Wiemelhausen. . Alte Gebäude von Jahnel-Kestermann weichen für Wohnhäuser und ein Forschungsunternehmen. Gelände muss vorher grundlegend saniert werden.
Seit etwas mehr als einem Jahr wird auf dem Firmengelände an der Ecke Hunscheidtstraße/Waldring nicht mehr gearbeitet. Ein paar Anwohner nutzen die Fläche als Parkplatz. Ansonsten herrscht Stille, seit beim Traditionsunternehmen Jahnel-Kestermann die Lichter ausgingen. Nun die gute Nachricht: Das zwei Hektar große Terrain wird bald wieder mit neuem Leben gefüllt.
Ein mittelständisches Industrieunternehmen aus der Nachbarschaft Bochums will die gesamte Fläche kaufen und entwickeln. Entlang der Hunscheidtstraße plant der potenzielle Investor selbst einen Standort für Forschung und Entwicklung. Für den hinteren Bereich Richtung Mozartstraße sind hingegen Wohnhäuser vorgesehen.
Die Wirtschafts-Entwicklungsgesellschaft (WEG) Bochum hat die Grundstücke des Maschinenbauunternehmens gekauft und bereitet die Fläche nun auf. Heißt: Die alten Gebäude – Hallen, Verwaltungs- und Betriebsgebäude – werden abgerissen und der Boden entsiegelt sowie saniert. Das wird nicht billig. „Im Untergrund ist mit Kontamination zu rechnen“, sagt Klaus Kleine vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt. Anschließend wird das Areal an besagtes Unternehmen verkauft, das dann das gesamte Gebiet entwickelt.
„Ein Forschungs- und Bürostandort ist sehr in unserem Interesse“, sagt Stadtplaner Kleine. Geplant sind Labors und Verwaltungstrakte. Produktion bzw. Montage wird es laut Stadt nicht geben. Derzeit wird an einem Bebauungs- und Nutzungskonzept gearbeitet. „Aus einem Guss“, erklärt Kleine. Dafür werde auch ein Bebauungsplan aufgestellt. „Im normalen Verfahren, also mit Umweltprüfung und Bürgerbeteiligung.“
Geschosshöhe wird variabel sein
Der Bebauungsplan ist für Klaus Kleine vor allem für den Bau der Wohnhäuser erforderlich. Für den Bereich entlang der Hunscheidtstraße, wo sich das Forschungs-Unternehmen niederlässt, bestehe hingegen Baurecht.
Die Bezirksvertretung Süd freut sich über die Entwicklung und folgte mehrheitlich dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. Bedenken wegen der Geschosshöhe kann Klaus Kleine entkräften: „Es werden verschiedene Varianten vom Architekten des Unternehmens erarbeitet. Die neuen Gebäude sollen dabei mit der Umgebung harmonieren, dürfen vereinzelt aber auch höher sein.“ Für die Wohnhäuser seien zwei bis drei Geschosse geplant. „Entlang der Hunscheidtstraße sind aber auch vier Geschosse oder mehr möglich.“
Insgesamt verspricht sich die Stadtverwaltung positive Effekte und mehr Wohnqualität durch die aufgelockerte Struktur der bisher fast völlig zugebauten Fläche. Vor allem das Entsiegeln der asphaltierten Bereiche werde positive Auswirkungen auf die Umwelt haben.