Bochum. Abgesagt! Das Kunstmuseum Bochum wollte am 5. April zum 60. Geburtstag die Eigene Sammlung eröffnen. Die Corona-Pandemie macht das unmöglich.
Auch das Kunstmuseum wird von der grassierenden Corona-Pandemie kalt erwischt: Die lange angekündigte und mit großen Hoffnungen verbundene Eröffnungsausstellung der Eigenen Sammlung wurde abgesagt. Der Familientag zur Einweihung der erstmals öffentlich präsentierten Kollektion am 5. April wurde abgeblasen.
"Es gab keine andere Möglichkeit"
„Die aktuelle Entwicklung ließ keine andere Möglichkeit zu“, so Museumssprecher Lukas Fischer. Das Kunsthaus am Stadtpark hat wie alle anderen öffentlichen Einrichtungen bereits geschlossen, und wird auch so schnell nicht wieder öffnen. „Wie für alle anderen städtischen Einrichtungen gilt auch für das Museum der Stichtag 19. April.“ Wie – und ob – es danach weitergeht, steht dahin.
Für das Museum ist die Absage besonders bitter, denn die Neueröffnung der Eigenen Sammlung in der komplett renovierten Villa Marckhoff-Rosenstein sollte zu einem doppelten Highlight werden: Anlässlich seines 60. jährigen Jubiläums präsentiert das Kunstmuseum erstmals den städtischen Kunstbesitz als Dauerausstellung der Öffentlichkeit. Das hat es so noch nie gegeben, nun müssen sich alle noch weiter gedulden.
Am Ende ergibt sich ein Zeitgewinn
„Nach den umfangreichen Renovierungsarbeiten in der historischen Villa sind wir aktuell dabei, die Werke der Eigenen Sammlung dauerhaft in den Räumlichkeiten zu platzieren“, so Fischer. Die Museums-Mitarbeiter, aber auch die externen (Bau)-Arbeiter würden vorläufig weiter arbeiten. „Wir gewinnen so gesehen bei der Vorbereitung etwas Zeit“, sagt Fischer. Wann die Neu-Eröffnung nachgeholt werden könnte, darüber will der Museumssprecher nicht spekulieren: „Das weiß im Moment niemand.“
Bekannte Namen von internationalen Künstlern
Unter dem Ausstellungstitel „Sichtbar“ werden zukünftig Werke bekannter Künstlerinnen und Künstler wie František Kupka, Ernst Ludwig Kirchner, Willi Baumeister, Asgar Jorn, Louise Nevelson, Francis Bacon, Kuno Gonschiorhttps://www.waz.de/staedte/bochum/kuno-gonschior-der-forscher-auf-dem-feld-der-farben-ist-tot-id3446840.html, Gerhard Richter, Ulrich Erben und Anton Corbijn in der Bochumer Sammlung zu sehen sein. Die gezeigten 55 Kunstwerke der klassischer Malerei, Skulpturen und Zeichnungen des 20. und 21. Jahrhunderts sind nur eine Auswahl der über 4200 Arbeiten aus dem Fundus des Museums.
Auch im "Neubau" wird neu sortiert
Auch im „Neubau“, dem Haus gegenüber dem Stadtpark-Eingang, präsentiert das Museum weiterhin Exponate aus dem städtischen Kunstbesitz: Eine Etage ist einzig und allein den Arbeiten von Künstlerinnen vorbehalten. In einer anderen werden Skulpturen und Zeichnungen von Heinz Breloh zu sehen sein – wenn der Corona-Shutdown denn irgendwann beendet sein wird.
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