Gerthe. . Eltern werden aufgerufen, sich über Verzögerungen beim Neubau des Schulzentrums Gerthe zu beschweren. Dabei scheint zeitlich alles im Fluss.

Der Neubau im Schulzentrum Gerthe wird seit ein paar Jahren heiß diskutiert. Aktuell ganz besonders in der Elternschaft des an der Heinrichstraße beheimateten Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums (HvK). Dort macht ein Schreiben die Runde, dass Eltern doch bitte den WAZ-Stadtteil-Check nutzen sollen, um „der Enttäuschung zum nicht voranschreitenden Schulneubau“ Ausdruck zu verleihen. Weiter heißt es dort, dass man im Feld Anregungen & Themenwünsche sehr gut erwähnen könne, „dass der geplante Schulneubau an der Heinrichstraße viele Hoffnungen bei den Eltern und Schülern im Frühjahr geweckt hat und leider nach der Sommerpause von örtlicher Politik und Stadtrat ohne Ergebnis bzw. positiver Prognose ruhend gestellt wurde“.

Die Architekten Arndt Brüning (links) und Julian Büchter zeigen die Pläne des Schulzentrum-Neubaus.
Die Architekten Arndt Brüning (links) und Julian Büchter zeigen die Pläne des Schulzentrum-Neubaus. © Andre Hirtz

Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD) ist darüber sehr erbost. „Diese Stimmungsmache ist kontraproduktiv“, sagt er. Und sie sei auch nicht angebracht. Denn der Baubeginn verzögere sich gar nicht, was auch aus einer aktuellen Mitteilung der Verwaltung hervorgehe, die in der Sitzung der Bezirksvertretung Ost am Dienstag (6.) ab 15 Uhr im Amtshaus Gerthe, Heinrichstraße 42 diskutiert wird.

Entwurf wird um die Bibliothek überarbeitet

Darin wird bestätigt, was Henry Donner u.a. vom Kulturdezernenten und den Zentralen Diensten schon gehört hat: Der Entwurf, nachdem der Schulneubau vonstatten gehen soll, muss zwar in einigen Punkten noch einmal überarbeitet werden, wird aber wie geplant im Sommer 2019 den politischen Gremien vorgestellt. Erweitert wird der Entwurf um die Fläche der Bibliothek, für die bisher kein Platz vorgesehen war. Sie soll nun als Einzelgebäude im geplantem Park stehen. Am Kostenrahmen von insgesamt rund 50 Millionen Euro soll sich der Verwaltung zufolge nichts ändern.

„Ebenso wenig wie am Zeitrahmen“, will Henry Donner noch einmal klarstellen, der ein Lanze bricht „für all die Leute, die sich in Sachen Neubau des Schulzentrums ein Bein ausgerissen haben“. Es stimme einfach nicht, „dass es zu Bauverzögerungen kommt, weil wir nichts tun.“ Das werde sein Parteikollege Philipp Welsch als Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung am Dienstag auch noch einmal ansprechen.

CDU-Sprecher betont Neutralität

Welschs Gegenüber, CDU-Sprecher Andreas Konze, beteuert derweil, als Vorsitzender der Elternpflegschaft am HvK nichts mit dem Scheiben an die Eltern zu tun zu haben. Dieses sei auf Betreiben eines seiner Stellvertreter aufgesetzt worden. Und offenbar zu einem Zeitpunkt, als besagte Verwaltungsmitteilung noch nicht bekannt war. Konze will sich betont neutral verhalten, Eltern weder dazu raten noch davon abraten, beim WAZ-Stadtteil-Check gezielt zu meckern. Er wartet vielmehr mit Spannung die Sitzung am Dienstag ab und ob die Mitteilung noch durch einen mündlichen Beitrag der Verwaltung ergänzt wird. „Uns geht es vor allem darum, dass es vorangeht und keine Mittel verloren gehen.“