Bochum-Stiepel. Der Ruhrtalradweg in Bochum-Stiepel wird umgebaut. Der Neuanordnung fällt ein beliebter Fußweg zum Opfer. Doch die Bürger haben neue Hoffnung.
Im Prinzip ist die Sache gegessen. Nach politischem Beschluss hat der Regionalverband Ruhr (RVR) längst damit begonnen, den Ruhrtalradweg in Bochum-Stiepel neu anzuordnen. Er wird zwischen Kemnader See und Brockhauser Straße verbreitert und begradigt. Die alte, kurvige Strecke wird größtenteils aufgegeben. Zum Ärger vieler Bürger, die zumindest einen Teil als Spazierweg erhalten wollten. Doch auch der Kampf einer Bürgerinitiative half nichts. Nun aber gibt es einen Hoffnungsschimmer.
Wie der Fußweg in der Ruhraue in Bochum-Stiepel doch erhalten bleiben könnte
Über viele Monate hatten sich Claus-Jürgen Giwer und Hans-Jürgen Klingelhöfer von der Bochumer Bürgerinitiative „Pro Erhalt des Ruhrauen-Fußwegs“ für den Erhalt des rund 180 Meter langen Teilstücks eingesetzt, das parallel zur Alten Fähre direkt an die Ruhr und auf den Leinpfad führt. 1070 Unterschriften sammelten sie von Stiepeler Bürgern, die das Ganze genauso sehen. Obwohl die politischen Beschlüsse längst gefasst sind, wurden Giwer und Klingelhöfer jetzt auch noch bei Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) vorstellig, um ihm die Unterschriften zu überreichen und ihrem Ansinnen auch noch einmal persönlich Nachdruck zu verleihen.
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Das Gespräch sei „im Ton freundlich, in der Sache aber frustrierend gewesen“, fasst Claus-Jürgen Giwer zusammen. Der OB habe keinerlei Hoffnung gemacht, dass sich an der Situation am Ruhrtalradweg in Stiepel aktuell etwas ändere. Die Stadt sei froh, dass der RVR sich kümmere. Durch den Ratsbeschluss habe dieser freie Hand.
Zu eng und kurvig
Ende 2018 hat der dafür zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) damit begonnen, den Ruhrtalradweg zwischen Haus Oveney am Kemnader See und Brockhauser Straße in Stiepel generell zu verbreitern und an einigen Stellen umzugestalten. Grund: Er sei an einigen Stellen zu eng und kurvig und bei immer mehr Nutzern daher zu gefährlich.
Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf mehr als 1,3 Millionen Euro. Bund und Land finanzieren die Baumaßnahme mit Mitteln aus dem Regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm zu je 40 Prozent. Die restlichen 20 Prozent der Kosten trägt der RVR aus Eigenmitteln.
Ein Hinweis Eiskirchs lässt die Bürgerinitiative aber neuen Mut schöpfen. „Er hat gesagt, wenn die neue Wegestrecke fertig sei und sich dort, wo der alte Ruhrtalradweg herführte, ein Trampelpfad bilden sollte, dann müsste dort vielleicht doch wieder ein Weg hin“, berichtet Claus-Jürgen Giwer und schiebt schmunzelnd hinterher: „Wir wissen also, was ab Sommer zu tun ist . . .“
Neue Strecke soll im Juni fertig sein
Bis dahin soll der neue Streckenverlauf fertig sein. Ursprünglich war der Mai anvisiert worden. Nun ist beim RVR von Juni die Rede. „Durch das Wetter gab es Verzögerungen im Bauablauf“, sagt Kathrin Schneider-Drahmani, beim RVR für die Freiflächengestaltung zuständig. „Der Boden war einfach zu nass, da waren bestimmte Wegearbeiten nicht machbar.“ Von daher ruhte die Baustelle immer mal wieder.
Die neue Wegeverbindung von der Alten Fähre zum Betriebsweg des ehemaligen Wasserwerks, über den der Ruhrtalradweg künftig zur Brockhauser Straße führt, ist schon gut zu erkennen. Auf den Schotter-Untergrund soll laut RVR zeitnah eine Tragschicht asphaltiert werden. Ist diese fertig, könne die neue Strecke auch schon freigegeben werden, sagt Kathrin Schneider-Drahmani. Die Umleitung über die enge Straße An der Alten Fähre entfalle dann.
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Allerdings wird im Anschluss zur anderen Seite hin eine Ausweichstrecke benötigt. Ab Anfang März will der RVR den bestehenden Ruhrtalradweg zwischen Wehr am Kemnader See und der Alten Fähre auf drei Meter verbreitern. Radfahrer und Fußgänger sollen währenddessen den parallelen Weg nutzen, der vom Parkplatz Ecke Gibraltarstraße/Kemnader Straße in der Kurve oberhalb der Brücke abgeht. Dort wird eine Bedarfsampel eingerichtet, damit die Nutzer des Ruhrtalradweges gefahrenlos die Straßen überqueren können.
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