Langendreer. . Anne Kerpen übernimmt Cafeteria im Seniorenheim Haus an der Grabelohstraße. Wiedereröffnung ist schon morgen, pünktlich zum Martinsmarkt.

Das nennt man wohl einen fließenden Übergang. An Allerheiligen hat Gunter Unger nach elf Jahren die Schlüssel für sein Café Grabeloh abgegeben (wir berichteten), einen Tag später war seine Nachfolgerin Anne Kerpen schon drin und bereitete die Wiedereröffnung vor. Diese findet bereits am morgigen Sonntag statt, passend zum Martinsmarkt in der städtischen Senioreneinrichtung Haus an der Grabelohstraße, der die Cafeteria angeschlossen ist. Allerdings unter anderem Namen: Aus dem Café Grabeloh wird Annes Café.

Martinsmarkt am Sonntag, 11 bis 17 Uhr

Der Martinsmarkt in der Senioreneinrichtung Haus an der Grabelohstraße, Grabeloh­straße 31, findet am Sonntag (6.) in der Zeit von 11 bis 17 Uhr statt.

Auf dem Kunsthandwerkermarkt werden u.a. Adventsgestecke, Schmuck, Holzarbeiten, Puppen, Karten, Handarbeiten angeboten. Auch gibt es wie in jedem Jahr Gänsekeule.

Wurde unter ihrem Vorgänger vor allem Pils gezapft, will Anne Kerpen verstärkt für Café-Charakter sorgen. Dazu wurde eigens eine neue Kaffeemaschine angeschafft, um alle beliebten Kaffeesorten anbieten zu können. Ansonsten wird sich nicht viel ändern. Ein neuer, cremefarbener Anstrich für die Wände – das war’s dann auch schon. Der Laden lief ja auch. Und das soll natürlich so bleiben.

Stammgäste dürften sie kennen

Der große Saal kann auch weiterhin als Versammlungsraum genutzt werden. Bisherige Nutzer wie den Sozialverband VdK, den Stadtteilverein „Langendreer hat’s“ und die Briefmarkenfreunde hat die neue Wirtin schon angeschrieben und über den Wechsel informiert. Ansonsten hofft Anne Kerpen, dass vor allem die Bewohner ihren Treffpunkt wie gewohnt besuchen. Und gerne auch Gäste aus Langendreer und Umgebung.

Die Öffnungszeiten: dienstags 10 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18 Uhr, mittwochs bis samstags 14.30 bis 18 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 18 Uhr. „Und natürlich nach Absprache“, sagt Anne Kerpen, die sich sehr auf die neue Herausforderung freut.

Elf Jahre ein gewohntes Bild, nun Vergangenheit: Gunter Unger und Ehefrau Ronja hinterm Tresen im Café Grabeloh.
Elf Jahre ein gewohntes Bild, nun Vergangenheit: Gunter Unger und Ehefrau Ronja hinterm Tresen im Café Grabeloh. © Unger

Stammgäste des Grabeloh-Cafés dürften Anne Kerpen übrigens kennen. Fünf Jahre lang war sie Mitarbeiterin von Gunter Unger. Als sie mitbekam, dass dieser aufhört, packte sie die Chance beim Schopfe. „Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, ein eigenes Café aufzumachen“, sagt die 54-Jährige. Nun hat sie es. Dass die Stadt den Mietvertrag 2020 auslaufen lässt und anderswo in Langendreer ein neues, eigenes Seniorenheim bauen wird, schreckt Anne Kerpen nicht. „Ich habe die Hoffnung, mit in den Neubau zu ziehen und dann eben dort die Cafeteria zu führen“, sagt sie.

Vorgänger Gunter Unger hatte eben wegen dieser Ungewissheit die Reißleine gezogen und den Zapfhahn umgedreht. Der 46-Jährige arbeitet nun als Gebietsverkaufsleiter Gastronomie bei Fiege. „Bochums zweitbester Arbeitgeber nach dem VfL“, sagt der Fußballfan lachend. Ihm fiel es schwer, die Schlüssel abzugeben, doch die unsichere Zukunftsperspektive war Unger zu groß.

Nun hat er ein festes Einkommen und geregelte Arbeitszeiten. Lustig sei die Einarbeitung durch die Kollegen gewesen, die mit ihm durchs Verkaufsgebiet in Langendreer und Werne fuhren und ihm die Kunden vorstellten. Unger: „War kaum nötig, die meisten kenne ich ja schon seit vielen Jahren.“ Zum Beispiel die Wirtinnen von der Marktbörse am Markt in Langendreer. Dort will er sich künftig auch nach dem Dienst öfter blicken lassen, um sein Feierabendbierchen zu genießen. Auf der anderen Seite des Tresens.