Bochum. Ein Unternehmen kehrt zurück nach Hause. Die Brock Kehrtechnik GmbH hat ihren neuen Firmenstandort in Bochum bezogen. Dort hat sie große Pläne.

Der Start verlief eher still und heimlich. Aber nachdem die Brock Kehrtechnik GmbH Anfang Juni ihren neuen Firmenstandort auf dem früheren Zechengelände Robert Müser in Bochum-Werne bezogen hat, will das Mittelstandsunternehmen für Furore sorgen. Die Zeichen stehen auf Expansion.

"Wir wollen hier wachsen", hat Brock-Geschäftsführer Manfred Lenhart schon vor gut einem Jahr bei der Grundsteinlegung für das neue Werk gesagt. Bislang ist sein Unternehmen in 25 Ländern vertreten und gehört zu den führen Herstellern von Kompakt- und Großkehrmaschinen sowie Flughafenequipment. Vor allem international gibt es noch große Chancen zu wachsen, heißt es Hause Brock.

Genügend Fläche für Expansionspläne

Der Geschäftsführer zeigt sich bei der Übergabe der etwa 46.000 Quadratmeter großen ehemaligen Zechenfläche mit einer 15.300 Quadratmeter großen Produktionshalle und einem modernen, 3500 Quadratmeter großen Gebäude mit Büro-, Schulungs- und Verwaltungsflächen auf drei Etagen begeistert. "Vor so einer großen und aussichtsreichen Veränderungschance steht man als Unternehmen nicht alle Tage. Der neue Standort bietet uns endlich genügend Fläche und Voraussetzungen, um unsere Expansionspläne in die Realität umzusetzen", so Lenhart.

Für den Fahrzeugspezialanbieter ist es eine Rückkehr. 1993 in Bochum gegründet, kommt er nach einem mehrjährigen Intermezzo in Witten wieder in die Stadt. "Wir freuen uns, wieder nach Bochum
zurückzukehren, sagt der Geschäftsführer. Von Werne aus möchte Brock seine starke Position auf dem internationalen Markt ausbauen. Der Kehrtechnik-Spezialist sieht dabei u. a. Potenzial in der Elektromobilität und bei Fahrzeugen, die auf Flughäfen eingesetzt werden.

Tochter eines chinesischen Konzerns

Nicht zuletzt die Wachstumsziele haben vor fünf Jahren dazu geführt, einen starken Partner zu suchen. Die Foton Germany Construction Machines (FGCM) haben Brock übernommen. Damit ist aus dem Bochumer Unternehmen eine chinesische Tochter geworden. Denn: FGCM gehört zum chinesischen Konzern Beiqi Foton Moto mit derzeit insgesamt 28.000 Beschäftigten. Die Brock Kehrtechnik reiht sich ihren etwa 120 Mitarbeitern und einem Umsatz von etwa 25 Millionen Euro (2018) dort ein. Sie ist damit neben der Bochumer Verein Verkehrstechnik das zweite Bochumer Unternehmen in chinesischem Besitz.

Historischer Kokereistandort

Gebaut wurde der neue Firmenstandort in Windeseile. Lediglich gut ein Jahr nachdem die ersten Bagger über das Grundstück am Arnoldschacht rollten, hat die Harpen-Unternehmensgruppe aus Dortmund als Investor und Vermieter Büros, Halle und Außenanlagen hergestellt -- und das trotz der zum Teil der aufwendigen Grundstückssanierung. Am Ende lag Harpen sogar sechs Wochen vor dem vereinbarten Übergabetermin. „Es war schon eine besondere Herausforderung, diesen historischen Kokerei-Standort, der nach dem Harpen-Gründer „Robert Müser“ benannt ist, zu entwickeln", sagt Harpen-Chefentwickler Dirk Himmel.