Bochum-Stiepel. Ein Teil des Ruhrtalradweges soll stillgelegt werden. Bürger haben nun eigens eine Initiative gegründet, um den beliebten Fußweg zu erhalten.

Sie geben nicht auf. Seit Monaten setzen sich zahlreiche Stiepeler mit Hans-Jürgen Klingelhöfer und Claus-Jürgen Giwer von dem Verein für Heimatforschung an der Spitze dafür ein, dass im Zuge der bevorstehenden Umlegung des Ruhrtalradweges zwischen Alter Fähre und Brockhauser Straße der dann nicht mehr benötigte Teil erhalten bleibt.

Denn als Ausgleichsmaßnahme für den neuen Streckenverlauf über den früheren Betriebsweg des früheren Wasserwerks will der für den Ruhrtalradweg zuständige Regionalverband Ruhr (RVR) zwei Drittel der bisherigen Wegstrecke zurückbauen.

Ziel: den Radweg verbreitern

Die Überarbeitung des Ruhrtalradweges auf Bochumer Gebiet hat auf Höhe von Haus Oveney am Kemnader See begonnen. Ziel: den Radweg verbreitern. Am Ende steht die Verlegung der Strecke über den ehemaligen Betriebsweg des früheren Wasserwerks. Im Oktober 2020 will der RVR mit der gesamten Baumaßnahme fertig sein.

Ansprechpartner der neuen Initiative „Pro Erhalt des Ruhrauchen-Fußwegs“ sind Hans-Jürgen Klingelhöfer (dr.klingelhoefer@t-online.de) und Eckhard Stratmann-Mertens (eckhard.stratmann-mertens@rub.de).

Bisher hatten Klingelhöfer, Giwer & Co. keinen Erfolg mit ihren Bemühungen. Jetzt haben sie allerdings Verstärkung erhalten. Durch die WAZ-Berichterstattung auf das Thema gestoßen, nahm Eckhard Stratmann-Mertens Kontakt zu den beiden auf. Das frühere Bundestagsmitglied der Grünen (80er Jahre) war 15 Jahre Sprecher der Bürgerinitiative „Stopp DüBoDo“. Stratmann-Mertens kennt sich mit Protestbewegungen also aus. Kein Wunder daher, dass nun die Initiative „Pro Erhalt des Ruhrauen-Fußwegs“ gegründet wurde.

Diesen noch aktuellen Teil des Ruhrtalradweges westlich der Alten Fähre will der Regionalverband Ruhr zurückbauen, um einen Ausgleich zu schaffen für den neuen Streckenverlauf parallel zur Ruhr (unten).
Diesen noch aktuellen Teil des Ruhrtalradweges westlich der Alten Fähre will der Regionalverband Ruhr zurückbauen, um einen Ausgleich zu schaffen für den neuen Streckenverlauf parallel zur Ruhr (unten). © funkegrafik nrw | Foto/Grafik: Miriam Fischer

Aktuell werden Unterschriften gesammelt, um Unterstützer für das Vorhaben zu finden. „Und auch in der Bezirksvertretung Süd am Dienstag werden wir von der Initiative präsent sein und Rederecht erhalten, wie mir Bezirksbürgermeister Breitkopf zusicherte“, sagt Eckhard Stratmann-Mertens. Gelegenheit also, Argumente für den Erhalt des Ruhrauen-Fußwegs vorzubringen.

Nach Meinung der Initiative ist dieses idyllische Fleckchen mit seinen hohen Pappeln, Kopfweiden und dem Blick auf die Ruhrhügel mit der Burg Blankenstein ein einzigartiges Kleinod in Bochum – mit einer bedeutenden Erholungsfunktion. Um allen Interessen gerecht zu werden, regen die Stiepeler an, den gesamten Fußweg zu entsiegeln und ihm eine wassergebundene Decke zu geben – somit sei ein natürlicher Ausgleich geschaffen. Auch für die im Vorfeld des RVR geäußerte Sorge, der Weg könne weiterhin von Radfahrern genutzt werden, hat die Initiative eine Lösung: Fahrradschranken und entsprechende Schilder an den Zugängen zum Fußweg.

All ihre Argumente und Lösungsvorschläge hat die Initiative in einer Bürger-Anregung zusammengefasst und jene bei der Verwaltung eingereicht. Mit der Aufforderung, sie an den Umweltausschuss weiterzuleiten und selbst eine Stellungnahme dazu abzugeben. Vielleicht gibt es diese schon direkt in der Bezirksvertretung. Zur Anregung der CDU, die Wegeverbindung in den Ruhrauen zu erhalten, sind laut Eckhard Stratmann-Mertens zwei Vertreter des Umwelt- und Grünflächenamtes zugegen.