Wattenscheid-Mitte. Eine Sporthalle samt Schulräumen entsteht für fast 15 Millionen Euro neben der Märkischen Schule in Wattenscheid. Der Altbau wird abgerissen.
Den Entwurf für den Neubau an der Propst-Hellmich-Promenade hatte der Stadtrat im Juli 2019 „aus schulischer, sportlicher, energetischer, städtebaulicher und architektonischer Sicht“ beschlossen. Der Abriss der alten Turnhalle, so hieß es, soll 2020 beginnen. Bereits in den Vorjahren war über die neue Halle im Rahmen der „Sportschule NRW“ auch in der Bezirksvertretung Wattenscheid intensiv gesprochen worden. Jetzt kommt Bewegung in die Umsetzung der Pläne.
Zunächst einmal müssen zehn Bäume auf dem Gelände gefällt werden, teilt die Stadt mit. Das sei „aufgrund der Größe des Neubaus und dazu erforderlicher Erstellung der Arbeitsräume sowie der notwendigen Leitungsverlegungen und der Erstellung einer Baustellenausfahrt notwendig“. Die Bäume unterlägen nicht der Baumschutzsatzung der Stadt Bochum. Es handelt sich dabei um acht Bergahorn und zwei Birken.
Abriss der alten Halle
Die neue Dreifachturnhalle neben der Märkischen Schule samt der zusätzlichen Schulräume wird rund 14,75 Millionen Euro kosten. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren, die Fertigstellung wird für den Sommer 2022 erhofft. Bereits im Jahr 2013 ist ein Architekten-Wettbewerb zur Planung und Erstellung der Sportanlage durchgeführt worden. Im weiteren Verlauf der Planungen wurde aber deutlich, dass der finanzielle Rahmen nicht zu halten war. Deshalb wurde die Kostenkalkulation deutlich angepasst.
Kosten sind gestiegen
Die Kostensteigerung liegt u.a. an der Marktlage in der Bauindustrie und der Preissteigerung. Doch ist der Gebäudekomplex laut Stadt auch energetisch weiter entwickelt worden. Zudem müsse am Standort der jetzigen Turnhalle des Gymnasiums an der Propst-Hellmich-Promenade mit Grundwasser umgegangen werden. Deshalb müsse ein wasserundurchlässiges Stahlbetonfundament, eine sogenannte „weiße Wanne“, gebaut werden. Als kostensteigernd wirke sich auch aus, dass die Geräteräume größer als bisher geplant ausfallen sollen. Drei weitere Schulräume sollen ebenfalls im Gebäude untergebracht sei, ebenso die Mensa. Die Gestaltung der Außenanlage ist im Preis inbegriffen.
Untergrund problematisch
Eine Schwierigkeit bei der Gebäudeplanung war die „Torflinse“, ein kleines Moorgebiet, das sich unter der jetzigen, sanierungsbedürften Einfachturnhalle befindet; diese wird abgerissen.
Hier muss die Stabilität des Bodens erreicht werden, weshalb auch eine Verlegung der Halle ins Souterrain erfolgt ist.
Landesfördermittel für neue Sporthalle
Auf die Nachfragen der Fraktionen in der Wattenscheider Bezirksvertretung 2019, ob auch andere Vereine die neue Sporthalle nutzen könnten, hatte Projektpartnerin Mareike Haak erklärt, dass die Halle nur für den Schul- und nicht für den Vereinssport gedacht sei. Laut Stadt ist die neue Sporthalle nur wegen des Schulsports förderfähig. Doch würden sich Freiräume in anderen Hallen ergeben. Der Neubau entsteht im Rahmen der „Sportschule NRW“, die sportlich begabten Schülern im Verbund von Hellweg-Schule, Pestalozzi-Realschule, Gesamtschule und Märkischer Schule optimale Voraussetzungen bieten soll.
Mensa und andere Schulräume im Neubau
In einem Wettbewerbsverfahren für das Sporthallen-/Mensaprojekt an der Märkischen Schule hatte sich 2017 das Architekturbüro „Harris und Kurrle“ aus Stuttgart durchgesetzt. Gefragt waren Vorschläge, die zum benachbarten, denkmalgeschützten Schul- und Stadthallengebäude passen und die Anforderungen der „Sportschule NRW“ berücksichtigen. Das Siegermodell sieht eine Halle samt Mensa mit einer Nutzfläche von 2600 Quadratmetern vor. Die Halle wird dabei tief in den Boden eingelassen. Höhe des Gebäudes: etwa neun Meter. Über der Turnhalle liegen die Mensa (für 120 Personen) und Schulräume; in dem Neubau sind Fachräume für Musik und Zeichnen sowie ein Raum für die Schülervertretung vorgesehen.