Bochum-Weitmar-Mark. Die Kosten für eine neue Kita in Weitmar-Mark steigen von 4,4 auf 5,115 Millionen Euro. Die Kinder werden derzeit in Containern betreut.
Der Neubau der städtischen Kita an der Neuhofstraße verteuert sich immens. Bisher wurde vom Jugendamt ein Budget in Höhe von fast 4,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Inzwischen haben sich die Kosten um fast 400.000 Euro erhöht. Und das, so räumt das Jugendamt ein, muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein: Das Kostenrisiko weiterer Verteuerungen wird auf 340.000 Euro geschätzt. Das erforderliche Gesamtbudget liegt somit bei 5,115 Millionen Euro.
Die Hauptursachen: Die veranschlagten 300.000 Euro für das Aufstellen der Container reicht nicht aus. Um die Kita am alten Standort (Neuhofstraße 11a) bauen zu können, wurde der Kita-Betrieb in Provisorien auf der Freifläche Am Kuhlenkamp 29 errichtet. Die Kinder zogen Ende letzten Jahres in die Container um. Anschließend wurden Bäume gefällt und der Altbau abgerissen. Im Frühjahr begannen die Rohbauarbeiten.
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Abbruchkosten höher als geplant
Die Schadstoffentsorgung beim Abbruch des Altgebäudes liegt um 40.000 Euro höher als die Schätzsumme von 100.000 Euro. Und schließlich ist es der guten Baukonjunktur geschuldet, dass auch die Baukosten steigen. Nach der Auftragsvergabe der Dach- und Fachgewerke im Februar 2019 mit einem Volumen von rund 1,9 Millionen Euro wird in allen Gewerken eine Kostensteigerung von bis zu 15 Prozent ausgemacht. Die Auswertung der Einzelgewerke wird derzeit vom Generalplaner der Maßnahme durchgeführt. Insgesamt wird mit einer Steigerung gegenüber der Schätzung in Höhe von rund 135.000 Euro gerechnet.
Beschluss über Fortführung
Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie beriet am Mittwoch über die von der Verwaltung vorgeschlagenen Fortführung der Baumaßnahme wegen der Kostensteigerung.
Das nächste Gremium wird der Bezirk Südwest sein am 27. November. Im Dezember folgen noch der Betriebsausschuss für die Eigenbetriebe (3.) und der Haupt- und Finanzausschuss (4.), brvor der Rat am 12. Dezember die Entscheidung fällt.
Und schließlich stiegen auch die Planungskosten – das Grünflächenamt hat nicht genügend Kapazitäten und musste die Freianlagenplanung an einen externes Büro vergeben. Auch bei der Küchenplanung entstehen Mehrkosten; insgesamt 105.000 Euro.
Bauverzögerungen vermeiden
Die Projektsteuerung empfiehlt, um eine weitere Bauverzögerung zu vermeiden und die Nutzung der temporären Containeranlage auf ein Mindestmaß zu beschränken, die Durchführung der anstehenden Auftragsvergaben aus vorhandenen Budgetmitteln. Die erforderlichen Mittel zur Deckung der Finanzierungslücke wurden im Rahmen der zwangsläufigen Veränderungen für den Haushalt 2020 beantragt. Nach dem Planungsstand von 2017 sollte der Neubau im August dieses Jahres fertig sein. Aktuell ist die Fertigstellung offen.
Der Altbau, in dem bis zum Umzug 65 Kinder tobten, war marode. Die städtische Kita Neuhofstraße wurde 1973 in Fertigbauweise mit Flachdach errichtet, die Bausubstanz war entsprechend schlecht. Die Wände waren dünn, das Gebäude schlecht isoliert. 2008 erwog die Stadt einen Anbau für den U-3-Bereich, verwarf die Idee wieder. Stattdessen sollte ein Neubau entstehen. Doch die Standortsuche dauerte lang, bis die Entscheidung fiel. Der neue Kindergarten entsteht an alter Stelle. Deshalb musste die Einrichtung während der Bauphase ausgelagert werden.
Das Bochumer Architektenbüro Banz und Riecks aus Wiemelhausen hat den Planungsauftrag erhalten. Es hat auch die Kita Zillertalstraße in Riemke und die Am Sattelgut in Dahlhausen gebaut. Vorgesehen ist ein quadratischer Baukörper, der wegen des Gelände-Gefälles in Terrassenform angelegt wird, somit ein- und zweigeschossig wird. Beide Ebenen werden mit einer Treppe im Inneren verbunden, es wird auch einen Aufzug geben. Rund um das Gebäude wird ein Außenspielbereich angelegt. Parkplätze werden direkt von der Neuhofstraße erreichbar sein. Mit Blick auf inklusive Betreuung wird der Neubau barrierefrei.