Bochum-Weitmar. Familien aus Weitmar und Umgebung können sich zukünftig an das neue „Soziale Zentrum Südwest“ wenden, wenn sie Fragen zum Thema Erziehung haben.
Alles unter einem Dach: Auf dem Gelände der ehemaligen Brantropschule hat am Freitag das „Soziale Zentrum Südwest“ eröffnet. Auf mehr als 1000 Quadratmetern und drei Etagen werden zukünftig die Familienbildungsstätte, die Erziehungsberatungsstelle und der Soziale Dienst Familien im Stadtteil zur Seite stehen.
Ziel des neuen Zentrums ist es nicht nur Synergien zu nutzen, sondern nah an den Bürgern zu sein – die neue Einrichtung ist mitten in einem Wohngebiet erbaut worden. Der Vorschlag, die richtigen Akteure in einem „Haus der kurzen Wege“ an einem Ort zu bündeln, ist vor zehn Jahren vom Jugendamt gekommen. Bezirksbürgermeister Marc Gräf und Oberbürgermeister Thomas Eiskirch haben sich bei der Eröffnung gemeinsam mit anderen Akteuren aus dem Bereich Kinder und Familie ein Bild von den Räumen gemacht. „Ich freue mich, dass so viele da sind und das Haus mit Leben füllen werden“, so Eiskirch bei seiner Eröffnungsrede.
Neue Kurse ab September
Ende September beginnen die neuen Kurse der Familienbildungsstätte. Neben Kursen in Harpen und Grumme werden nun auch Kurse im neuen Sozialen Zentrum Südwest angeboten, zum Beispiel progressive Muskelentspannung oder Jonglieren.
Anmeldungen sind auf der neuen Homepage der Familienbildungsstätte unter familienbildungsstaette.bochum.de möglich. Hier gibt es das komplette Programm.
Eine von ihnen ist Gisela Mühlenberg. Sie ist Leiterin der Familienbildungsstätte im Erdgeschoss des neuen Gebäudes und zeigte stolz die Bewegungsräume, wo zukünftig Krabbelgruppen und Sportkurse stattfinden werden. „Ich finde das neue Konzept sehr gut, denn die Vernetzung von Erziehungsberatungsstelle und Familienbildungsstätte ist sehr wichtig. Wenn Eltern zur Eltern-Kind-Gruppe kommen und eine Frage zur Erziehung haben, können wir die in Zukunft einfach hochschicken“, sagte Mühlenberg.
Fragen rund um die Erziehung
Hoch, das bedeutet zu Gülcan Irdem und ihren Kollegen von der Erziehungsberatungsstelle. Wie viel Taschengeld soll ich meinem Kind geben? Was ist, wenn mein Kind nicht mehr zur Schule möchte? Das sind Fragen mit denen sich die Mitarbeiter täglich beschäftigen. Meistens werden Eltern von der jeweiligen Schule zur Erziehungsberatung geschickt, doch hier kann jeder hinkommen, der eine Frage zur Erziehung des eigenen Kindes hat, stellte Gülcan Irdem klar: „Alle Eltern sind willkommen. Oft scheuen sich Eltern aus gut situierten Familien herzukommen. Doch wir wollen alle Familien von Anfang an erreichen.“
Kindgerecht gestaltet
Um die Hemmschwelle, sich mit seinen Problemen im sozialen Zentrum zu melden, gering zu halten, wurde beim Konzept und der Gestaltung des Gebäudes auf bestimmte Details geachtet: Keine langen und engen Flure, sondern ein großer, heller Eingangsbereich, der einladend wirken soll. „Wir wollten eine angenehme Atmosphäre schaffen“, so Pascal Moryson vom Architekturbüro „Banz + Riecks“, das mit der Planung für den Neubau vor zwei Jahren begonnen hat.
Überall gibt es besonders für die jungen Besucher kleine Aufmerksamkeiten: Spielsachen in den Bewegungsräumen, einen Kicker im Wartebereich, „und vor allem keine Verbotsschilder. Das finde ich ganz wichtig“, sagte Besucherin Eva Strausfeld-Fürtges, die bei der Erziehungsberatungsstelle in Wattenscheid arbeitet. „Das Gebäude ist sehr kindgerecht gestaltet.“
Die Mitarbeiter werden das neue Zentrum ab nächster Woche mit Leben füllen und ihre Arbeit aufnehmen. Die Sportkurse werden ab Ende September angeboten.