an die Bahnlinie. Dort haben die Baupartner von Gerard Graf den mit Graffiti bemalten, schon brüchigen Brückenkopf gegenüber dem Rixenburgweg abgebrochen. Von dort aus muss es vor Jahrzehnten einen Zugang zum damaligen Zechengelände gegeben haben.

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