Bochum. Die Ruhr-Universität Bochum reagiert auf das Coronavirus in China. Die Universität hat jetzt Empfehlungen für China-Heimkehrer ausgesprochen.

Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) reagiert nun mit Sicherheitshinweisen auf das neuartige in China zuerst aufgetretene Coronavirus. Studenten und Mitarbeiter der Universität sollen etwa nach einer China-Reise für zwei Wochen Zuhause bleiben, so heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. „Wir orientieren uns dabei an dem von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufenen Gesundheitsnotstand“, sagt RUB-Sprecher Jens Wylkop auf Nachfrage.

Die Empfehlungen gelten vor allem nach einem Aufenthalt im Großraum Wuhan (Provinz Hubei) oder nach einem Kontakt mit einer am Coronavirus erkrankten Person. Dann – so heißt es weiter – sollten persönliche Kontakte auch in anderen Bereichen so gering wie möglich gehalten werden. Reisen nach China genehmigt die Ruhr-Universität derzeit nicht.

Ruhr-Universität Bochum veröffentlicht Hinweise zum Coronavirus

Betroffene Beschäftigte der Ruhr-Universität sollten telefonisch oder per Mail mit ihrem Vorgesetzten abstimmen, ob beispielsweise von Zuhause gearbeitet werden könne. Studenten sollten sich mit dem Dekanat ihrer Fakultät in Verbindung setzen.

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„Wir haben derzeit ja Semesterferien“, sagt Uni-Sprecher Jens Wylkop. Dennoch gebe es natürlich auch in dieser Zeit Klausuren, Prüfungen und Blockveranstaltungen, an denen Studierende teilnehmen müssten. „Wir haben die Fakultäten gebeten, kulant zu reagieren, wenn Studierende nun nicht teilnehmen können.“ Ob es bereits konkrete Fälle gegeben habe, könne er nicht ermitteln.

Auslandsaufenthalte in Shanghai storniert – Rückkehrer angeschrieben

So viel steht bisher fest: 15 Studenten haben ihren geplanten Auslandsaufenthalt an der chinesischen Partner-Uni Tongji in Shanghai stornieren müssen. Von dort erwartet die Ruhr-Universität in Kürze 20 junge Menschen, die dort einen Auslandsaufenthalt absolviert haben.

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„Wir haben diese Studierenden über unsere Empfehlungen informiert, teils auch einzeln angeschrieben“, sagt Jens Wylkop. „Das sind allerdings alles nur Empfehlungen. Wir können nicht kontrollieren, ob sich Studierende und Mitarbeiter daran halten. Das halten wir momentan auch für adäquat.“ Wie viele Mitarbeiter der Universität von den Sicherheitshinweisen betroffen sind, ist derzeit noch unklar.

Im sozialen Netzwerk Facebook – auch dort hatte die Ruhr-Universität die Hinweise veröffentlicht – regt sich indes Kritik an der hygienischen Ausstattung in den Uni-Gebäuden. „Kein Papier, keine Seife, kurze Wasserintervalle“, heißt es dort etwa. Eine andere Nutzerin schlägt zentrale Desinfektionsspender vor. Die Uni verspricht, beiden Vorschlägen nachzugehen.

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Im Studiengang der Ostasienwissenschaften zeigt man sich entspannt. „Momentan haben wir ja zum Glück Semesterferien“, sagt Dekan Prof. Christian Schwermann. Er habe keine Unruhe unter Mitarbeitern und Studenten bemerkt. Daher gebe es auch für ihn wenig Grund zur Besorgnis.

Das Bochumer Gesundheitsamt hat sich am Dienstag nicht zu dem Quarantäne-Vorschlag der Ruhr-Uni geäußert.

Coronavirus sorgt für Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes

Der neuartige Coronavirus ist eine von Mensch-zu-Mensch übertragene Atemwegserkrankung, die meistens milde mit Erkältungszeichen verläuft. Es gibt vereinzelt schwere Krankheitsverläufe, zum Teil mit tödlichem Ausgang. Man geht von einer Inkubationszeit (Zeit zwischen dem Anstecken und dem Auftreten der Krankheitssymptome) von bis zu 14 Tagen aus. In dieser Zeit scheint die angesteckte Person bereits selbst ansteckend zu sein.

Der Übertragungsweg läuft über die Luft und als Schmierinfektion. Um ein Anstecken zu verhindern, sollte zu anderen Menschen ein Abstand von ein bis anderthalb Metern eingehalten werden. Außerdem sollte das Händeschütteln vermieden, sowie auf regelmäßiges Händewaschen und eine Husten- und Nies-Etikette geachtet werden.

Seit dem 28. Januar 2020 besteht eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes in Deutschland für Reisen in die Region Hubei in China. Darüber hinaus wird empfohlen, nicht notwendige Reisen in andere Landesteile Chinas möglichst zu verschieben.

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