Bochum-Werne. Für die Sanierung des Freibades in Werne wurden Fördermittel eingeplant. Doch diese fließen nun nicht. Daher muss jetzt ganz neu geplant werden.

Hiobsbotschaft für die Wasser-Welten GmbH: Für die geplante Sanierung des Freibades in Werne wird es keine Fördermittel geben. Zumindest nicht in diesem Jahr. Und vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht. „Wir sehen keine gute Aussichten auf eine Förderung in 2020“, sagt Christian Seger, Pressesprecher der Wasser-Welten, auf WAZ-Anfrage. Wir müssten uns dann wieder neu bewerben. Und Erfolg kann uns auch dann niemand garantieren.“

Ein Viertel der Gesamtsumme fehlt nun

Insgesamt rund zwölf Millionen Euro sollte es kosten, das alte Freibad – Baujahr 1930 – wieder auf Vordermann zu bringen. 2,875 Millionen Euro davon – also rund ein Viertel der Gesamtsumme – sollten über das Stadterneuerungsprogramm für Werne und Langendreer/Alter Bahnhof (W-LAB) gedeckt sein. Dass das Land nun keine Mittel bereitstellt, reißt natürlich eine große Lücke in den Finanzierungsplan.

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Regionalverband hatte grünes Licht gegeben

„Das ist ein schwerer Schlag“, gibt Christian Seger unumwunden zu. Zumal es zuletzt so aussah, als sei die Förderung so ziemlich gesichert. In der Sitzung der Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) Ende Juni gab es grünes Licht. Der Förderantrag wurde sogar von B in die höchste Förderkategorie A gehoben, damit die Fördermittel schneller fließen. Als letzte Hürde stand noch die Entscheidung im Ministerium aus. Doch diese war letztlich zu hoch.

Alternativer Sanierungsplan wird erstellt

11,3 Millionen Euro sichern mehrere Projekte

Die Soziale Stadt Werne – Langendreer/Alter Bahnhof erhält in diesem Jahr alleine 11,3 Millionen. Euro aus dem Städtebauförderprogramm des Bundes und des Landes. Damit sind Projekte wie die Schulhofgestaltung an der Von-Waldthausen-Grundschule, Willy-Brandt-Schule und der Amtmann-Kreyenfeld-Schule, die Aufwertung von Werner Park und Werner Markt als Projekte des Rahmenplans „Grünes Rückgrat Werne“, die Neubauten der Kinder- und Jugendfreizeithäuser „Jucon“ und „InPoint“ sowie die Aufwertung zur Öffnung und Erhöhung des Erholungswerts an den Harpener Teichen gesichert.

Die Begleitung der Stadterneuerungsmaßnahmen durch Stadtteilmanagement und Stadtteilarchitekten ist für weitere Jahre sicher gestellt und auch die Fördertöpfe für bürgerschaftliche Projekte - der Stadtteilfonds - und auch das Fassaden- und Hofflächenprogramm sind mit weiteren Geldern hinterlegt.

„Wir sind sehr enttäuscht über die Entscheidung der Landesregierung“, sagt Christian Seger. „Wir müssen uns nun ganz neu aufstellen und einen alternativen Sanierungsplan erstellen.“ Immerhin bleiben die Wasser-Welten bei ihrem Vorsatz, das Freibad erhalten zu wollen. Seger: „Wir halten auf jeden Fall am Standort Werne fest.“

Es wird eine kleinere Lösung geben

Wie der Standort Werne am Ende dann aussehen wird, daran wird nun ge

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astelt. Ziemlich sicher wird es eine kleinere Lösung geben. Die Kernelemente des bisherigen Sanierungsplanes sollen laut Seger aber auch Bestandteil der neuen Planung sein: der Abriss des Eingangsgebäudes, ein Neubau an gleicher Stelle, die Erneuerung der Technik und die Verkleinerung des 75-Meter-Beckens auf 50 Meter.

Konkrete Planung noch dieses Jahr

Weitere Details vermag Christian Seger derzeit nicht zu sagen. „Wie etwa der Neubau aussehen wird, ist gerade völlig offen.“ Es gebe erste Ideen, teilt der Sprecher der Wasser-Welten mit. Die konkrete Planung werde den politischen Gremien auf jeden Fall noch in diesem Jahr vorgelegt.

Seit April in den Schlagzeilen

Somit bleibt das Freibad Werne weiter in aller Munde. Für erste Schlagzeilen hatten die Wasser-Welten Anfang April gesorgt, als sie verkünden mussten, dass das Freibad nicht wie geplant erst im September für die Sanierung geschlossen wird, sondern schon in dieser Saison dort nicht mehr gebadet werden kann. Als Grund wurden massive Bodenschäden und Schäden in der Anlagentechnik angeführt.

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Refinanzierung durch Vermietung

Eine Bürgerinitiative sammelte daraufhin Unterschriften, weil sie um den grundsätzlichen Erhalt des Bades fürchtete – und dies auch weiterhin tut. Bis zuletzt versicherten die Wasser-Welten, das Werner Freibad nicht aufgeben zu wollen. Refinanziert werden sollte die Sanierung durch das Vermieten des neuen Eingangsgebäudes. Geplant waren dort ein gesundheitsorientiertes Fitnessstudio, zwei Kursräume und ein Quartierraum. Nun dürfte gerade dieses Gebäude eine Nummer kleiner ausfallen.

Frühere Öffnung möglich

Doch all das könnte den Freibad-Fans am Ende sogar zugute kommen: Christian Seger schließt nicht aus, dass durch die neue Planung das Freibad vielleicht sogar früher wieder geöffnet wird als vorgesehen. Bisher wurde die Saison 2022 angepeilt. Seger: „Jetzt könnte es möglicherweise schon 2021 werden.“