Bochum. . WAZ-Gespräch mit Direktor Hans Günter Golinski über die kommenden Aktivitäten. Jahres-Schwerpunkt ist eine Ausstellung zum Kohleausstieg.
Das neue Jahr hat für das Bochumer Museum gut angefangen: Rekordbesuch bei der Eröffnung der großen Übersichtsausstellung des Bochumer Künstlerbundes. Dabei soll es nicht bleiben, wie Museumsdirektor Hans Günter Golinski im WAZ-Gespräch verrät.
Das war ein Auftakt nach Maß für 2018, oder?
Golinski: Der Auftakt war wirklich vielversprechend, die BKB-Ausstellung hat sehr viele Interessierte angezogen. Auch am letzten Sonntag waren 200 Besucher im Museum, das ist sehr viel für einen Sonntag. Auch mit dem Lions-Kulturfrühling, der wieder bei uns im Haus ausgerichtet wurde, konnten wir punkten. Insofern, dass sich das Museum als Haus der Begegnung weiter profilieren will.
Ein Ort für alle Bürger
Die künstlerische Arbeit steht aber schon noch im Mittelpunkt?
Natürlich, aber es ist wichtig, dass das Museum darüber hinaus als Ort für alle Bürger wahrgenommen wird. Wir sind und wollen in Bochum verortet sein. Nicht allein durch die Kunst, sondern auch durch verschiedene andere Veranstaltungen, etwa die Abende mit Improvisierter Musik.
Homepage soll bald wieder laufen
Drängende Aufgabe bleibt die Digitalisierung. Daran hapert es. Das Museum ist nicht in den Sozialen Netzwerken unterwegs, und die Homepage wurde über Wochen nicht aktualisiert.
In den nächsten Tagen soll die Website www.kunstmuseum.bochum aber wieder laufen. Der Mangel an Internet-Präsenz ist letztlich auch eine Folge von personeller Unterbesetzung.
Wie geht es nach der Künstlerbund-Ausstellung weiter?
Wir bereiten gerade unsere Schwerpunkt-Ausstellung vor, die am 5. Mai eröffnet wird. Der Künstler Andreas Golinski – trotz Namensgleichheit nicht mit mir verwandt – wird als Teil des Projektes „Kunst & Kohle“ der Ruhr Kunst Museen anlässlich des Kohle-Ausstiegs seine große Arbeit „In den Tiefen der Erinnerung“ präsentierten. Golinskis Objekte und Installationen fragen danach, „was unter unseren Füßen geschieht“. Die Welt unter der Erde, also gerade auch die Welt der Bergleute, provoziert Ängste von dem Unheimlichen und Unbekannten, aber auch fantastische Visionen, Forscherdrang und utopische Ideen.
Wie wird das umgesetzt?
Durch Fotografien, vor allem aber durch gestaltete Räume. Andreas Golinski hat für den oberen Ausstellungsbereich eine Art technisches Labyrinth geplant, durch das die Museumsbesucher wandern können. Themen, die aus dem Konstruktivismus und der Architektur kommen, werden aufgenommen. Hier wird ganz konkret eine „andere Welt“ erschaffen, die auf die Besucher einwirken will und wird.
Umzug in die Villa Marckhoff
Was dürfen wir noch erwarten?
Weiterhin geplant sind eine kleine, kammermusikalische Ausstellung mit Arbeiten des Malers Ulrich Erben und die Schau „Bild Macht Religion – Zur Ambivalenz der Bilder in Kunst und Religion“, die gemeinsam mit dem Centrum für Religionswissenschaftliche Studien der Ruhr-Uni im Oktober präsentiert wird.
Und was macht der Umzug der hauseigenen Sammlung in die Villa Marckhoff?
Die Umbauarbeiten im Altbau laufen, aber es braucht alles noch Zeit. Realistisch kann man von einem Umzugstermin im Frühjahr 2020 ausgehen. Dann feiert das Museum seinen 60. Geburtstag.
>>> Homepage soll bald wieder laufen
Drängende Aufgabe bleibt die Digitalisierung. Daran hapert es. Das Museum ist nicht in den Sozialen Netzwerken unterwegs, und die Homepage wurde über Wochen nicht aktualisiert.
In den nächsten Tagen soll die Website www.kunstmuseum.bochum aber wieder laufen. Der Mangel an Internet-Präsenz ist letztlich auch eine Folge von personeller Unterbesetzung.