Bochum-Querenburg. Die Stadt Bochum sieht für die Universitätsstraße künftig auf ganzer Länge nur noch zwei Fahrspuren vor. Schuld daran sind Brückensanierungen.

Das ist mal ‘ne Nachricht: Nach Ansicht der Bochumer Stadtverwaltung soll die Universitätsstraße künftig auf ganzer Länge nur noch zweispurig sein. Aktuell führen zwischen Autobahn 43 und der Ruhr-Universität in Bochum-Querenburg drei Fahrenspuren stadtein- und auswärts. Die aktuelle Planung der Stadt hat mit den anstehenden ersten Brückensanierungen entlang der Universitätsstraße zu tun.

Universitätsstraße in Bochum-Querenburg soll bald komplett zweispurig sein

An diesen beiden Brücken entlang der Universitätsstraße in Bochum-Querenburg (Schattbachstraße, links, und Hustadtring) stehen Brückensanierungen an – mit Folgen.
An diesen beiden Brücken entlang der Universitätsstraße in Bochum-Querenburg (Schattbachstraße, links, und Hustadtring) stehen Brückensanierungen an – mit Folgen. © Funke | Martin Spliethoff

Bei einer Überprüfung im Oktober 2018 wurden an sechs Brücken zwischen Wasserstraße und Autobahn altersbedingte Schäden entdeckt – allesamt wurden sie in den 60er Jahren gebaut. Besonders schlimm sieht es an den Brücken über der Schattbachstraße und den Hustadtring aus. Dort waren die Brückenkappen durch Frost hochgedrückt worden.

Tempo wurde sofort reduziert

Als erste Sicherheitsmaßnahme wurde auf dem entsprechenden Abschnitt der Universitätsstraße direkt nach Bekanntwerden der Schäden das Tempo von 70 auf 50 reduziert. Laut Verwaltung ist es nun zwingend notwendig, die Brücken zu sanieren. Nicht alle auf einmal, das würde zu viel Chaos verursachen. Von daher geht man zuerst auf dem östlichen Teil – Schattbachstraße und Hustadtring – zu Werke.

Beide Brücken werden gleichzeitig saniert

Gearbeitet wird an beiden Brücken gleichzeitig. Zunächst 2020 auf der stadtauswärtigen Seite, dann 2021 stadteinwärts. Die Stadt plant ein Zeitfenster von Ostern bis Oktober ein.

Neue Richtlinien engen den Spielraum ein

Nach neuesten Richtlinien muss auf Brücken künftig ein gewisser Sicherheitsabstand zur Fahrbahn eingehalten werden. Das hat zur Folge, dass in diesen Bereichen auf der Universitätsstraße dann nicht mehr ausreichend Platz für drei 3,25 Meter breite Fahrspuren bleibt. Da es aus Sicht der Stadt wenig Sinn ergibt, den Verkehr auf den Brücken nur zweispurig fahren zu lassen und davor und dazwischen dreispurig, schlägt man nun vor, durchgehend auf zwei Fahrstreifen zu reduzieren.

Leistungsfähigkeit der Universitätsstraße bleibt bestehen

„Die Leistungsfähigkeit der Universitätsstraße ist auch mit zwei Spuren noch gegeben“, sagt Thomas Plackert vom Tiefbauamt. Und er nennt einen positiven Nebeneffekt: „Mit einer Fahrspur weniger bleibt auf jeden Fall noch genug Platz für einen Radweg.“ In Zeiten der Radwende natürlich ein großer Pluspunkt.

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Radfahrer haben es künftig leichter

Wer als Radfahrer aktuell von Querenburg nach Langendreer will, radelt wahrscheinlich über Schattbachstraße und Alte Wittener Straße. Künftig ginge es dann einfacher – immer nur die Universitätsstraße längs.

Brückensanierungen haben Vorrang

Ausschuss entscheidet im Januar

Die Bezirksvertretung Süd steht einer Fahrbahnreduzierung auf der Universitätsstraße positiv gegenüber. Auch wenn das Gremium zu diesem Thema in seiner Sitzung am Dienstagnachmittag „nur“ angehört wurde, zeigt es in dem einstimmigen Votum breites Einvernehmen. Speziell auch die Idee mit dem Radweg kommt bei den Lokalpolitikern gut an.

Ob den Autofahren auf der Universitätsstraße am Ende dann wirklich durchgängig nur noch zwei Fahrbahnen zur Verfügung stehen werden, entscheidet am 14. Januar 2020 der Ausschuss für Infrastruktur und Mobilität.

Wie breit der Radweg am Ende sein wird, wird nun von den Planern im Rathaus ausgetüftelt. Das wird auch noch dauern. Zunächst geht die Stadt die Brückensanierungen an.

Sicherheitsabstand könnte reduziert werden

„Aktuell haben wir zur Brücke hin einen Sicherheitsabstand von 50 Zentimetern vorgesehen“, sagt Thomas Plackert. „Der kann aber noch etwas reduziert werden.“ Heißt: Dann könnte der Radweg breiter werden.

Stadt plant geschützten Radweg

Und sicher sowieso. Thomas Plackert stellt sich eine bauliche Abgrenzung zur Fahrbahn vor. Als Schutz sollen 30,40 Zentimeter hohe Aufkantungen dienen, wie sie jetzt schon im Baustellenbereich verwendet werden. „Wir werden so einen geschützten Radweg auf der Universitätsstraße zwischen Waldring und Wasserstraße testen.“