Bochum. . Seit mehr als 30 Jahren lockt der Wiesental-Pokal von Blau-Weiß Bochum hunderte Schwimmerinnen und Schwimmer aus dem In- und Ausland an.
Das Wiesentalbad des SV Blau-Weiß Bochum war auch in diesem Jahr wieder ein Anlaufpunkt für viele junge Schwimmerinnen und Schwimmer. 574 Teilnehmer sorgten von Freitag bis Sonntag für spannende Wettkämpfe und insgesamt zehn Veranstaltungsrekorde.
Für das ehrenamtliche Team um Mitorganisator Jens Wichtermann bedeutete das familiäre Event samt Zelten im Wiesentalbad vor allem eines: viel Arbeit, eine logistische Herausforderung und auch viel Spaß. „Mehrere Vereine sind beim Wiesental-Pokal schon seit vielen Jahren Stammgäste. Einige machen sich daraus einen Spaß und zelten dann auch über die gesamten drei Tage auf unserer Anlage“, erklärt Jens Wichtermann, Abteilungsleiter Schwimmen des SV Blau-Weiß Bochum, am Rande des 50-Meter-Beckens. „Die jüngsten Schwimmer hier sind grade mal acht Jahre alt“, sagt er, während sein Blick über das Geschehen im Wasser und über die Zelte schweifte.
Annika Gäth schwimmt Rekord und lobt die Atmosphäre
Kinder und Jugendliche ab dem Jahrgang 2011 sowie Starter im Erwachsenenalter gingen in diversen Disziplinen auf Zeitenjagd – immer die Veranstaltungsrekorde im Hinterkopf. Annika Gäth (Jahrgang 2002) stellte gleich am Freitagabend mit 18:34,62 Minuten einen neuen Rekord über die 1.500 Meter Freistil auf. Gäth, die für die SG Gladback/Recklinghausen aktiv ist, zeigte sich danach sehr zufrieden: „Es ist cool, dass ich hier einen neuen Veranstaltungsrekord geschwommen bin. Ich mag es generell sehr, im Freibad zu sein, deshalb fühle ich mich bei diesem Event sehr wohl“, schilderte Recklinghausens Sportlerin des Jahres 2018. Sie hob zudem die entspannte Atmosphäre hervor, zu der auch das Zelten gehört.
Niederländische Delegation trifft alte Freunde wieder
„Das Zelt in unmittelbarer Nähe zum Wettkampfbecken aufzuschlagen, ist besonders für ausländische Vereine ein echtes Highlight“, so Jens Wichtermann. Er deutet auf einen Pavillon mit einer orangenen Fahne. 24 niederländische Schwimmer vom WWV Winterswijk samt Betreuer haben sich auf den Weg ins Ruhrgebiet gemacht. Die Gruppe nutzte das dreitägige Event nicht nur, um sich sportlich zu messen, sondern ebenfalls, um alte Bekannte wieder zu treffen. „Die Winterswijkse Watersport Verenigung und der SV Blau-Weiß Bochum pflegen schon lange eine Freundschaft. Deswegen fahren wir seit zwölf Jahren hier her“, erläuterte Danitscha Werter (Jahrgang 1998), die zu den ältesten Teilnehmerinnen aus Winterswijk gehörte. „Bei uns in den Niederlanden gibt es keine ähnliche Veranstaltung“, bedauerte sie.
Auch Teams aus Baden-Württemberg reisen nach Bochum
Mitorganisator Jens Wichtermann freute sich, dass der Wiesental-Pokal bundesweit und international einen so hohen Anklang findet. „35 Vereine haben sich in diesem Jahr in den Meldelisten eingetragen – nicht nur aus NRW. Die SG Poseidon Eppelheim und der SV Schwäbisch Gmünd sind aus Baden-Württemberg angereist. Neben den niederländischen Schwimmern kam auch ein Starter aus Polen“, zählte Wichtermann auf.
Organisator zieht eine rundum positive Bilanz
Binnen zwei Tagen hatten viele ehrenamtliche Helfer das vereinseigene und beheizbare Wiesentalbad in einen wettkampftauglichen Veranstaltungsort verwandelt. „Das gesamte Wochenende war für den SV Blau-Weiß Bochum ein voller Erfolg. Bei gutem Wetter gab es Schwimmsport auf hohem Niveau zu sehen“, fasste er abschließend zusammen. Den Wiesental-Pokal für die beste Mannschaft sicherte sich der SV Blau-Weiß Bochum. Damit ließen die Bochumer die SG Gelsenkirchen und die SG Essen hinter sich, die im kommenden Jahr auf eine Revanche beim Traditionswettbewerb hoffen.
Essener ist schneller als Olympiateilnehmer Christian Keller
Lisa Höpink (Jahrgang 1998) von der SG Essen schwamm gleich zu vier neuen Veranstaltungsrekorden. Über 100 Meter Schmetterling (0:59,49 Min.), 50 Meter Schmetterling (00:27,14 Min.), 50 Meter Freistil (00:25,63 Min) und 50 Meter Rücken (00:29,70 Min.) stellte sie neue Bestzeiten auf.
Fleming Redemann (Jahrgang 2000) von der SG Essen schnappte sich drei Rekordzeiten. Über 100 Meter Schmetterling (00:55,71 Min.) löste er den Rekord des mehrfachen deutschen Olympiateilnehmers und -Medaillengewinners Christian Keller aus dem Jahr 1990 ab. Zusätzlich schwamm er über 50 Meter Freistil und 50 Meter Schmetterling weitere Rekorde.
Marc Brock (Jahrgang 2000), ebenfalls von der SG Essen, knackte die Bestzeiten über 50 und 100 Meter Rücken. Annika Gäth (Jahrgang 2002) stellte den Rekord über 1.500 m Freistil ein.