Bochum. 300 Tests wurde in Spitzenzeiten von Corona am Tag in Bochum in zwei Testzentren durchgeführt. Nun werden beide Einrichtungen geschlossen.
Die nach dem Ausbruch der Corona-Krise aufgebauten Testzentren in Bochum werden vorerst nicht mehr benötigt. Nachdem die Stadt bereits ihre Drive-in-Teststelle im Stadtteil Harpen geschlossen hat, geschieht nun Gleiches mit dem Diagnose- und Behandlungszentrum der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).
Am Freitag schließt die KVWL das ebenfalls in Harpen gelegene Zentrum. Seit der Eröffnung im April wurden dort nach Auskunft von KVWL-Bezirksstellenleiter Dr. Eckhard Kampe insgesamt etwa 1000 Tests vorgenommen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung, wie es heißt, werden nun alle drei KVWL-Zentren im Bezirk in Bochum, Hagen und Herne am Freitag (12.) geschlossen. „Die Praxen in der Region haben sich mittlerweile auf den Alltag unter den neuen Schutz- und Hygienevorschriften eingestellt, sodass sie wieder zum regulären Praxisbetrieb zurückkehren können“ so Kampe. „Wichtig ist aber weiterhin, dass die Patienten ihren Teil dazu beitragen, indem sie sich an die Abstandsregeln halten und Mund-Nasen-Schutzmasken tragen!“
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Bei Auftreten von Corona-Symptomen: Arzt anrufen
Wichtig sei außerdem, dass sich Patienten, die den Verdacht haben sich, mit Covid-19 infiziert zu haben oder Symptome einer Erkrankung der oberen Atemwege zeigen, ihren Hausarzt zuerst anrufen und mit ihm das weitere Vorgehen abstimmen. „Nur so können Infektionsketten in den Praxen weiterhin unterbunden werden“, heißt bei der KVWL. „Es gibt dann zwei Möglichkeiten“, erklärt Eckhard Kampe. „Entweder der Arzt vereinbart einen Termin mit dem Patienten und stellt sicher, dass er nicht mit anderen Patienten in Kontakt kommt oder der Patient führt den Test nach einer Anleitung selbst durch.“ In beiden Fällen könne das Testergebnis binnen 24 Stunden vorliegen.
Ihre Hausärzte hat die KVWL in mehreren Rundschreiben über die Veränderungen informiert. Da die Zahl der Verdachtsfälle mittlerweile deutlich geringer sei als in der Hochphase der Corona-Krise vor einigen Wochen und alle Praxen mit ausreichenden Schutzmitteln ausgestattet seien, sieht der Bezirksleiter kein Problem darin, dass nun ausschließlich die Hausärzte die Tests von Patienten mit Symptomen übernehmen. „In den vergangenen beiden Wochen haben wir jeweils etwa 80 bis 100 Tests im Zentrum und weitere 100 in den Praxen durchgeführt“, so Kampe. Sollte es bei diesen Werten bleiben, sei das von den Hausärzten zu schaffen.
Stadt hat 8900 Corona-Tests vorgenommen
Im Falle neuerlich stark ansteigender Fallzahlen, was auch im Herbst wegen des erhöhten Risikos für andere Infekte möglich sei, könne das Behandlungszentrum sofort wieder genutzt werden. Eine entsprechende Vereinbarung mit der Stadt, die die Räume zur Verfügung gestellt habe, wurde bereits getroffen.
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Auch die Stadt Bochum nutzt mittlerweile nicht mehr ihr Drive-In-Testzentrum, in dem sie einen großen Teil von bislang etwa 8900 Corona-Tests vorgenommen hat – in Spitzenzeiten täglich bis zu 300 am Tag. Die Zahl der Tests sei in der vergangenen Woche auf täglich zwischen 30 und 60 gesunken. „Wir haben mit unserem Zentrum versucht, die Lücke in der ärztlichen Versorgung zu schließen“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger.
Testzentrum kann jederzeit wieder eröffnet werden
Seit Mitte Mai ist die Stadt ausschließlich für die sogenannten asymptomischen Fälle zuständig, d.h. für die Tests von Mitgliedern besonderer Berufsgruppen wie Lehrern und Pflegern, die keine Corona-Symptome haben. Sprenger: „Momentan sind nur noch unsere mobilen Teams unterwegs.“ Auch das Drive-In-Testzentrum könne aber bei Bedarf jederzeit kurzfristig wieder eröffnet werden.