Ost. . Mikado-Wald, Slackline, Trampolin – SPD und Grüne wollen Ideen eines Landschaftsarchitekten verwirklichen. Kritik an Untätigkeit der Verwaltung.
Untätigkeit werfen SPD und Grüne der Stadtverwaltung vor. Insgesamt 25 000 Euro hatte die Bezirksvertretung Ost im vergangenen Jahr aus bezirklichen Haushaltsmittels bereit gestellt, um das Projekt „Bespielbare Stadt“ mit einigen Startermaßnahmen ins Rollen zu bringen. Die Verwaltung wurde damals gebeten, geeignete Maßnahmen vorzuschlagen. „Passiert ist seitdem nichts“, kritisiert Dirk Meyer, Sprecher der SPD-Bezirksfraktion.
Arbeitsaufträge
Unter anderem sollten für 5000 Euro Sitzpoller am Langendreerer Markt installiert werden – ein Beschluss aus der Sitzung vom 11. Mai 2017. Weitere 20 000 Euro wurden in der Sitzung vom 14. September 2017 locker gemacht. Nun, ein Jahr später, stellt Dirk Meyer ernüchtert fest: „Die Verwaltung hat die Arbeitsaufträge nicht abgearbeitet.“ Und das nicht zum ersten Mal. „Das passiert leider immer öfter“, klagt Meyer zum wiederholten Mal und erinnert an Gelder aus dem Hochbausanierungsprogramm in Höhe von mehr als 200 000 Euro, „die uns schon flöten gegangen sind“.
Dies soll nicht wieder passieren. Und so appelliert Dirk Meyer erneut an die Verwaltung, sich im Bezirk rechtzeitig zu melden, wenn etwas nicht umzusetzen ist. Dann könne man die Gelder anders nutzen.
Bewegung im Stadtteil fördern
Im Falle der „Bespielbaren Stadt“ will Dirk Meyer das aber gar nicht, weil er das Projekt so gut findet: „Es geht bei dem Thema unter anderem darum, im öffentlichen Raum außergewöhnliche Bewegungs- und Spielgelegenheiten zu etablieren. Der Sinn ist, Bewegung an verschiedensten Stellen im Stadtteil zu fördern und die Interaktion der Menschen unterschiedlicher Altersgruppen miteinander zu fördern.“
Parteien machen selbst Vorschläge
In einem am Ende einstimmig beschlossenen Dringlichkeitsantrag fordern SPD und Grüne in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung noch einmal die Umsetzung der bereits beschlossenen Maßnahmen ein. Und machen auch direkt Vorschläge, wofür das Geld genutzt werden könnte. Meyer: „Wenn von der Verwaltungs nichts kommt, machen wir das halt selbst.“
Die Verwaltung soll alle Flächen prüfen
Zur Wahl stellen SPD und Grüne ein Bodentrampolin (1 x 1 Meter) für ca. 5000 Euro, eine Stand-Slackline für ca. 3500 Euro und einen Mikado-Wald, der mit etwa 20 000 zu Buche schlagen würde. Als mögliche Standorte kommen aus Sicht der Parteien der Marktplatz Langendreer, die Alte Bahnhofstraße oder die Rasenfläche unmittelbar vor dem Amtshaus Langendreer in Frage. „Die Verwaltung möge alle Flächen prüfen und das Ergebnis schnellstmöglich rückmelden“, heißt es in dem Dringlichkeitsantrag. Und: „Um sicher zu gehen, dass die von der Bezirksvertretung eingestellten Mittel auch zweckgemäß eingesetzt werden, sollte die Umsetzung noch in 2018 beginnen oder die in Abstimmung mit der Bezirksvertretung ausgewählten Geräte noch in diesem Jahr angeschafft werden.“
„Gesundes Aufwachsen“ in der Stadt
Am 2. Februar 2017 wurde auf einer Veranstaltung des Jugendamtes durch den Frankfurter Landschaftsarchitekten Dirk Schelhorn das Konzept „Moderne Stadtgestaltung – Die bespielbare Stadt“ vorgestellt. Die Mitglieder der sechs Bochumer Bezirksvertretungen waren zu dieser Präsentation eingeladen.
Primär geht es bei der „Bespielbaren Stadt“ darum, Kindern in unseren Städten einen Lebensraum anzubieten, der unabhängig von klassischen Spielplätzen ihren wahren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Der von Schelhorn formulierte Leitgedanke lautet: „Kinder brauchen eine Kultur des gesunden Aufwachsens.“ Aber auch die Erwachsenen kommen nicht zu kurz und sind in dieses Konzept mit eingebunden.