Bochum-Werne. Die Stadt Bochum will das Werner Feld mit in den Rahmenplan „Grünes Rückgrat Werne“ aufnehmen. Unterstützung gibt es von einer Bürgerinitiative.

Lange Zeit sah es so aus, als werde das Werner Feld womöglich bebaut und von einer Bundesstraße durchtrennt. Inzwischen sorgt dieses Naturidyll eigentlich nur noch für positive Schlagzeilen. So auch jetzt: Das Werner Feld soll ökologisch aufgewertet werden.

Stärkung für das „Grüne Rückgrat“

Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung auf Anfrage von SPD und Grünen in der Bezirksvertretung Ost hervor. Demnach wird das Werner Feld in den Rahmenplan „Grünes Rückgrat Werne“, der bereits politisch beschlossen ist, eingebunden. „Die Rahmenplanung ist abgeschlossen. Eine räumliche Weiterführung an das Werner Feld wird darin mit aufgeführt“, heißt es aus dem Rathaus. Grund: „Eine Aufwertung des Weges würde das Konzept des ,Grünen Rückgrates’ grundsätzlich stärken.

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Beate Scheffler bei einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Pro Feld“ zu den früheren Plänen fürs Werner Feld im Oktober 2016.
Beate Scheffler bei einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative „Pro Feld“ zu den früheren Plänen fürs Werner Feld im Oktober 2016. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Eine ökologische Aufwertung des Werner Feldes könnte laut Stadt im Bereich der vorhandenen Wegerand-Streifen durch das Anlegen von Blühstreifen und die Pflanzung von Obstbäumen entstehen. Hier kommt die Bürgerinitiative „Pro Feld“ ins Spiel, die genau so etwas plant. Der Verein hat beim Stadtteilmanagement „W-LAB“ bereits einen Antrag gestellt, um über ein positives Votum der Bürgerjury Geld aus dem Verfügungsfonds zu bekommen. 1330 Euro sollen es sein. Davon sollen 16 Bäume eingepflanzt, Pflanzmaterial und Infotafeln besorgt werden.

Gesamtschüler machen mit

Mit ins Boot geholt hat sich „Pro Feld“ dafür die Willy-Brandt-Gesamtschule. Die Schüler sollen die Pflanzaktion aktiv begleiten und später auch Patenschaften für die Bäume übernehmen. „Sie müssen im Sommer ja auch mal gegossen werden“, hofft die Vereinsvorsitzende Beate Scheffler nicht nur auf positive biologische Folgen, sondern auch pädagogische Auswirkungen der Aktion.

Obstbäume für die Allgemeinheit

Die Obstbäume sollen künftig der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. „To eat“ sollen die Früchte sein. Heißt: jeder darf sich das Obst pflücken, wenn es reif ist. Die meisten Bäume sollen auf dem Streifen an der Rückseite der Gärten von der Sonnigen Höhe gepflanzt werden. Einige auch dort, wo zuletzt Bäume entfernt werden mussten, weil sie vom Sturm beschädigt worden waren.

Die Rettung des Werner Feldes

Lange Zeit war im Gespräch, das künftige Gewerbegebiet auf der Fläche von Opel-Werk III (falls Opel die Werke II und II gegenüber zentriert) über eine sogenannte Nordanbindung mit der A 40 zu verbinden. Der Verkehr wäre dann über eine Bundesstraße mitten durchs Werner Feld geleitet worden. In diesem Zusammenhang war auch vorgesehen, Gewerbe auf einem Teil des Werner Feldes anzusiedeln.

Beides ist inzwischen – auch Dank des Engagements zweier Bürgerinitiativen und der lokalen Politik – vom Tisch. Der zu erwartende Verkehr soll künftig über die noch auszubauende Provinzial-/Hauptstraße (Bundesstraße 235) fließen. Und gegen eine mögliche Bebauung des Grünzuges hat sich der Bochumer Rat klar positioniert.

Mit der Pflanzaktion will „Pro Feld“ in Zeiten des Bienensterbens nicht nur ökologisch Sinnvolles tun, sondern zugleich auch ein Zeichen dafür setzen, „dass uns das Werner Feld wirklich am Herzen liegt – auch über seine Rettung hinaus“, stellt die Vorsitzende Beate Scheffler klar. „Wir werden es jetzt, da eine Bebauung vom Tisch ist, nicht einfach wieder vergessen.“

Keine Mittel für Spielgeräte

Ohnehin sei der Bürgerinitiative von Anfang an wichtig gewesen, „das Werner Feld positiv zu besetzen, also mit positiven Gefühlen in Verbindung zu bringen“, sagt Beate Scheffler, die sich für das Naherholungsgebiet auch Bänke und Spielmöglichkeiten wünscht.

Ob Letzteres über von der Bezirksvertretung Ost ins Spiel gebrachte Elemente des Programms „Bespielbare Stadt“ geschehen kann, ist fraglich. Die Stadt hält Spielelemente dort für wenig sinnvoll, zumal im angrenzenden Grünzug Oleanderweg neue Spielmöglichkeiten geschaffen werden. Zudem stünden im Stadterneuerungsprogramm keine Fördermittel und Eigenanteile zur Verfügung.

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