Werne/Langendreer. . Jubel bei Politik und Bürgerinitiativen: Die Zerstörung des Grünzuges Werner Feld durch eine Bundesstraße und Wohnbebauung scheint vom Tisch.
Zum Jahresende hin brandet bei Politik und den beiden Bürgerinitiativen in Werne gleich zwei Mal Jubel auf: Nicht nur eine von der Verwaltung ins Auge gefasste Bundesstraße übers Werner Feld ist mit ziemlicher Sicherheit vom Tisch. Auch als potenzielles Bauland für Wohnhäuser soll der Grünzug zwischen Werner Hellweg und Provinzialstraße nicht mehr reserviert werden. Der Lohn für den vielfältigen Widerstand, der in den vergangenen drei Jahren auf verschiedenen Ebenen stattgefunden hat.
Am 7. November überrascht die Verwaltung mit einem „Zwischenbericht zur Gewerbeflächenerschließung in Werne und Langendreer“. Wichtigster Satz darin: „Die in der Bevölkerung umstrittene Nordvariante in Richtung A 40 wird gegenüber der Westvariante in Richtung A 43-Anschlussstelle Laer als weniger vorteilhaft eingeschätzt und daher voraussichtlich nicht mehr priorisiert.“
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Massive Kritik und die Gründung von zwei Bürgerinitiativen
Die Stadt hatte Ingenieurbüros damit beauftragt, eine optimale Anbindung der Gewerbeflächen herauszufinden. Zu diesem Schritt sah sich die Stadt gezwungen, weil die eigene Idee, eine Straße vom Opel-Werk III zur A 40 – mitten über das Werner Feld – zu bauen, massive Kritik und die Gründung von zwei Bürgerinitiativen zur Folge hatte. Auch die Bezirksvertretung Ost sprach sich mehrfach – erstmals im Juni 2015 – gegen die „Nordtrasse“ aus.
14 Tage später, am 20. November, gibt es wieder positive Kunde aus dem Rathaus. Diesmal meldet sich die Stadt mit ihrer Stellungnahme zum Entwurf des Regionalplans Ruhr. In diesem Flächennutzungsplan des Regionalverbandes Ruhr wird das Werner Feld als mögliche Fläche für Wohnbebauung gelistet. Nachdem sich schon die beiden Bürgerinitiativen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung schriftlich dagegen ausgesprochen haben und auch die Politik sich gegen eine Bebauung des Grünzugs positioniert hat, legt nun die Verwaltung nach.
Grünflächen im Stadtgebiet erhalten
„Die Stadt Bochum setzt sich beim Regionalverband Ruhr für Änderungen im aktuellen Entwurf zum Regionalplan Ruhr und damit für die Anliegen vieler Bürger ein, Grünflächen im Stadtgebiet zu erhalten“, heißt es in dem Schreiben. „Am Werner Feld (...) sollen Grünflächen erhalten werden, anders als im aktuellen Entwurf des Regionalplans vorgesehen.“
Arbeit und die Mobilisierung des Bürgerprotestes haben gelohnt
Nadja Zein-Draeger von der Bürgerinitiative Werner Feld: „Wir freuen uns, dass sich die inhaltliche Arbeit und die Mobilisierung des Bürgerprotestes gelohnt haben.“ Beate Scheffler von der Bürgerinitiative Pro Feld: „Wir freuen uns, dass die Bedrohung des Werner Feldes ganz offensichtlich geschwunden ist.“ Scheffler weiter: „Das Engagement der Bürger sowie der Bezirksvertretung Ost, die von Anfang an für den Erhalt der Freifläche plädiert hat, haben sich gelohnt.“
Es sei nun am Regionalverbandes Ruhr, „das Werner Feld im Regionalplan wieder als Freifläche zu kennzeichnen und als Landschaftsschutzgebiet zu erhalten“.