Wattenscheid-Westenfeld. An der Planung des „Neuen Bahnhofsquartiers Wattenscheid“ sollen sich möglichst viele beteiligen: Die Stadt lädt zur Bürgerinfo am 10. März ein.

Mit einem „Tunneldurchstich“ am Wattenscheider Bahnhof soll das künftige große Neubaugebiet in Westenfeld auch fußläufig gut angebunden werden. Das Bebauungsplanverfahren für den Bereich „Wilhelm-Leithe-Weg/Ridderstraße“ soll 2022 abgeschlossen sein, anschließend sind die vorbereitenden Schritte der Geländeaufbereitung und -erschließung vorgesehen. Der Personentunnel soll im Jahr 2023 fertig werden.

Tunneldurchstich für rund 2,3 Millionen Euro

Im Rahmen der „Wohnbaulandentwicklung Wattenscheid“ kommt dem Bahnhof samt Umfeld laut Stadt eine stadtbildprägende Bedeutung zu. Die Stadt hat das Gebäude kürzlich von der Deutschen Bahn gekauft, es soll in einem öffentlichen Bieterverfahren an einen Investor weiterverkauft werden. Der Tunneldurchstich soll rund 2,3 Millionen Euro kosten, die Stadt rechnet mit einem Förderzuschuss von 90 Prozent.

Für den Bereich „Zweistromland“ (zwischen A 40 und Bahngleisen) und Wilhelm-Leithe-Weg/Ridderstraße liegt das Strukturkonzept „Baulandentwicklung“ vor, das vom Flächenpool NRW in enger Abstimmung mit der Stadt Bochum erstellt wurde. Während für die ersten beiden Teilräume die Optimierung der Bestandsnutzung im Vordergrund steht, biete der dritte Bereich (Wilhelm-Leithe-Weg/Ridderstraße) neben Gewerbe, Büro- und Dienstleistungsflächen weiteres Entwicklungspotenzial für die Wohnbaulandentwicklung Wattenscheids.

Gewerbe- und Wohnnutzungen

Die NRW.Urban Kommunale Entwicklungs GmbH soll die Stadt Bochum bei der Entwicklung der Baugebiete unterstützen, indem sie die Grunderwerbsverhandlungen führt, Grundstücke erwirbt und sie in Abstimmung mit der Stadt entwickelt und vermarktet.

Tunneldurchstich

Im Bereich „Wilhelm-Leithe-Weg Nord“, direkt am neu geplanten Südausgang des Bahnhofs, soll ein urbanes, nutzungsgemischtes Quartier entstehen, an das sich im Westen Gewerbeflächen anschließen. Der Bereich „Wilhelm-Leithe-Weg Süd“ soll als Wohnstandort entwickelt werden.

Der Personentunnel am Bahnhof Wattenscheid soll als Verbindung zu dem neuen Quartier verlängert werden.

Im Rahmen der „Wohnbaulandentwicklung Wattenscheid“ soll durch die Verlängerung des Personentunnels am Bahnhof das Umfeld mit dem geplanten Baugebiet „Wilhelm-Leithe-Weg Nord“ fußläufig angebunden werden. Zudem ist geplant, südlich der Gleise im Anschluss an den Bahndamm in einem 20 m breiten Grundstücksstreifen, der später auch als Abschirmungsgrün fungieren soll, den Fuß-/Radweg „Fröhliche Morgensonne“ weiterzuführen bzw. auszubauen.

Der Bahnhof Wattenscheid wurde saniert, ein Aufzug wird noch eingebaut.
Der Bahnhof Wattenscheid wurde saniert, ein Aufzug wird noch eingebaut. © FUNKE Foto Services | Gero Helm

An der Planung des „Neuen Bahnhofsquartiers“ – laut Stadt „ein gemischt genutztes Quartier, das vorhandene und neue Gewerbe- und Wohnnutzungen verträglich miteinander kombinieren soll“ – sollen sich möglichst viele beteiligen: So haben Bürger am Dienstag, 10. März, 17.30-19.30 Uhr, die Möglichkeit, Ideen, Anregungen und Hinweise in die Planung einzubringen sowie Fragen zum Vorgehen zu klären. Die Veranstaltung findet im Louis-Baare-Berufskolleg am Bußmanns Weg 8 statt. Bereits ab 17 Uhr gibt es einen „offenen Eingang“. Weitere Beteiligungsmöglichkeiten sollen laut Stadt folgen.

Thema auch im Stadtrat Bochum

Im nächsten Schritt zum „Bahnhofsquartier“ sollen 2020 zwei Mehrfachbeauftragungen von Planungsbüros zur Erarbeitung von städtebaulichen Entwürfen für die Entwicklungsbereiche erfolgen – unterteilt in den Bereich „Zweistromland und Wilhelm-Leithe-Weg Nord“ einerseits und die Entwicklungsfläche „Wilhelm-Leithe-Weg Süd“ andererseits. Für jeden Teilbereich sollen je zwei Planungsbüros beauftragt werden. Ein Empfehlungsgremium soll dies begleiten; darin will sich die WAT-Bezirksvertretung mit ihrem Ältestenrat einbringen, betonte sie in der Sitzung am Dienstag. Der Stadtrat wird am 12. März entscheiden.