Bochum. Mehr als 7000 Abstriche wurden bislang in Bochum vorgenommen. Mit dem Coronavirus infiziert sind vor allem Angehörige der mittleren Altersgruppen.

18 Todesopfer hat das Coronavirus bislang in Bochum gefordert. Mehr als 90 Prozent der Verstorbenen waren Senioren, viele von ihnen lebten in einem Seniorenzentrum. An Covid-19 erkranken allerdings alle Altersgruppen – und die meisten Betroffenen gehören zur mittleren Altersgruppe.

Das belegen die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI), das für jede Stadt und jeden Landkreis in Deutschland die Corona-Daten erfasst. Aus der Statistik (Grafik) geht zum Beispiel hervor, dass sich vor allem die 35- bis 59-Jährigen mit dem Coronavirus infiziert haben - nämlich 106 Männer und 98 Frauen. Das sind fast 42 Prozent aller Infizierten.

Nur ein Fünftel der Erkrankten sind Senioren

Dahinter folgt die Gruppe der 15- bis 34-Jährigen (29,6 Prozent) und erst dann die Gruppe der Senioren (60-79 und 80+) mit 23,2 Prozent. Nur ein Fünftel aller an Covid-19 erkrankten Bochumer sind also 60 Jahre und älter. Aber für sie ist das Coronavirus besonders gefährlich. 16 der 18 Todesopfer waren Senioren, mindestens zwölf von ihnen waren älter als 80 Jahre. Nur zwei Verstorbene gehörten anderen Altersgruppen an. Der erste Corona-Tote aus Bochum war 55 Jahre alt. Ende April starb außerdem ein Mann „mittleren Alters“, wie die Stadt mitteilte.

Keinen wesentlichen Unterschied gibt es bei der Verteilung der Erkrankung nach Geschlecht. 250 männliche und 240 weibliche positive Getestete hat es bislang gegeben (Stand 18. Mai, 12 Uhr).

Entscheidung über Tests fällt der Arzt

Getestet wurden in Bochum seit Anfang März insgesamt 7186 Personen (Stand 13. Mai), also etwa Prozent der gesamten Einwohner Bochums. Tests sollten, so ist die Empfehlung des RKI, beim Auftreten von Covid-19-relevanten Symptomen wie Geruchs- oder Geschmacksstörungen, Temperaturerhöhung, Husten oder Halsschmerzen durchgeführt werden. „Die Entscheidung, wer auf SARS-CoV-2 untersucht wird, trifft der Arzt auf Basis der RKI-Kriterien“, so die Kassenärztliche Vereinigung.

Getestet wird in Bochum mittlerweile vor allem an zwei Stellen. Die Stadt hat am 17. März eine Drive-in-Teststelle am Harpener Feld 28 in Harpen eröffnet. Seitdem werden täglich Abstriche von in der Regel 100 bis 200 Personen genommen. Neun Tage später hat die Kassenärztliche Vereinigung in unmittelbarer Nachbarschaft ihr Behandlungszentrum aufgemacht. Auch dort werden Patienten untersucht, die Symptome einer Erkältung und Atemwegserkrankung zeigen.

4400 Tests allein im April

Mit beiden Zentren ist hat die Zahl der Tests deutlich zugenommen. Wurden zwischen dem 2. März, als erstmals in Bochum 14 Abstriche wegen des Verdachts einer Coronavirus-Infektion genommen wurden, und dem 1. April insgesamt knapp 1600 Abstriche vorgenommen, waren es weitere vier Wochen später schon 6045. Die Zeit der Ungewissheit zwischen Abstrich und Testergebnis hat sich mittlerweile durch größere Testkapazitäten und eine bessere Koordination der Informationswege verkürzt. Am Mittwoch (13. Mai) gab es zwischen der Zahl der Abstriche (7186) und den bestätigten Befunden (positiv: 481 / negativ: 6234) eine Differenz von 471 noch nicht ausgewerteten Tests.

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