Bochum. Nach und nach bieten die Bochumer Gemeinden wieder mehr Gottesdienste an. In behutsamen Schritten geht es zurück zur Normalität. Ein Überblick.

Gottesdienste dürfen in Bochum schon seit dem vergangenen Wochenende wieder stattfinden. Für viele Gemeinden war allerdings die Vorbereitungszeit zu kurz, um sogleich starten zu können. Doch die vergangenen Tagen wurden gut genutzt, so dass am kommenden Wochenenden in deutlich mehr Kirchen Gläubige die Nähe zu Gotte suchen können. Ein Überblick.

Corona diktiert das Gottesdienst-Prozedere in den Bochumer Kirchen

„Unsere Gemeinden haben die letzten Tage engagiert genutzt, um Schutzkonzepte zu erstellen und umzusetzen“, erklärt Gerald Hagmann, Superintendent der evangelischen Kirche. „Unser Ziel ist es weiterhin, gut vorbereitet und in kleinen Schritten unsere Kirchen wieder für gemeinsame Gottesdienste zu öffnen.“

Erste öffentliche Gottesdienste finden am Sonntag (17.) in der Dorfkirche in Stiepel statt. Weitere Gemeinden folgen am übernächsten Sonntag (24.) und zu Pfingsten (31.). „Jede der 15 Bochumer Gemeinden muss prüfen, wann und wie sogenannte Präsenzgottesdienste, also Feiern mit Besuchern, stattfinden können“, erläutert Hagmann. Dabei müssten sich die Gemeinden an strenge Hygieneauflagen und einen konsequenten Infektionsschutz halten. Dazu gehören u.a. ein Sicherheitsabstand zwischen den einzelnen Sitzplätzen und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

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Auf das gemeinsame Singen und das Abendmahl müssen Besucher wegen der hohen Ansteckungsgefahr vorerst verzichten. Außerdem müssen sich die Gottesdienstteilnehmer in eine Liste eingetragen, um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können. Darüber hinaus werden weiterhin Gottesdienste im Internet angeboten. Auch bleiben die evangelischen Kirchen in Bochum außerhalb der Gottesdienst-Zeiten für einen Moment der Stille geöffnet.

Gemeinden sehen sich in der Verantwortung für ihre „Schäfchen“

Auch die Pfarrei Liebfrauen mit ihren katholischen Gemeinden im Bochumer Osten und Norden trifft strenge Schutzvorkehrungen. „Viele Kirchenbesucher und auch viele ehrenamtliche Helfer gehören zur so genannten Risikogruppe. Daher haben wir als Pfarrei die Pflicht, sorgsam und verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Menschen umzugehen“, sagt Oberhaupt Pater David Ringel.

In vielen Gemeinden der Pfarrei werde der Ordnerdienst ebenfalls Teilnehmerlisten führen und/oder Platzkarten ausgeben, sagt Pater David. „In jedem Fall wird der Zugang geregelt und gerade sonntags den Gläubigen ein Platz zugewiesen. Und auch beim Verlassen der Kirche achten die Ordnerdienste darauf, dass die Abstandsregeln beachtet werden.“

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Der Empfang der Hl. Kommunion sei der Moment in der Liturgie, in der sich das Einhalten der Abstandsregel oft schwieriger gestaltet, weiß Pater David. „Aus diesem Grund haben wir uns in den meisten Gemeinden dafür entschieden, hier mit der Feier der Hl. Messe noch zu warten.“

Das Angebot der „offenen Kirchen“ will auch die Pfarrei Liebfrauen „auf jeden Fall noch eine längere Zeit“ fortführen. Die Öffnung der Gemeindeheime der Pfarrei sei vorerst aber noch nicht geplant.

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In der Propsteipfarrei St. Peter und Paul wurden bereits am vergangenen Wochenende wieder erste Gottesdienste in den Kirchen gefeiert, etwa in der der St.-Liborius-Kirche der Gemeinde Seliger Nikolaus Groß in Grumme – allerdings auch hier nicht sofort und überall Hl. Messen, sondern in der Mehrzahl Wortgottesfeiern. „Aufgrund der Pandemieschutzvorschriften haben wir für jede Kirche ein Schutzkonzept festgelegt und ebenso die Anzahl der belegbaren Plätze“, heißt es auf der Internetseite. Allen Mitfeiernden müssen sich zur Planung und Organisation vorab anmelden. Dies ist für jede Kirche individuell beraten und abgestimmt.

Alles weitere im Netz

Nähere Informationen zu den einzelnen Angeboten der Gemeinden (Gottesdienste, offene Kirchen, Sprechstunden etc.) gibt es auf den jeweiligen Internetseiten.

Auch hier ein Überblick: Die Angebote der evangelischen Gemeinde sind auf www.kirchenkreis-bochum.de zu finden. Die der katholischen Gemeinden auf den Internetseiten der jeweiligen Pfarreien: www.pfarrei-liebfrauen.de, www.propstei-bochum.de und www.pfarrei-st-franziskus.de .

„Behutsame Schritte“ zur Wiederaufnahme des gottesdienstlichen Lebens geht man auch in der Pfarrei St. Franziskus mit den katholischen Gemeinden im Bochumer Süden und Südwesten. „Wir versuchen dabei gleichzeitig den größtmöglichen Schutz vor einer Ansteckung zu gewährleisten und sind uns dabei unserer Verantwortung bewusst“, teilt Pfarrer Thomas Köster mit.

Dementsprechend starte man auch in St. Franziskus zwar mit den ersten Gottesdiensten, aber nicht direkt im vollen Umfang. Einige der Gottesdienste werden als Messen gefeiert, andere als Wortgottesfeiern. Auch hier ist eine Teilnahme an den Gottesdiensten nur mit Anmeldung möglich. Jeder muss sich in Anmeldelisten eintragen, „die wir vier Wochen aufbewahren müssen“, sagt Pfarrer Köster.

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Es wird nur ein Eingang in die Kirche geöffnet sein. Ansonsten gelten die üblichen Regeln in Corona-Zeiten: Mundschutz tragen, Abstand halten und bei Symptomen zu Hause bleiben. In den kommenden Tagen sollen auch wieder die Gemeindebüros zu den offiziellen Sprechstunden öffnen, teilt Thomas Köster mit. „Die Gemeindehäuser bleiben jedoch weiterhin – mindestens bis Ende Mai – geschlossen.“

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