Bochum. . Ende November trifft sich die Shakespeare-Gesellschaft in Bochum zu ihrer Tagung. Das Metropolis-Kino begleitet das Treffen mit einer Reihe.
Bochum, die Shakespeare-Stadt: Die unsterblichen Werke des berühmten Dichters haben auf unseren Bühnen eine lange Tradition. Wann immer ein „neuer Shakespeare“ auf dem Spielplan steht, merken die Bochumer ganz besonders auf. Ältere erinnern sich an Ulrich Wildgruber als famosen König Lear oder an Martin Feifel als zerrissenen Hamlet.
„Was ihr wollt“ in einer Wasserflut und „Romeo und Julia“ vor einer riesigen Mauer waren jüngere Beispiele. Und die Zahl der Shakespeare-Inszenierungen reißt nicht ab: So plant Johan Simons im Juni eine neue Sicht auf den tragischen „Hamlet“ – diesmal gespielt von einer Frau.
„Othello“ steht im Blickpunkt
Doch in Bochum gibt es noch andere Shakespeare-Bezüge. Denn was nicht jeder weiß: Der erste Lehrstuhl der 1965 eröffneten Ruhr-Uni war eine Shakespeare-Professur. Geleitet wurde er von Prof. Ulrich Suerbaum, der von 1987 bis 1993 Präsident der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft (DSG) war. Am 23. und 24. November kommt die DSG in Bochum zu ihrer nächsten Tagung zusammen. Federführend ist der Anglist Prof. Roland Weidle, der Nachfolger Suerbaums an der Ruhr-Uni ist.
Saladin Schmitt begründete die Tradition
Die Shakespeare-Tradition des Schauspielhauses begründete der erste Intendant Saladin Schmitt, der in den 40er-Jahren auch Präsident der Shakespeare-Gesellschaft war.
„Noch heute ist der Intendant des Schauspielhauses automatisch Mitglied im Vorstand der DSG“, erläutert Prof. Roland Weidle. Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft hat ihren Sitz in Weimar.
Diesmal beschäftigen sich die Experten mit einem von Shakespeares bekanntesten Stücken: mit „Othello“. Wissenschaftler aus den USA, Großbritannien und Deutschland werden zu den Vorträgen erwartet. „Wir rechnen mit rund 100 Teilnehmern“, sagt Weidle. Die Tagung findet am 23. November im Veranstaltungszentrum auf dem Uni-Campus (Saal 2b) statt, tags drauf zieht die Shakespeare-Gesellschaft ins Kunstmuseum (Kortumstraße 147) um.
Das Rahmenprogramm besteht aus dem gemeinsamen Besuch einer Othello-Inszenierung am Theater in Mülheim sowie aus dem Besuch von drei Shakespeare-Filmadaptionen im Metropolis. Das Filmkunstkino im Hauptbahnhof begleitet die Tagung mit einer eigenen Reihe, die den Titel „Shakespeare on screen“ trägt.
Parallel zu den Lehrveranstaltungen am Englischen Seminar der Uni wird bis Januar einmal im Monat sonntags um 15 Uhr eine Verfilmung gezeigt. Los geht es am 28. Oktober mit „Hamlet“. Ethan Hawke spielte den Prinzen im Jahr 2000.
Die Veranstaltungen sind öffentlich. Der Besuch der Vorträge auf dem Campus und im Kunstmuseum ist für Studierende und Angehörige der RUB kostenlos. Gäste zahlen 23,50 Euro (erm. 9 Euro).