Bochum. Vom 18. September bis 6. Oktober dreht sich in Bochum alles um Urban Art und Graffiti-Kunst. Vier Wände in der Innenstadt werden sich verwandeln.
Das Festival „Wright“ geht in die dritte Runde. Vom 18. September bis 6. Oktober steht Bochum wieder ganz im Zeichen der Urban Art und Graffiti-Kunst.
„Wright“ - der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „right“ und „write“ - nutzt den öffentlichen Raum der Stadt als Ausstellungsfläche; so erzeugt das Kreativfestival auch nach seinem Ende eine gewisse Nachhaltigkeit. Auffälligste Hinterlassenschaft des 2. Wright-Festival waren im letzten Jahr insgesamt fünf künstlerisch gestaltete Hauswände („Murals“) am Springerplatz und an der Königsallee/Alte Hattinger Straße – hier ist der große, glänzende Kopf, den der Graffiti-Sprayer Zone56 (aka Markus Esche) gestaltete, ein starker Hingucker zwischen Bermudadreieck und dem Ehrenfeld.
Vielfalt der Urban Art
Stichwort: Wright-Festival
Das Wright-Festival wird vom Graffiti in Bochum e.V. gestemmt, einem kleinen Verein, der sich um die Förderung der urbanen Kunst bemüht. Infos gibt’s auf der Facebook-Seite „Streetart/Graffiti Bochum e.V.“
Der Arbeitsaufwand und die Organisation sind für die ehrenamtlichen Helfer erheblich, auch finanziell. Trotz mancher Zuschüsse, auch von der Stadt, müssen weitere Anstrengungen erfolgen, um das Festival erfolgreich fortzusetzen.
Die Sold Out Gallery nahe dem Schauspielhaus fungiert auch diesmal als Festival-Zentrum, Galerist Tom Thrasher ist einer der führenden Köpfe von „Wright“. „Die Finanzierung ist in diesem Jahr noch nicht abschließend gesichert“, sagt Thrasher, „Teile des Begleitprogramms mussten zurückgestellt werden.“ Geplant war eigentlich eine Fülle von Veranstaltungen, die einen Ausschnitt aus der Vielfalt der Urban Art zeigen, wie Ausstellungen, Film- und Theatervorführungen, Konzerte oder Hip-Hop-Battles. Was davon letztlich realisiert werden kann? Abwarten. Fest steht indes, dass am 30. September in der „Trompete“ an der Viktoriastraße eine große „Wright“-Party aufgezogen wird. Spenden an den Verein sind immer willkommen.
Kreative lokale Szene
Schwerpunkt des „Wright“-Programms sind, wie in den letzten Jahren, einmal mehr die Wandgestaltungen. „Vier ,Murals’ stehen bis jetzt fest“, sagt Tom Thrasher, der Bochumer Hausbesitzer ermuntert, sich zu melden, falls „Bedarf“ an einer künstlerisch gestalteten Hauswand besteht. Die Betonung liegt auf „künstlerisch“, denn die Graffiti-Kunst, die hier zum Zuge kommt, hat mit den Schmierereien an U-Bahnhöfen, Mauern und Hausfassaden nichts zu tun.
„Wir arbeiten seit Jahren mit internationalen Künstlern zusammen, für die die Gestaltung des öffentlichen Raums wichtig ist“, versichert Thrasher. Wer eine Fassade zur Verfügung stellen möchte, kann sich in der Sold Out Gallery, Königsallee 16, melden. Wenige Fenster auf der Hauswand und Innenstadtlage sind die beiden einzigen Voraussetzungen. „Natürlich wäre es schön, wenn sich der oder die Hausbesitzerin auch an den Kosten für die Künstler und die Farben beteiligen würden“, so der Galerist.
Weitere Orte gesucht
Thrasher hofft, dass an starken Orten weitere großflächige Werke entstehen können. „Bochum wird damit zur Plattform internationaler Top-Artists, und die kreative lokale Szene der Stadt bekommt gleichermaßen eine internationale Bühne geboten“, steht für Tom Thrasher fest.
Workshops geplant
In der Sold Out Gallery sollen nach Möglichkeit auch bei der Wright-Neuauflage 2019 wieder Graffiti- und Upcycling/Nachhaltigkeits-Workshops für Kinder und Jugendliche statt. Ob es dazu kommt, steht noch nicht hundertprozentig fest: „Auch hier geht es zurzeit noch um die endgültige Finanzierung“, sagt Thrasher, der dafür auch mit dem Jugendamt in Kontakt steht.