Bochum-Gerthe. Bezirksvertretung folgt dem Vorschlag der Verwaltung und gibt einem abgespecktem Neubau grünes Licht. 19 Millionen Euro wurden eingespart

Auch die Bezirksvertretung Nord hält an dem bestehenden Entwurf fest, nach dem das Schulzentrum Gerthe neu gebaut werden soll – nur halt in einer abgespeckten Form. Weil die Kosten explodiert waren, wurde im Rathaus alles noch einmal auf den Prüfstand gestellt. Und überlegt, wo überall gespart werden kann.

Ursprünglich sollte es um die 50 Millionen Euro kosten, den sanierungsbedürftigen Schulkomplex des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums und der Anne-Frank-Realschule durch einen Neubau zu ersetzen. Im April dann wurde die böse Überraschung verkündet: Nach Abschluss der Vorentwurfsplanung lagen die Kosten für das neue Schulzentrum an der Heinrichstraße plötzlich bei 120 Millionen Euro. Die Stadt trat daraufhin auf die Bremse und legte eine Planungspause ein, um in dieser alle Einsparpotenziale auszuloten.

Zwei Varianten stehen zur Wahl

Arndt Brüning (l.) und Julian Büchter (r.) zeigen die Pläne des Neubaus des Schulzentrums Gerthe. Ihr Entwurf, der aus einem Wettbewerb als Sieger hervorging, soll nach wie vor umgesetzt werden. Nur halt in abgespeckter Form.
Arndt Brüning (l.) und Julian Büchter (r.) zeigen die Pläne des Neubaus des Schulzentrums Gerthe. Ihr Entwurf, der aus einem Wettbewerb als Sieger hervorging, soll nach wie vor umgesetzt werden. Nur halt in abgespeckter Form. © FUNKE Foto Services | Andre Hirtz

Am Ende der fünfwöchigen Grübelei und Rechnerei stehen nun zwei Varianten: a) der bisherige Vorentwurf, der aus einem Wettbewerb als Sieger hervorging, wird optimiert, b) ein ganz neuer Entwurf in Systembauweise. Beide Lösungsansätze sind größtenteils identisch, bei beiden bleibt die geforderte Qualität an ein modernes Schulzentrum – allen Abstrichen zum Trotz – erhalten.

Geld gibt den Ausschlag

Am Ende gibt das Geld den Ausschlag dafür, dass die Verwaltung dafür plädiert, beim bestehenden Entwurf zu bleiben und diesen nur eine Nummer kleiner zu bauen. Denn diese Variante a ist mit 102 Millionen Euro die wirtschaftlichere, weil im Vergleich zu Vorschlag b 6 Millionen Euro günstiger.

Insgesamt 19 Millionen werden bei Variante a im Vergleich zum finanziell aus dem Ruder gelaufenen Ursprungsplan eingespart, indem der Bodenaushub zwischengelagert und später wiederverwendet wird, bautechnische Vereinfachungen vorgenommen und weniger Möbel angeschafft werden. Auch der Quartierspark fällt weg und muss auf anderem Wege realisiert werden.

Mitte 2025 soll das Schulzentrum fertig sein

Im Endeffekt stehen laut Stadt durch die Modifizierungen weniger Planerhonorare und Bauherrenkosten, und auch der Zeitplan könne gestrafft werden. Nach diversen Vorarbeiten soll der Neubau in 2022 starten. Mitte 2025 könnte das neue Schulzentrum, in dem nach wie vor die Bücherei und eine große Mensa (auch für öffentliche Veranstaltungen) Bestandteil sind, dann fertig sein.

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Die finale Entscheidung trifft der Rat

Die Bezirksvertretung Nord hat die Stadt mit ihrer Sparversion des Schulzentrums überzeugt. Auch weil versprochen wird, nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, die Kosten zu senken. Einstimmig wird in der Sitzung am Dienstagnachmittag dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Bei einer Enthaltung – die Fraktion FDP/Die Stadtgestalter befindet den Neubau nach wie vor für zu teuer. Nun ist der Rat am Zug. In der Sitzung am morgigen Donnerstag (19.) wird im Rathaus die endgültige Entscheidung über das Schulzentrum getroffen.