Bochum. . Das „Wright“-Festival verschafft Ende September zum zweiten Mal der Urban Art eine Plattform. Vier graue Hausfassaden werden farblich aufgepeppt.
Kunst im öffentlichen Raum: das sind nicht nur die Skulpturen von Richard Serra und anderen arrivierten Künstlern, sondern zunehmend auch Ausformungen der Streetart: Graffiti-Schriftzüge und Wandgemälde („Murals“) gehören inzwischen wie in jeder Großstadt auch zum Bochumer Stadtbild. Das „Wright“-Festival gibt dieser speziellen Kunstform im September zum zweiten Mal eine Bühne.
Aufgezogen wird die Veranstaltung, die vom 21. September bis 7. Oktober stattfindet, wieder vom Verein Streetart Graffiti Bochum. „Schon 2017 entstanden im Rahmen des Festivals Kunstwerke an sechs unterschiedlichen Wänden und auch diesmal möchten wir Bochum für zwei Wochen in eine Bühne für urbane Kunst verwandeln“, sagt Christian Schewe, der 2. Vorsitzende des e.V.
Graffiti aus der „Schmuddelecke“ holen
Grundsätzlich geht es dem Verein darum, Streetart und Graffiti aus der „Schmuddelecke“ zu holen. Tatsächlich haben die künstlerisch hochwertigen Spraydosen-Beiträge der Urban Art-Kreativen nichts mit den Kritzeleien zu schaffen, die an allen (un)möglichen Orten auftauchen. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass es da Unterschiede gibt – und wie! So war die Wandgestaltung an der Herrmannshöhe beim letzten „Wright“-Festival DER Hingucker (nicht nur) für die Nachbarschaft: Damals verwandelte der Künstler Denis Klatt die Fassade in eine Tiefseelandschaft. Ein Wal schlängelt sich durch schimmerndes Wasser, an seinen Seiten treiben krumme Fördertürme in der Tiefsee.
Konzerte und Ausstellungen
„Auch in diesem Jahr werden vier Großwände vor allem in der südlichen Innenstadt künstlerisch gestaltet“, sagt Schewe. Außerdem gibt’s Ausstellungen aktueller Werke von Street-Art, wobei man besonders auf Robert Schumachers Foto-Exposition „Belfast Murals“ gespannt sein darf, die am Freitag, 21. September, in der Sold Out Gallery, Königsallee 16, eröffnet wird (19 Uhr).
Infos zum Wright-Festival
„Wright“ steht für eine Neuschöpfung aus „write“ und „right“ und bedeutet sowohl „schreibe richtig“ als auch „Macher“, passend zum Malocher-Image des Ruhrgebiets. Ziel des Festivals ist es, eine Struktur zu etablieren, in der jedes Jahr der öffentliche Raum als Ausstellungsfläche für urbane Kunst genutzt werden kann.
In Planung sind auch erneut Workshops, mit denen Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren an die kreative Arbeit mit Farbe und unterschiedlichen Materialien herangeführt werden sollen. Sie werden zu den Oberthemen „Siebdruck“, „Graffiti“ und „Upcycling“ (Wiederverwertung) ebenfalls in der Sold Out Gallery angeboten, Anmeldungen sind ab sofort möglich (chr.schewe@web.de).
Dazu kommen Hip-Hop-Konzerte, Film- und Theatervorstellungen; der Programmzuschnitt folgt also dem Erfolgskonzept aus dem letzten Herbst. „Nur die Stadtführung zum historischen Kontext der Fassadengestaltungen wird diesmal nicht stattfinden“, bedauert Schewe. Es gab zeitliche Probleme mit dem „Stadtführer“; der Termin soll möglichst nachgeholt werden.