Bochum. Gemeinsam mit dem RIAS-Kammerchor zelebrierte das Orchester ein Werk voll überbordender Schönheit. Hervorragende Solisten waren dabei.
Mozarts Musik ist der Himmel auf Erden. Davon ließen sich die Besucher am Donnerstagabend im ausverkauften Anneliese-Brost-Musikforum in Bochum begeistern. Zu Gast war der RIAS-Kammerchor Berlin und ein Quartett hervorragender Gesangssolisten. Generalmusikdirektor Steven Sloane dirigierte. Auf dem Programm standen zwei Psalmvertonungen von Felix Mendelssohn Bartholdy – sowie Mozarts „Messe in c-Moll KV 427“, besser bekannt als die „Unvollendete“.
Innige Liebe und Frömmigkeit sprechen aus Mendelssohns Chorkantate des Psalm 42 „Wie der Hirsch schreit“. Aber auch durchaus opernhafte Chöre erklingen in dem großen Werk für Soli, Chor und Orchester. Als Solistin überzeugte die Sopranistin Johanna Winkler mit ihrem hörbar im Oratorienfach geschulten Gesang. Stimmlich besonders schön geriet das Quintett Sopran solo mit vier Männerstimmen des RIAS-Kammerchors „Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte“.
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Mozarts „Unvollendete“ wird im Musikforum zelebriert
Ein Fest der Vokalkunst feierte der bedeutende Chor mit der Psalmmotette „Warum toben die Heiden op. 78“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Großartig, wie der Chefdirigent und künstlerische Leiter des Chors Justin Doyle den Klang des Ensembles geformt hat – homogen und stimmlich individuell zugleich.
Die c-Moll Messe von Wolfgang Amadeus Mozart zählt zu den berühmtesten Torsi der Musikgeschichte. Komponiert im Jahr 1783 in einer Zeit kirchenmusikalischer Reformen vollendete Mozart die Messe nicht, da keine Aufführungsmöglichkeiten für ein Werk voll überbordender musikalischer Einfälle mit Koloraturarien und großen Oratorienchören in Sicht waren.
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Extra-Applaus für drei Solisten der Symphoniker
Solistisch war hier wiederum Johanna Winkler zu hören. Die australische Sopranistin Alexandra Flood sang das Sopransolo „Und er hat Fleisch angenommen“, begleitet von Flöte (Alexander Schütz), Oboe (Anke Eilhardt) und Fagott (Urban Heß). Die drei Solisten aus dem Kreis der Symphoniker wurden am Ende zu Recht mit Extra-Applaus gefeiert. Mozart entscheidet den kirchenmusikalischen Diskurs seiner Zeit definitiv zugunsten einer jubilierenden spirituellen Musik. Das spart er sich (und uns) nicht für den Himmel auf.
Für die Vorstellungen am Freitag, 21. Februar, und Samstag, 22. Februar, jeweils 20 Uhr, im großen Saal gibt es nur noch wenige Restkarten. Info: 0234 / 910 86 66.