Bochum. In Bochum widmen sich die Sternwarte und das Planetarium der 50. Wiederkehr der Mondlandung. Auch die historische TV-Übertragung ist zu sehen.

Am 20. Juli 1969 betraten die ersten Menschen den Mond - eine Weltsensation. Zum 50. Jahrestag der Apollo-11-Mission wird rund um den Globus an das sagenhafte Ereignis erinnert. Natürlich auch in Bochum.

Im Planetarium und in der Sternwarte ist der Jubiläumstag ein „Muss“ - schließlich ist dort die Weltraumfahrt seit je Schwerpunkt. Zumal in der Sternwarte in Sundern. Das ehemalige „Kap Kaminski“ war unter seinem Direktor Heinz Kaminski (1921-2002) vor 50 Jahren schon ganz nah dran.

Ganz nah dran

Weil der „Weltraumprofessor“ auf NASA-Frequenz mithören durfte, war für die Lauscher in Sundern das Ereignis mit einer Übertragungsvorsprung von ein paar Sekunden zu verfolgen. Ein exklusives Erlebnis, das der Rest der Menschheit nicht hatte. Man hockte vor der Glotze, morgens um 3.20 Uhr, und blickte fasziniert auf die Schwarz-Weißbilder, die aus 384.400 Kilometern Entfernung in die Wohnzimmer flimmerten. „Die Übertragung der Mondlandung war ein Medienereignis, das von geschätzt 600 Millionen Zuschauern weltweit verfolgt wurde“, weiß Sternwarte-Chef Thilo Elsner.

Die Mondlandung im Kino

Die UCI-Kinowelt im Ruhrpark zeigt zum 50. Jahrestag der Mondlandung Todd Douglas Millers Dokumentation „Apollo 11“ in der US-Originalfassung mit deutschen Untertitel.

Entstanden aus bisher unveröffentlichten 70-mm-Originalaufnahmen in gestochen scharfer Bildqualität und über 11.000 Stunden Audiomaterial, erzählt Miller die Geschichte des größten Abenteuers der Menschheit aus der Perspektive der Astronauten, des Kontrollzentrums in Houston und der Zuschauer am Cape Canaveral.

Vorstellung am Sonntag, 21. Juli, um 20 Uhr, Tickets: uci-events.de.

Vom Studio B des WDR in Köln aus nahm Moderator Günter Siefarth damals Millionen Deutsche mit auf den Mond. Mit Kommentaren und Simulationen überbrückte Siefarth die lange Sendezeit bis zu den ersten NASA-Fernsehbildern. Die Sternwarte hat eine Aufzeichnung der legendären WDR-Übertragung gesichert und zeigt den 50 Jahre alten TV-Beitrag in einer restaurierten Fassung, die das mehrstündige TV-Event in 120 Minuten noch einmal erlebbar werden lässt (19. Juli, Beginn 19.30 Uhr).

Sonderpostamt mit dabei

Am Wochenende 20./21. Juli lädt die Sternwarte zu Tagen der offenen Tür ein, wo sich im Technik-Ambiente der Kuppel des Radoms alles über die Mondlandung in Erfahrung gebracht werden kann. Sogar die Mondfähre kann man bewundern - ein Nachbau gehört seit Jahren zum Inventar am „Kap Kaminski“. Außerdem gibt’s ein Sonderpostamt mit Sonderstempeln und -Briefen zum 50. Jahrestag der Mondlandung.

Viel los im Planetarium

Das Planetarium, Castroper Straße 67, erinnert am Samstag, 20. Juli, mit einem Unterhaltungsprogramm an die Mondlandung. Gemütlich im Liegestuhl, können die Besucher/innen entspannten DJ-Sounds lauschen, dabei einen Drink nehmen und mehr über den Mond erfahren. DJan spielt von 15 bis 22 Uhr ein Live-Set ausschließlich mit Musik aus der Apollo-Zeit, darunter sicher auch der große Hit des Jahres 1969, „In the year 2525“ von Zager & Evans. Wer nicht so auf Musik steht, kann sich von Science-Slammer Michael Büker aus dessen Buch „Was den Mond am Himmel hält“ vorlesen lassen.

Vortrag mit Alexander Gerst

„Ein Mond-Eis sowie eine Bochumer Currywurst dürfen neben einer Erfrischung aus unserem ,Café Milchstraße’ auch nicht fehlen“, verspricht Planetariums-Direktorin Susanne Hüttemeister. Während der gesamten Zeit sind rund um die Kuppel historische Original-Mitschnitte vom Tag der Mondlandung zu sehen, und von 17 Uhr bis 18 Uhr schaltet das Planetarium nach Berlin zur Übertragung eines Live-Vortrags des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst.

Elektronische Klänge

In der Sternwarte Sundern kann man einen Blick in das Cockpit der Mondlandefähre „Eagle“ werfen.
In der Sternwarte Sundern kann man einen Blick in das Cockpit der Mondlandefähre „Eagle“ werfen. © Hartmut ClaeS

Zusätzlich zu diesem kostenlosen Angebot rund um die Kuppel und im Außenbereich des Planetariums gibt es zwei spezielle „Mond-Highlights“. Um 16.45 Uhr starten die Besucherinnen und Besucher zu ihrem eigenen Mondflug: Dabei erfährt man, warum es überhaupt zu diesem Ereignis kam, und warum seit 1972 keine bemannten Reisen zum Mond mehr stattfanden. Darüber hinaus werden Fragen angetippt, die sich heute stellen, etwa: Wird der Mond in Zukunft zu einem attraktiven Ziel, vielleicht sogar für Touristen?

Visualisierung auf der Kuppel

Um 21 Uhr zieht es die Elektronik-Musiker Steve Baltes und Stefan Erbe auf den Mond. Über ein Jahr hat sich das Duo vorbereitet, um am historischen Datum sein neues Album „A (wie Apollo) 11“ vorzustellen. Der Soundtrack wird begleitet von atemberaubenden Visualisierungen zu Mond und Mondlandung auf der Kuppel.

Tickets gibt’s hier