Bochum/Stiepel. . Wittener Gastronom baut das beliebte Ausflugslokal an der Ruhr um und will frischen Wind reinbringen. Termin der Neueröffnung ist noch ungewiss.

Das idyllisch an der Ruhr gelegene Ausflugslokal „Zur alten Fähre“ in Stiepel hat einen neuen Besitzer: Der Wittener Gastronom André Vordenbäumen, der vor drei Jahren sein weit über die Stadtgrenze Wittens bekannte Fachwerk-Restaurant „André’s 1726“ an der Herbeder Schulstraße eröffnete, übernimmt.

Während am Flussufer mit Badetuch und Sonnencreme die letzten schönen Spätsommertage genossen werden, sind drinnen die Umbauarbeiten in vollem Gange. Das heruntergekommene Gebäude wird komplett entkernt. Überraschungen inklusive. Gerade habe er einen Schreck gekriegt: „Da ist noch Fachwerk drin“, sagt Vordenbäumen, der damit nicht wirklich gerechnet hat. In kurzer Hose und Kochjacke rotiert er auf der Baustelle. Ist gerade vom „André’s 1726“, wo er noch eben den Mittagstisch zubereitet hatte, rübergekommen, um mit dem Architekten über Plänen zu brüten. „Die Vision steht schon“, sagt der 41-Jährige.

Lokal war schon immer sein Traum

Die Fenster zum Biergarten sollen bodentief werden, mit Schiebeelementen – „damit man drin sitzen kann und trotzdem das Gefühl hat, draußen zu sein“. 70 Innen- und 110 Außenplätze soll es geben. Das Inventar wird dem vom „André’s“ gleichen – „damit haben wir gute Erfahrungen gemacht“. Ins alte Haus an der Ruhr will er ein bisschen „frischen Wind“ und seine Handschrift reinbringen. Mit Hilfe seiner Familie werde er beide Restaurants managen – und trotzdem noch Zeit finden, mit Sohn Cedric (13) an der Ruhr angeln zu gehen.

Verein „Ruhrtalfähre“ sammelt für Machbarkeitsstudie

Unmittelbar betroffen ist André Vordenbäumen als neuer Besitzer des ehemaligen Ausflugslokals „Zur alten Fähre“ auch von den Planungen in Sachen Ruhrfähre. Die „Hardenstein I“ der Wabe könnte bald wieder nahe des Kemnader Wehrs unterwegs sein.

Der Verein Ruhrtalfähre hofft, dass er – dank einer großzügigen Spende – bald das Geld für eine Machbarkeitsstudie zusammen hat. Gastronom Vordenbäumen ist zwiegespalten: Natürlich brächte die Fähre mehr Ausflügler, doch er liebe auch die Ruhe am Wasser.

Das Stiepeler Lokal, das in jüngster Zeit nur noch sporadisch geöffnet hatte, sei schon immer sein Traum gewesen – noch bevor er das Fachwerkhaus in Herbede erwarb. „Ich liebe dieses Haus. Es gibt kein schöneres Restaurant am Wasser.“ Der Besitzer des Familienbetriebs, mit dem er zur Schule gegangen sei, habe immer gesagt, solch eine „Perle“ würde er nie verkaufen.

Dass er sich anders entschieden hatte, habe Vordenbäumen vor wenigen Wochen durch Zufall erfahren. Auch, dass es schon einen anderen Käufer gab und der Notartermin feststand. Doch dieser platzte, weil Vordenbäumen innerhalb von zwei Tagen eine Finanzierungszusage mit der Sparkasse Witten vereinbaren konnte, wie er lobend erwähnt, und den Konkurrenten dann schlichtweg überboten habe.

Öffnungstermin noch ungewiss

„André’s alte Fähre“ wird sein zweites Restaurant heißen. Hausmannskost soll es dort geben. Und aus dem alten DLRG-Haus auf dem Gelände wolle er vielleicht eine Party-Scheune machen, träumt Vordenbäumen. Wann er seine neue „Goldgrube“ eröffnet, ist ungewiss. Denn vielleicht gibt’s ja noch weitere unangenehme Überraschungen beim Umbau.