Ost. Informationsabend der SPD zeigt Alternativen für die bisherige Straßenbahn-Anbindung von Kaltehardt auf. Ohne Umsteigen wird es aber nicht gehen.
Bleibt „die Kaltehardt“ auch zukünftig gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden? Diese Frage interessierte viele der 70 Bürger beim Informationsabend der SPD im Stadtbezirk Ost rund um die Linie 310. Diese wird nach Ende des aktuellen Ausbaus von Bochum nach Witten ab voraussichtlich Ende 2019 nicht mehr über die Baroper Straße fahren, sondern über die Unter- und Hauptstraße die Nachbarstadt und die Innenstadt anbinden.
Die drei Referenten des Abends – Annette Liska (Tiefbauamt), Carsten Daldrup und Elke Wichert (Bogestra) – holten zunächst aus: Sie stellten unter dem Schlagwort „Netz 2020“ den öffentlichen Nahverkehrsplan für den Bochumer Osten vor. Am 15. Dezember 2019 soll dieser – zeitlich abhängig von den zukünftigen Fahrplänen für die S-Bahn und den Regionalexpress RRX der Bundesbahn – in Kraft treten.
Bessere Taktung angestrebt
Liska erklärte zur Verkehrplanung: „Unser Ziel ist eine Verdichtung des bisherigen Fahrtaktes von 15 Minuten bis ein Mal pro Stunde auf 15 bis 30 Minuten pro Linie. Durch neue Straßenbahnlinien wie die 300 (anstatt 302), die 305 und die 309 wollen wir in den Stoßzeiten einen Takt von 7,5 Minuten auf der Schiene erreichen.“
Daldrup vertiefte mit Wichert detailliert den Planungsstand für die Linien zu den Langendreerer Stadtteilquartieren sowie durch Werne. Daldrup: „Für viele werden sich Verbesserungen ergeben, allerdings nicht immer mit der bisherigen Verkehrslinie. Manche, die heute eine direkte Anbindung haben, werden umsteigen müssen.“
Sachstandsbericht zur Linie 310 im Dezember
Die Bogestra präsentiert in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung-Ost am Freitag, 7. Dezember, einen Sachbestandsbericht zur Linie 310:
16 Uhr, Sitzungssaal, Carl-von-Ossietzky-Platz 2. Interessierte Bürger willkommen.
Die Planungen zum „Netz 2020“, dem zukünftigen öffentlichen Nahverkehrsplan, starteten bereits in 2015 mit Fachtreffen und Bürgeranhörungen. Der Stadtrat beschloss dessen Fortschreibung im Dezember 2017.
Die Langendreerer wünschten sich vor allem eine bessere Anbindung zu den Hochschulen in Querenburg. Die Linien 370 und 377 übernehmen das ab 15. Dezember 2019.
Etwa die Anwohner der Kaltehardt: Sie müssen zukünftig von der Straßenbahnlinie entweder an der Haltestelle „Unterstraße“ oder „Am Neggenborn“ in einen Bus umsteigen. Bewohner der Sonnenleite und der Urbanusstraße meldeten sich zu Wort. „Ich werde zukünftig mit dem Auto nach Witten fahren. Diesen Umweg und die 30-Minuten Taktung für den 366 mache ich nicht mit“, erklärte eine Anwohnerin.
Später zeigte es sich, dass es mehr Möglichkeiten gibt. Die Linien 378 (in Teilen Ersatz für den 377) und 364 fahren ebenfalls die Siedlung 30-minütig an und bieten – zeitlich versetzt – den Umstieg in die 310. Das ergibt in etwa einen 10-Minuten Takt und besänftigte Volkes Seele. Daldrup: „Wir wollen aufgrund dieser komplexen Sachlage zum Herbst 2019 eine persönliche Informationskampagne starten.“
Die Bewohner der Sonnenleite können auch zu Fuß gehen, zeigte SPD-Fraktionssprecher und Moderator Dirk Meyer auf: „Nach einer Ortsbegehung im Januar 2018 mit den zuständigen Fachämtern wollen wir die Nutzung des etwa 200 Meter langen Fußweg von der Unterstraße zur Sonnenleite verbessern.“ Heißt: zwei neue Laternen und einen besseren Grünschnitt. Die Anfrage für die Umsetzung der Maßnahme läuft.