Bochum. Nach vielen Jahren findet in Bochums bekannter und beliebter Disco Matrix Ende Dezember die letzte Party statt. Konzerte soll es weiterhin geben.
Die Bochumer Diskothek Matrix stellt ihren Party-Betrieb im neuen Jahr ein. „Kamen früher zuverlässig 800 bis 1000 Besucher, müssen wir heute oft um eine ausreichende Auslastung bangen“, sagte Geschäftsführer Dirk Zimmer (51) am Freitag im WAZ-Gespräch. Konzerte sollen weiter stattfinden.
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Der Szene-Treff an der Hauptstraße in Bochum-Langendreer hat eine mehr als 40-jährige Geschichte. 1978 ging der „Rockpalast“ in dem ehemaligen Brauerei-Gebäude an den Start. Vor 20 Jahren folgte die „Matrix“ als Diskothek und Konzerthalle.
Keine Partys mehr in Bochumer Matrix – Grund: Verändertes Ausgehverhalten
„Das Ausgehverhalten hat sich in den letzten zwei, drei Jahren komplett gewandelt“, beobachtet Dirk Zimmer. Eine Entwicklung, die zuletzt auch zu einer deutlichen Verkleinerung des Prater in Hofstede geführt hatte. Obwohl die Matrix vornehmlich Nischen bedient – etwa die Gothic-Szene oder Fans des Korean-Pop –, falle es zunehmend schwerer, die Partys wirtschaftlich auskömmlich zu veranstalten. „Viele jüngere Leute bleiben lieber zu Hause und gucken Netflix. Das Nichtraucherschutzgesetz hat dann alles noch schlimmer gemacht, zumal wir keinen Außenbereich für Raucher vorhalten können“, so der Matrix-Chef.
Jetzt gelte es, „die Reißleine zu ziehen“. Im Dezember finden noch alle angekündigten Party-Termine statt. Ab Januar jedoch bleibt die Party-Fraktion außen vor. „Nach zwei großartigen Jahrzehnten schließen wir unsere Pforten und stellen den Partybetrieb zum 1. Januar 2020 ein“, heißt es auf der Facebook-Seite. Es soll nur eine Ausnahme geben: Das monatliche Format „Empire of Darkness“, das bald 20 Jahre alt wird, soll fortbestehen.
Die letzten Partys in der Matrix in Bochum
Die „Letzte Party“ findet am Freitag, 27. Dezember, statt – mit Pop der 80er und 90er, 2000er-Trash und Neuer Deutscher Welle. Die „Wirklich Letzte Party“ folgt am Samstag, 28. Dezember, mit Musik aus Charts, NuMetal, Hardcore, Metalcore, Deutschrap und Dancehall.
Ein großes Finale gibt es an Silvester, 31. Dezember. „Mit dem ehemaligen Betreiben des Butans lassen wir es zum Jahresende nochmal richtig mit euch krachen“, so Zimmer.
Vor der Schließung finden zudem noch drei Partys im Club statt. „Wir sagen ein letztes Mal Danke und verabschieden uns von allen Fans, Freunden und Wegbegleitern der Matrix“, heißt es in dem Facebook-Post.
Konzentration gilt ab 2020 dem Live-Geschäft
Die volle Konzentration gelte ab 2020 dem Live-Geschäft. Dabei kooperiert die Matrix u.a. mit der Christuskirche und dem Ruhrcongress. Bis zu 800 Besucher passen in Langendreer in die große, 350 in die kleine „Rockpalast“-Halle. „Damit sind wir gut gebucht. Das wollen wir fortsetzen und forcieren“, so Zimmer, der für Februar mit dem singenden US-Schauspieler Kiefer Sutherland einen großen Namen präsentiert. Ausgebaut werden soll auch das Geschäft mit Vermietungen: an Firmen ebenso wie für private Anlässe.
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Die Reaktionen auf die Ankündigung reichten am Freitag von Betrübnis bis Nostalgie. „Wow. Mein halbes Leben habe ich bei euch verbracht. Viel gelacht und viel gemeckert, aber die unglaublichsten und einen der wichtigsten Menschen in meinem Leben habe ich bei euch kennen gelernt. Ich werd’s vermissen“, kommentiert eine Userin unter dem Post.