Bochum-Weitmar. Obwohl sie weder Turnhalle noch Schwimmbad hat, darf sich die Neulingschule in Weitmar nun „sportliche Grundschule“ nennen. Das hat gute Gründe.
Die Voraussetzungen für guten Sportunterricht sind an der Neulingschule in Weitmar denkbar ungünstig. Eine Turnhalle? Fehlanzeige. Auch zum Schwimmen müssen die insgesamt 197 Schüler ins benachbarte Lehrschwimmbecken ausweichen. Und doch wird an der Grundschule ganz viel Sport betrieben.
Lob von der Bürgermeisterin
Das Bewegungs-Konzept von Schulleiter Björn Wiezoreck und seinen Lehrerkollegen hat den Stadtsportbund (SSB) so sehr überzeugt, dass der Neulingschule nun die Auszeichnung „Sportliche Grundschule“ verpasst wurde. „Und die habt ihr mehr als verdient“, findet Gaby Schäfer (SPD), Bürgermeisterin und Vorsitzende des Stadtsportbundes.
Leichtathletik im Weitmarer Holz
Denn wie in der Neulingschule trotz aller Widrigkeiten ein umfangreiches Bewegungs-Angebot für die Kinder auf die Beine gestellt wird, ist schon erwähnenswert. „Wir nutzen unseren Schulhof in vollem Umfang und gehen für Leichtathletik-Einheiten dann eben in das benachbarte Weitmarer Holz“, beschreibt Schulleiter Björn Wiezoreck die Vorgehensweise. Auch die Bezirkssportanlage am Erbstollen dürfe man nutzen.
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Spielkiste für die Pausen
Die Wege dorthin werden immer zu Fuß zurückgelegt. „Da fängt der Sport ja an“, findet Wiezoreck. Einzig und allein für die Schwimmstunden wird ein Bus genutzt. Zur Förderung der Aktivitäten in den Pausen können die Kinder eine Spielkiste nutzen – und eben den Schulhof selbst.
Kooperation mit mehreren Sportvereinen
Um den Kindern am Vormittag und auch im offenen Ganztag ein möglichst breitgefächertes Sportangebot bieten zu können, kooperiert die Neulingschule mit mehreren Sportvereinen – etwa mit dem Tennisclub Weitmar, den Fußballern von Waldesrand Linden und den Basketballern des VfL. Letztere waren jetzt auch im Rahmen der Auszeichnung zu Besuch in der Schule, um mit den Kindern Basketball zu spielen.
Auszeichnung gibt es seit 2018
Die Auszeichnung „Sportliche Grundschule“ wurde in Bochum im März 2018 das erste Mal verliehen. Die Auszeichnung wurde im SSB-Arbeitskreis „Kita, Schule und Verein“ auf Wunsch zahlreicher Schulen erarbeitet und im Schuljahr 2017/18 erstmals ausgeschrieben. Die Auszeichnung verleiht der SSB an Schulen, die sich in besonderem Maß für sportpädagogische Werte und ganzheitliche Bildung engagieren. Dies wird anhand eines Kriterienkatalogs überprüft.
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Verschiedene Kriterien werden bewertet
So zählt beispielsweise die Quote der abgelegten Sportabzeichen, oder ob die Schule sportspezifische Schulangebote wie „Bewegungspausen“ und „bewegter Unterricht“ vorhält. Bedeutend ist auch die regelmäßige Teilnahme an Sportwettkämpfen. Schließlich spielen auch Kooperationen mit Sportvereinen eine Rolle.
„Wertschätzung jahrelanger Arbeit“
Für Björn Wiezoreck ist die Auszeichnung „eine Wertschätzung für unsere jahrelange Arbeit“. Dabei vergisst er nicht, seine Vorgänger zu erwähnen. „Die haben den Grundstein dafür gelegt.“ Für die Zukunft wünscht sich Wiezoreck, dass der Schulhof ausgebessert wird und die Klettergerüste erweitert werden. „Das reicht schon“, sagt er und fügt lachend hinzu: „Für eine Turnhalle hätten wir hier eh keinen Platz.“
Im Schuljahr 2017/18 wurden die Sonnenschule und die Gräfin-Imma-Schule als „sportliche Grundschule“ ausgezeichnet. Im Schuljahr 18/19 folgten die Regenbogenschule, die Don-Bosco-Schule und die Vels-Heide-Schule.