Bochum. Die Partys in der Bochumer Disko Matrix leben nun doch fort. Ein neues Team setzt dabei voll auf elektronische Musik. Das Vorbild steht in Köln.

Die Matrix ist tot – es lebe die Matrix: Nach dem Aus des regulären Disko-Betriebs steht der Bochumer Szene-Treff vor einem Neubeginn. „Wir wollen die Matrix zum Flaggschiff für elektronische Musik in Bochum und Umgebung machen“, sagt Marvin Göritz, seit Jahresbeginn Eventmanager in Langendreer. Motto: Qualität geht vor Quantität.

Im Dezember hatte die Nachricht für großes Aufsehen gesorgt: Die Matrix, 1978 als „Rockpalast“ an der Hauptstraße an den Start gegangen, stellt nach mehr als 40 Jahren ihre Partys am Wochenende ein. „Das Ausgehverhalten hat sich komplett gewandelt“. Darunter leidet die gesamte Branche“, beobachtet Geschäftsführer Dirk Zimmer (51). „Viele jüngere Leute bleiben lieber zu Hause und gucken Netflix. Das Nichtraucherschutzgesetz hat alles noch schlimmer gemacht.“ Fortan wolle sich die Matrix daher auf das Konzertgeschäft konzentrieren, hieß es zum Jahresende 2019.

Matrix in Bochum: Neustart war überfällig

In der Tat sei die Zeit reif gewesen, die Reißleine zu ziehen, bekräftigt Marvin Göritz. „In der Location ist die Zeit vor zehn, 15 Jahren stehen geblieben. Es gab deutliche Besucherrückgänge. Eine Neuausrichtung muss her“, sagt der 32-Jährige, der als DJ unter anderem in der Rotunde gearbeitet hat, ein Tattoo-Studio am Springerplatz führt und fest in der Szene verankert ist.

Zusammen mit Rafael Barth, der sich um das operative Geschäft kümmert, will Göritz ein neues Konzept umsetzen. Der Club öffnet künftig nur noch zu speziellen Terminen. „Das heißt: Mal steigen die hauseigenen Partys an mehreren Samstagen hintereinander. Mal kann die Matrix auch für einige Wochenenden geschlossen bleiben.“

Wollen die Matrix in Bochum nach vorne bringen: Marvin Göritz (re.) und Rafael Barth.
Wollen die Matrix in Bochum nach vorne bringen: Marvin Göritz (re.) und Rafael Barth. © Jürgen Stahl

Orientierung am Kölner „Bootshaus“

Wenn die Lichter angehen, soll hochwertige elektronische Musik im Fokus steht. Vorbild ist das „Bootshaus“ in Köln. Als Wunschkandidaten listen Göritz und Barth u.a. Alle Farben, Lari Luke, Martin Solveig, Charlotte De Witte, Oliver Koletzki und Township Rebellion auf: „Dorthin soll die musikalische Reise gehen.“ Fester Bestandteil sei zudem die Förderung der Bochumer Szene. Geplant sind regelmäßige DJ-Kollektiv-Raves mit „Spontan Bochum“, „Westgefüge“, „Tabula Rasa“ oder „Hasenbau“.

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Los geht’s nach einer Renovierung am Samstag, 8. Februar, mit Lovra (sie legte schon im Vorprogramm von David Guetta auf), Oliver Magenta und Barkley. Parallel zu den Partys laufen die Konzerte in der Matrix weiter: u.a. am Freitag und Samstag, 24. und 25. Januar, mit „Goitzsche Front“ und am 16. Februar mit Kiefer Sutherland. Dafür ist auch künftig Dirk Zimmer verantwortlich.

Alle Infos und Termine auf www.matrix-bochum.de.