Bochum-Weitmar. Es ist ein Ärgernis für die 6500 Schwimmer des Vereins Blau-Weiß Bochum: Im Wiesental-Bad steht das Wasser – leider auch im Heizungskeller.

Nach einem Wasserrohrbruch bleibt das Wiesental-Bad des Schwimmvereins Blau-Weiß Bochum vorerst geschlossen. „Das ist der Supergau“, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Christian Müller-Mai. Über Nacht lief Anfang Februar der Heizungskeller des Schwimmbad voll. Nun stehen aufwendige und kostspielige Reparaturen an.

„Erst vor einem halben Jahr haben wir die Heizungsanlage neu gemacht, was ein Heidengeld gekostet hat“. Durch das Wasser im Heizungskeller müssten die Heizkessel nun ausgetauscht werden. „Jetzt fliegt uns die Anlage um die Ohren“, sagt Müller-Mai.

Reparaturarbeiten im Wiesental-Bad dauern noch mindestens drei Wochen

Der Vereinsvorsitzende rechnet mit einer Wiedereröffnung des Schwimmbads in frühestens drei Wochen. Kurz nach dem Rohrbruch habe sich der Hersteller der Heizkessel die beschädigte Anlage angesehen. „Da war klar, die elektronischen Bauteile der Heizkessel müssen ausgetauscht werden“, erklärt Müller-Mai.

Nach einem Treffen mit Gutachtern und Absprachen mit der Versicherung warte der Verein nun auf die Lieferung der Ersatzteile. Müller-Mai schätzt: „Die Reparatur wird wohl rund 55.000 Euro kosten“.

Ein Zettel am Eingangstor des Schwimmbades des SV Blau-Weiß Bochum weist darauf hin, dass das Schwimmen wegen eines Wasserrohrbruchs nicht möglich ist.
Ein Zettel am Eingangstor des Schwimmbades des SV Blau-Weiß Bochum weist darauf hin, dass das Schwimmen wegen eines Wasserrohrbruchs nicht möglich ist. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Der Rohrbruch passierte in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar. Durch Alterungserscheinungen habe sich eine Leitungsverbindung mit einem Durchmesser von 5 Zentimetern gelöst, woraufhin das Wasser in zwei Kellerräume schoss.

Im Keller rauschte es aus der Leitung

„Am Vorabend war noch Vorstandssitzung, da war noch alles in Ordnung“, erklärt der Badwart Harald Westbrock. „ Am nächsten Morgen ist einem unserer Mitarbeiter aufgefallen, dass im Keller das Wasser steht und es im benachbarten Kellerraum aus der Leitung rauscht“, berichtet Westbrock.

Bei dem anschließenden Auspumpen des Heizkellers seien auch die Stadtwerke im Einsatz gewesen. „In beiden Kellerräumen stand etwa 80 cm das Wasser. Grob geschätzt wurden da 50 Kubikliter abgepumpt“, sagt der Badwart.

Neben den Heizkesseln müsste nun auch die Mineralwolle zur Isolierung der Rohre des Warmwasserspeichers ausgetauscht werden. „Glücklicherweise sind nicht die Pumpen und die Elektrik beschädigt worden“, sagt Westbrock.

Das Wiesentalbad in Zahlen

Mit 6500 Mitgliedern ist der Schwimmverein Blau-Weiß Bochum 1896 einer der größten Schwimmvereine Deutschlands.

Im Jahr 1979 wurde das vereinseigenes Schwimmbad im Wiesental in Bochum Weitmar errichtet.

Das Schwimmbad umfasst ein großes Schwimmerbecken von 50 x 25 Metern und ein Nichtschwimmerbecken von 11 x 16 Metern.

Die Reparaturarbeiten in Folge des Wasserrohrbruchs sollen rund 55.000 Euro kosten.

Die Vereinsmitglieder des Schwimmvereins Blau-Weiß Bochum können übergangsweise in anderen Bochumer Bädern trainieren.
Die Vereinsmitglieder des Schwimmvereins Blau-Weiß Bochum können übergangsweise in anderen Bochumer Bädern trainieren. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Schwimmer trainieren in anderen Bädern

Seit dem Rohrbruch ist das Bad nicht mehr benutzbar. Für die 6500 Mitglieder des Vereins habe er eine Übergangslösung gefunden. „Ich bin sehr dankbar für die hervorragende Zusammenarbeit mit den Bochumer Wasserwelten, wo unsere Vereinsmitglieder nun kostenlos weitertrainieren können“, sagt Müller-Mai.

Ab Freitag können die Schwimmer des Vereins zu bestimmten Zeiten im Nordwestbad in Hofstede, im Ostbad in Langendreer oder im Südwestbad in Linden schwimmen. Sonntags können die Vereinsmitglieder sogar zeitweise in allen Bochumer Hallenbäder ihr Schwimmtraining fortsetzen.

Mit Helfern aus dem Verein soll am Freitag und Samstag die Anlage aufräumt, geputzt und die Heizungsanlage isoliert werden. „Wir möchten die vorbereitenden Maßnahmen vor den Reparaturen gern selbst machen“, sagt Badwart Westbrock. Mit dieser Aktion „Wir für uns“ will der Verein die Mitglieder stärker in die Vereinsarbeit einbeziehen.