Bochum. Ein großer Teil der Schutzkleidung von Klinik-Mitarbeitern in Bochum wird in Asien herstellt. Das erschwert wegen des Coronavirus den Bezug.

Klinik-Mitarbeiter des Katholisches Klinikums Bochum sind wegen des Coronavirus gehalten, „sorgsam“ mit der zur Verfügung gestellten Schutzkleidung umzugehen. Da ein „beträchtlicher Teil“ der in Europa benutzten Schutzausrüstung in Asien hergestellt werde, gebe es Bezugsschwierigkeiten.

„Unsere Ärzte und Pflegekräfte sind deshalb als vorbeugende Maßnahme angewiesen worden, mit diesen Produkten sorgsam umzugehen. Eine unnötige Verwendung sollte vermieden werden“, sagt Sprecher Jürgen Frech.

Auch Bergmannsheil und Knappschaftskrankenhaus schließen Engpässe nicht aus

Im Knappschaftskrankenhaus und dem Bergmannsheil sind Ärzte und Pflegepersonal dagegen noch nicht zum Sparen aufgerufen. „Künftige Engpässe beim Bezug von weiterem Schutzmaterial sind allerdings im Fall des plötzlichen Auftretens zahlreicher Infektionspatienten nicht gänzlich auszuschließen“, sagt Bergmannsheil-Sprecher Robin Jopp.

Schulen und Kitas könnten geschlossen werden

Bei der Stadt trifft sich in diesen Tagen das kommunale Krisenmanagement, um das weitere Vorgehen wegen des sich ausbreitenden Coronavirus zu besprechen.

Im Notfall sei auch das Schließen von Kindergärten und Schulen eine Option, heißt es. Dennoch ruft das Gesundheitsamt zur Gelassenheit auf.

„Wir haben Vorräte für etwa einen Monat“, betont Hans-Peter Jochum, Sprecher des Knappschaftskrankenhauses. Eine Atemmaske müsse etwa alle ein bis zwei Stunden getauscht werden. „Wenn die Bevölkerung nervös wird, dann kann die Versorgung eng werden.“

Katholisches Klinikum in Bochum sieht wachsende Unsicherheit wegen des Coronavirus

Generell stellten die Mitarbeiter des Katholischen Klinikums eine wachsende Unsicherheit fest. „Täglich melden sich bei uns mit steigender Tendenz mehrere Bürger am Telefon, ähnlich wie bei den niedergelassenen Ärzten.“

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Auch in Bochum haben sich viele Menschen mit Mundschutz-Masken versorgt. Bei einzelnen Apotheken fehlt es an Nachschub.
Von Michael Weeke und Karoline Poll

In der Hausarztpraxis von Dr. Sabine Lorenz herrscht dagegen noch Ruhe. „Wir hatten einen Patienten, der gerne einen Corona-Test gemacht hätte.“ Bei ihm habe es aber nur Husten gegeben, aber keinen Kontakt mit möglicherweise infizierten Personen. Probleme, Mundschutz und andere Schutzkleidung zu bekommen, habe es bis dato nicht gegeben.

Nicht in die Notaufnahme – erster Ansprechpartner ist der Hausarzt

Im Katholischen Klinikum kommen mittlerweile auch vereinzelt verunsicherte Menschen direkt in die Notaufnahme. Dass das nicht der richtige Weg ist, daran erinnert Sprecher Jürgen Frech: „Die erste Kontaktaufnahme sollte auf jeden Fall übers Telefon erfolgen, denn wichtige Fakten lassen sich auf diesem Weg ohne Infektionsrisiko klären. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt.“

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Im Bergmannsheil haben am Donnerstag zwei Menschen die Notaufnahme besucht, die aus dem Ausland kamen und Angst vor einer möglichen Infektion angaben. Sie hätten aber keine Symptome gehabt und seien nicht aus einem Risikogebiet gekommen, heißt es.

Bergmannsheil: Corona-Test ist gar nicht immer sinnvoll

Bergmannsheil-Sprecher Robin Jopp weist darauf hin, dass ein Corona-Test gar nicht immer sinnvoll sei. „Ein negativer Befund schließt während der Inkubationszeit eine Infektion nicht aus. Wir empfehlen grundsätzlich, dass Menschen mit mutmaßlicher Coronainfektion sich zuerst telefonisch an einen Arzt wenden sollten, um das weitere Vorgehen zu besprechen.“

Coronavirus- Richtiges Verhalten bei Infektionsverdacht

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    Falls sich tatsächlich ein mit dem Coronavirus infizierter Patient im Katholischen Klinikum melden sollte, dann greife „ein hygienemedizinisch klar definiertes Vorgehen mit Einsatz von Schutzausrüstung“.

    Mitarbeiter und Patienten würden mit Schutzkittel und Atemmaske ausgestattet. Die Untersuchung erfolge dann in eigens dafür definierten Räumlichkeiten, bis - je nach Schwere der Erkrankung - über das weitere Vorgehen entschieden werde.

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    „Die meisten Fälle sind harmlos und können im häuslichen Umfeld auskuriert werden“, heißt es. Im Fall einer besonderen Behandlungsbedürftigkeit könne die Unterbringung in einer Klinik mit Isolationsbedingungen erfolgen. Dabei sei die Klinik in enger Abstimmung mit dem Bochumer Gesundheitsamt.

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